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Jordanien Rundreise mit Amman, Petra, Wadi Rum, Kerak, Um Qais, Jerash, Azraq, Madaba und Mt. Nebo

Unser Flug ging von Hamburg über Wien nach Amman. Für uns beide war es die erste Reise in ein muslimisches Land, meine Freundin Claudia war etwas unsicher, ob das für eine Frau nicht von Nachteil sein könnte. Der Flughafen liegt etwas außerhalb, und so dauerte es ein wenig, bis wir nach Zollkontrolle, Begrüßung durch unseren Reiseleiter und eine Busfahrt in der Stadt ankamen. Und so war es dann doch schon später am Abend. Wir aßen noch etwas im Hotelrestaurant und begaben uns noch auf unser Zimmer.

Jarash

Jarash

Der nächste Morgen begann relativ früh. Wir machten eine Stadtrundfahrt durch „das alte und neue Amman“. Dabei wurde uns die Zitadelle mit dem archäologischen Museum sowie das römische Amphitheater gezeigt. Amman besitzt nicht wirklich viele Sehenswürdigkeiten, aber die wenigen versetzen einen schon in eine andere Welt. Die Ruinen sind recht schön, könnten aber auch in Griechenland oder Italien stehen. Das römische Theater ist ebenfalls ganz schön, es ist ein Halbrund mit vielen Stufen und Sitzreihen. Auch die König-Abdullah-Moschee mit ihrem blauen Dach hat uns sehr gut gefallen. Amman hat letztes Jahr seinen 100. Geburtstag als Hauptstadt Jordaniens gefeiert. Generell ist die Architektur hier typisch südländisch, nicht besonders schön, sondern eher praktische Hochhäuser in hellen Farben. Trotzdem fanden wir es ein schönes Ziel.

Danach machten wir einen Ausflug zu verschiedenen Wüstenschlössern aus dem 8. Jahrhundert. Sie stammen aus der Zeit der ersten Kalifen. Zuerst waren wir beim Schloss Qasr Al Harrana. Die alten Räume sind sehr interessant. Danach fuhren wir noch zum Quseir Amra, einem kleineren Schloss, wahrscheinlich ein Jagdschloss. Die Wände zieren hier immer noch wunderschöne Fresken und es gibt ein Bad im römischen Stil zu sehen. Den ursprünglichen Prunk konnte man sich gut dazudenken. Es gibt hier unzählige historische Ruinen, die man besichtigen kann.

Kamelreiter

Kamelreiter

Danach fuhren wir wieder zurück nach Amman, wo wir wieder in unserem Hotel die Nacht verbrachten. Nach dem Frühstück am nächsten Tag ging die Fahrt nach Jerash. Es liegt nur knapp 50 Kilometer von Amman entfernt und die Fahrt dahin war nett, weil wir uns mit einigen unserer Mitreisenden gut unterhalten haben. Die Ausgrabungen in Jerash zählen zu den beeindruckendsten und besterhaltensten römisch-byzantinischen Städten des Nahen Ostens. ES gibt eine lange Kolonnadenstraße mit hunderten von Säulen und eine schon damals vorgefertigt geplante Stadtanlage. Außerdem besuchten wir noch die 1184 erbaute Burg Ajloun.

Dann ging es in den Norden Jordaniens. In Umm Qais erwartete uns dann wieder eine griechisch geprägte Stadt. Auch hier gibt es ein Theater und wir sahen genau ausgerichtete korinthische Basaltsäulen, die das ehemalige Kirchenschiff einer byzantinischen Kirche aus dem 6. Jahrhundert markieren. Umm Qais gehört zur so genannten Dekapolis. Diese Städte waren nach der Eroberung durch Alexander den Großen nach griechischem Vorbild gegründet worden. Von hier aus hatten wir einen herrlichen Blick auf den See Genezareth. Wir mit Halbwissen beladenen Atheisten wussten gar nicht, dass es diesen See wirklich gibt. Und weiter ging es durch die Ruinen. Auch Pella bot einen beeindruckenden Anblick. Und dann erreichten wir das Toten Meer. Hier konnten wir baden und uns mal ein wenig ausruhen. Es war herrlich! Nach dem Bad gab es auch Duschen, um sich von dem stark salzhaltigen Wasser zu befreien. Es war toll!

Am Abend fuhren wir wieder nach Amman zurück. Nach einer weiteren Nacht in unserem Hotel erkundeten wir am nächsten Tag den Berg Nebo. Hier gelang uns, wie einst Moses, der Blick ins Gelobte Land… oder auch nicht. In Madaba besichtigten wir besichtigen Sie die Kirche des Heiligen Georg. Madaba ist bekannt für seine wunderschönen Mosaikarbeiten. Die konnte man auch in der Kirche sehen. Hier befindet sich ein Palästina-Mosaik aus dem 6. Jahrhundert, auf dem das Heilige Land dargestellt ist. Sehr schön. Über die Königsstraße kamen wir dann Kreuzritterburg Kerak. Sie stammt aus dem 12. Jahrhundert und bietet normalerweise einen unglaublichen Blick über die Gegend. Leider wollte das Wetter heute nicht mitspielen, und so sahen wir kaum etwas. Naja, wir haben ja schon andere schöne Dinge gesehen.

Petra

Petra

Von hier ging es weiter nach Petra. Auch hier lag alles erst einmal in dichten Wolken, an Besichtigung war zuerst nicht zu denken. So gingen wir erst einmal etwas essen, und versuchten später unser Glück. Und wirklich: Der Himmel klarte auf. Gott sei Dank, denn wir hätten den Höhepunkt unserer Reise verpasst. Denn eigentlich gibt es keine Worte, die Petra beschreiben könnten, man muss es einfach selbst gesehen haben! Petra ist eine Stadt der Nabataer, die vermutlich 300 vor bis 300 nach Christus erbaut wurde. Im 14. Jahrhundert wurde die Stadt wieder entdeckt. Das Besondere der Stadt ist seine Lage: Die Gebäude wurden zum Großteil einfach in den Fels geschlagen. Das macht das Ganze so beeindruckend. Zum Teil sind die Gebäude sehr gut erhalten und die Farbe des Steins geht von wunderschönem Weiß über Gelb bis hin zu Rosa und Rot und Schwarz. Wir wanderten durch die eng umschließende Felsschlucht zum „Schatzhaus des Pharao“ und besichtigen die Felsengräber, das Theater und die Stadtanlage.

Wadi Rum

Wadi Rum

Dann noch weiter in den Süden des Landes. Nach Wadi Rum, dem Wüstental der Beduinen. Es ist eine imposante Landschaft, Felsformationen ragen aus der Wüste heraus. Wir sehen uns Felszeichnungen an und klettern in Felsspalten. Ein ganz neuer Aspekt unserer Reise, zum ersten Mal dürfen wir uns auch ein wenig körperlich anstrengen. Es ist allerdings kein Muss. Außerdem erkunden wir die Umgebung mit einem Allrad-Fahrzeug. Und schon geht es wieder zurück nach Amman, unsere stetige Ausgangsstation. Von hier geht unser Flieger am nächsten Tag wieder zurück nach Deutschland.

Die Reise hat uns sehr gut gefallen. Sie ist schön kurz, dadurch kann man sie gut einmal ins Jahr reinschieben. Schön war auch, dass der Flug ziemlich kurz ist, nur 4 Stunden trennen uns von dem faszinierenden Land. Die Organisation unseres Reiseveranstalters war – bis auf einige wenige Probleme – sehr gut, die Probleme entstanden vor allem deshalb, weil man in Jordanien oft ein anderes Verständnis von Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit und ein wenig auch Sauberkeit hat. Aber das tat den Eindrücken keinen Abbruch. Ein schönes Reiseziel, das noch immer ein Geheimtipp ist.

Danilo K. und Claudia B.

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