Kanada Rundreise und Alaska Kreuzfahrt „Zauberhafte Wildnis und majestätische Gletscher“
Meine Frau und ich wollten schon lange nach Kanada. Da meine Frau nicht gut zu Fuß ist, gab es nur eine Möglichkeit: das Schiff, da man dort auch auf der Fahrt Schönes erleben kann und zur Not auch an Bord bleiben kann. Bei dem Münchner Reiseunternehmen, das bereits seit über 20 Jahren geführte Rundreisen weltweit anbot und uns damit überzeugte, flogen wir mit der Condor nach Vancouver. Der Flug war in Ordnung, ein Flug mit einer Charterlinie ist vielleicht nicht der komfortabelste Weg ans Ziel, der Sitzabstand kam uns sehr eng vor, aber das Personal war sehr freundlich. Am Flughafen angekommen, wurden wir von unserer Reiseleitung begrüßt und zum Bus gebracht. Der Bus war angenehm, groß und die Sitze bequem. Ein kurze Fahrt bracht uns in die Stadt und auf der Fahrt zu unserem Hotel sahen wir schon ein wenig von Vancouver. Nachdem wir am Hotel abgesetzt worden waren und erfahren hatten, wie es weitergehen würde, machten wir uns erst einmal frisch und zogen dann los, um bei einem gemütlichen Spaziergang die schöne Stadt kennen zu lernen.
Downtown Vancouver liegt auf einer Insel, die mit dem nördlichen und südlichen Teil der Stadt über mehrere Brücken verbunden ist. In Granville Island sind in ehemaligen Industriehallen jetzt viele Geschäfte untergebracht. Man kann hier schöne Kunsthandwerkssachen kaufen, und bei der Herstellung von Schmuck und anderen Dingen zusehen. Außerdem gibt es hier eine Menge Galerien, Cafés und Restaurants und einen großen Markt, auf dem man Lebensmittel kaufen konnte. Das gefiel uns schonmal richtig gut. Danach führte uns unser Weg – allerdings schon per Taxi – weiter nach Chinatown. Hier entdeckten wir einen sehr schönen kleinen Garten, der nach Feng Shui-Regeln aufgebaut ist. Vancouver ist eine sehr schöne Stadt, die umliegenden Stadtteile liegen auf kleinen Hügeln, und Downtown ist gepflegt und wirklich sehenswert. Leider hatten wir bei weitem nicht die Zeit, um alles zu sehen, was wir uns ansehen wollten, nur den Stanley Park schafften wir noch. Am nächsten Morgen konnten wir dann bei einer Stadtrundfahrt in unserem Bus noch einige Sehenswürdigkeiten sehen, die wir gestern verpasst hatten. Stanley Park hatten wir ja schon gesehen. Aber English Bay, die Altstadt Gastown und den Queen Elisabeth Park konnten wir jetzt noch kennen lernen. Allerdings hatte uns der kleine chinesische Garten besser gefallen. Dann wurden wir zum Schiff gebracht. Der Ausblick beim Ablegen und die Ausfahrt aus dem Hafen war grandios.
Wir genossen den Aufenthalt auf dem schönen Schiff. Das konnten wir jetzt erst einmal richtig gut erkunden, am liebsten setzten wir uns draußen bei einem Kaffee hin und blickten auf die wirklich atemberaubende Landschaft. Auf der Fahrt konnten wir sogar Wale sehen.
Wir steuerten auf Ketchikan zu. Es ist eine kleine Stadt, die eine wunderschöne Straße hat, die Creek Street mit ihren historischen Häusern. Sie stehen auf Holzpfählen und als Fußgänger wandert man ebenfalls einen kleinen, den Häusern vorgelagerten Steg entlang. Am besten kann man die Straße allerdings vom Wasser aus sehen. Zu Fuß ist man eigentlich zu nahe dran. Der nächste Halt war Juneau, die Hauptstadt Alaskas. Hier ist es weit weniger idyllisch, die Stadt ist wirklich hässlich, wenig inspirierende Hochhäuser beherrschen die Skyline. Dagegen erinnert Skagway, unser nächster Halt, an die guten alten Goldwäscherzeiten. Alte Holzhäuser ziehen sich die Straßen entlang, an jeder Ecke gibt es ein neues nettes Gebäude zu entdecken.
Dann erreichten wir den Glacier Bay Nationalpark. Angeblich dürfen nur noch wenig Schiffe – darunter die touristischen – hier hinein. Die Gletscher gehen hier bis zum Wasser hinunter. Wir fuhren ganz dicht an den Bruchstellen vorbei, der Anblick war einmalig. Außerdem gab es hier eine Menge Robben und Wale zu beobachten. Mit Sicherheit einer der Höhepunkte dieser Reise. Dann passierten wir den Golf von Alaska. Am Prince William Sound erlebten wir eine Landschaft, die am Ufer mit dichten Wäldern bewachsen war, oben auf den Bergen lag Schnee, und beides spiegelte sich im Wasser wie in einem Spiegel.
Am nächsten Morgen war unsere Kreuzfahrt vorbei. Wir mussten das Schiff verlassen, was wir nur schweren Herzens taten, denn die Reise hat uns so gut gefallen. Nun geht es noch per Bus durch Alaska, und zwar durch Gebiete, die sonst seltener bereist werden. Wir stiegen in einen Bus um und fuhren zu unserer ersten Station: der imposante Exit-Gletscher. Da man hier wandern musste, blieben wir zu seinen Füßen und tranken einen Kaffee. Als alle wieder beisammen waren, fuhren wir weiter den Seward Highway entlang und hielten am Alaska Wildlife Conservation Center, wo wir die örtliche Tierwelt sehen können. Unser nächster Halt war wieder ein spektakulärer Anblick. Am Turnagain Arm, eine Meeressackgasse bricht täglich eine große Flutwelle herein. Sie ist über 12 Meter hoch und ein wahrhaft großartiger Anblick. Unser Ziel für die Nacht ist Anchorage. Wir machten noch eine kleine Rundfahrt, um die Stadt erst einmal kennen zu lernen. Sie liegt sehr malerisch mit Bergen im Hintergrund. Die Hochhäuser sind zwar auch hier nicht gerade eine Augenweide, aber die Lage macht es wieder wett. Anchorage hat viele schöne Cafés und alles kann man zu Fuß erreichen.
Da es meiner Frau am nächsten Tag nicht so gut ging, verzichteten wir auf die angebotenen Ausflüge, erst, als es weiter ging zum Denali Nationalpark mussten wir wohl oder übel weiter. Aber das Hotel stellte uns einen Rollstuhl zur Verfügung, mit dem ich sie bis zum Bus fahren konnte. Der Busfahrer und der Reiseleiter waren sehr verständnisvoll und halfen, so gut sie konnten. Da wir uns nicht um unsere Koffer kümmern mussten, war das dann alles kein Problem mehr.
Den Denali erkundeten wir dann hauptsächlich im Bus, was sehr praktisch war. Der Park ist riesig und sehr schön, auch hier konnten wir wieder viele Tiere sehen, diesmal Bären, Karibus, Dallschafe und auch Elche. Hier ist das Wetter besser, die Luft klarer, der Himmel blauer. Einfach nur schön. Unsere weitere Strecke führte uns dann noch Fairbanks. Die Stadt ist ganz in Ordnung, aber nicht wirklich sehenswert. Doch von hier aus fahren wir dann weiter zum St. Elias Nationalpark, ebenfalls ein wunderschöner Park, der die 16 höchsten Berge Nordamerikas beherbergt. In Valdez verbrachten wir die Nacht. Es ist eigentlich nur ein Skiort. Entlang des St. Elias Nationalparks mit einigen wunderbaren Aussichten fuhren wir dann im Bus wieder zurück nach Anchorage, von wo aus wir dann wieder nach Deutschland zurückfuhren. Die Zeit war vergangen wie im Flug, aber trotzdem hatten wir so viele Eindrücke und so viel gemacht, dass wir im Nachhinein erstaunt waren, dass es nur 17 Tage gewesen waren. Eine großartige Reise, bei der einfach alles gestimmt hat.
Gerd D.
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