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5 Monate USA im Country-Style – Schule in Tennessee

Schulhalbjahr im Ausland?

Ein Schulhalbjahr im Ausland zu verbringen sollte im August 2013 endlich wahr werden. Zunächst mussten Vorbereitungen, wie die Auswahl einer Organisation für die Reise, getroffen werden. Ich entschied mich für travelworks (mehr Infos auf travelworks.de), die sowohl vor als auch während der Zeit im Ausland gut zur Seite standen. Recht kurzfristig ging es los, als in den Sommerferien nach ca. 3 Monaten Warten endlich eine Gastfamillie gefunden war.

NYC

Die erste Station in den Staaten sollte allerdings erst einmal der Big Apple sein. Hier fuhren wir in einer großen Truppe mit Austauschschülern aus aller Welt durch Manhattan, machten eine Bootstour zur Freiheitsstatue und durften natürlich auch die vorhandene Boutiquenvielfalt entdecken. Von unserem Hotel in New Jersey aus hatte man eine tolle Sicht auf die Skyline der Stadt. Cookies und Burger durften in den ersten Tagen natürlich auch nicht fehlen. Nach 4 Tagen Großstadtlust und mehr oder weniger auskuriertem Jetlag ging es dann weiter.

Empfang der Gastfamilie

Nach einem Umstieg am gefühlt größten Flughafen der Welt – Chicago – landete der kleine Flieger am vergleichsweise sehr kleinen Flughafen in Huntsville, Alabama. Hier erwartete mich meine damals 17-jährige Gastschwester und ihr kleiner Bruder, die mich zusammen mit Gastoma „Nanny“ abholten. Ein richtig typischer Empfang wie aus dem Bilderbuch, mit Blumen, Luftballons und einem großen Schild mit meinem Namen, nicht zu übersehen. Um dafür zu sorgen, dass es gar nicht erst zu Heimweh kommen konnte, aß meine Gastfamilie noch am selben Abend mit mir in einem deutschen Restaurant in Huntsville, in dem es leckere bayerische Küche gab.

Tennessee

Das Haus meiner Gastfamilie liegt in Petersburg, Tennessee. Kein Nachbar weit und breit stand das mit den für den Süden typisch dunklen Möbeln eingerichtete Haus mitten auf einem kleinen Hügel, ein See zu Füßen und von Wäldern umgeben. Morgens sah man die Rehe direkt vor der Haustür am Gras knabbern. Nach einer kleinen Quarttour fühlte mich inmitten der grünen, hügeligen, weiten Landschaft direkt wohl. In den nächsten Wochen waren Unternehmungen zu den umliegenden Sehenswürdigkeiten angesagt. Vor allem die Jack Daniel’s Brauerei, die Musikerstadt Nashville mit dem zur Weihnachtszeit super schön dekorierten Opryland Hotel und das Space and Rocket Center der NASA in Huntsville gefielen mir sehr.

Highschool

Natürlich ging es für mich auch in die Schule. Ich besuchte die Highschool im nächstgrößeren Ort (da Petersburg mit knapp 550 Einwohnern nicht genug Jugendliche für eine eigene Schule zusammenbrachte), in welcher ca. 1000 Schüler der Stufen 10-12 unterrichtet wurden. Hier gab es eine enorme Fächerauswahl. Anders als in Deutschland wurden viele „spaßige“ Kurse wie Kochen, Bodybuilding, Theater, Architektur, Marching Band usw. angeboten. Auch mein Nachmittagsprogramm spielte sich in Zukunft immer in der Schule ab, denn mit dem Volleyballteam der Schule hatten wir fünfmal die Woche hartes Training sowie Spiele gegen die gegnerischen Schulen.

Leute in den USA

Die Leute in Tennessee waren total nett, besser hätte es für mich kaum kommen können. Das typische Vorurteil, Amerikaner seien bloß oberflächlich, hat sich für mich überhaupt nicht bestätigt. Mit offenen Armen wurde ich von Mitschülern empfangen, und schnell ermöglichten sie es mir, mich zu integrieren.

Kirche in den USA

Besonders erstaunt hat mich der Unterschied zwischen Kirche in Deutschland und der in den USA. Man sollte vielleicht erst einmal erklären, dass es mindestens 10 verschiedene Kirchen gibt; meine Gastfamilie gehörte der „Cumberland Presbyterian Church“ an. Im Gottesdienst gab es keinen Pfarrer, stattdessen nur einen Prediger, und andere Aufgaben wurden von den Gemeindemitgliedern übernommen. Außerdem wurde total viel gesungen, auch viele moderne Lieder aus den Charts. Für die Kinder und Jugendlichen, auch für die Erwachsenen, war am Morgen noch die Sunday School geöffnet, die den Religionsunterricht in den Schule ersetzte.

Freizeit

Einer der Nachteile an der Weite Amerikas und der großzügigen Landschaft in Tennessee waren die weiten Entfernungen. Da es keine öffentlichen Verkehrsmittel gab, war der Besitz eines Führerscheins absolut notwendig. Da ich dafür noch zu jung war, musste ich also immer schön herumkutschiert werden, was manchmal etwas blöd für sowohl meine Gasteltern als auch für mich selbst war. Letztendlich gewöhnte man sich aber recht schnell an die viele Autofahrerei. Nun standen Unternehmungen mit Freunden und Familie an. Von Halloweenparties, Hochzeiten und Zeltlagern bis hin zu Besuchen der berühmten Shopping Malls (ein Besuch lohnt sich!) und Einkäufen im unfassbar großen Walmart (dort gibt es von Lebensmitteln bis hin zu Kleidung oder Elektronik echt alles, und das 24/7) war von allem etwas dabei.


Nach der Rückkehr

Und jetzt, wieder zurück in Deutschland? Am Anfang ließ sich etwas Fernweh natürlich nicht vermeiden. Doch dank Skype, Facebook und Whatsapp ist der Kontakt zu Freunden und Gastfamilie bis heute erhalten geblieben. Ich kann jedem ein Schulhalbjahr in den USA empfehlen, denn es ist eine Erfahrung für’s Leben, die gar nicht richtig zu beschreiben ist. Noch heute denke ich viel an die Zeit im Ausland und wünschte manchmal, ich könnte zurück und den American Lifestyle leben.

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