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Indochina Südostasien Reisebericht / Vietnam und Kambodscha

Seit etwa 3 Wochen sind wir in Vietnam und Kambodscha unterwegs. Jetzt sind wir am Ende der Reise in Siem Reap bei den Tempeln von Angkor angelangt. Eine phantastische und erlebnisreiche Reise liegt hinter uns.Voll mit allen möglichen Eindrücken. Es ist nur schwer zu sagen, was für mich zu den schönsten Erlebnissen zählte.

Ein besonders beeindruckendes Erlebnis war wohl die Fahrt mit dem Schnellboot von Phom Penh aus über den Tonle Sap nach Siem Reap. Der Tonle Sap ist ein riesiges Fluss und Seengebiet, das durch das natürlich rückgestaute Wasser des Mekongs gespeist wird. Die Fahrt mit dem Boot dauerte zwar fast 5 Stunden war aber zu keiner Zeit langweilig. – Im Gegenteil man fühlte sich wie ein einem Dokumentarfilm. Man sitzt auf dem Dach des Bootes und fährt durch schwimmende Ortschaften vorbei an Feldern, Wasserbüffeln und Fischern. Mit dem Fotografieren kommt fast nicht nach. Unsagbar groß ist die Anzahl der Motive. Vieles muss man einfach auch mal ohne Fotos verarbeiten.

Die Menschen in beiden Ländern sind hilfsbereit und freundlich.Gerade Kambodscha gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Die vergangenen Kriege (Vietnamkrieg) und vor allem die Schreckensherrschaft der Roten Khmer haben Ihre Wunden hinterlassen, von denen sich speziell Kambodscha nur sehr schwer erholt. Dennoch ist Kambodscha ein phantastisches Reiseland.

Unsere Reise begann in Hanoi im Norden Vietnam. Das Land ist im Norden noch vom Sozialismus geprägt. Doch überall floriert der Handel – die Menschen sind sehr geschäftstüchtig.

Die Straßenzüge von Hanoi sind von Alleen geprägt, die noch von den französischen Kolonialzeiten herrühren. – Es gibt Straßencafes im französischen Still, Brauereien und Biergärten und gleich daneben die kleine Garküche, die nur aus einer Feuerstelle mit Wok besteht. Kulinarisch lässt Vietnam keine Wünsche offen.

Von Hanoi aus fahren wir mit dem Bus in die Halongbucht, die unter UNESCO-Protektion steht und von dort weiter mit einem Schiff alleine für unsere kleine Gruppe von 10Personen hinaus in die Bucht. Durch ein Labyrinth von kleinen mit Urwald bedeckten Inseln geht es auf die Insel Cat Ba, wo wir 2 Tage in einem Hotel übernachten. Auf der Insel selbst wird gewandert und gebadet. Während der Fahrt durch die Halong Bucht halten wir an und springen vom Boot aus ins Meer! – Traumhaft! Wer gerne Meeresfrüchte isst, kommt auf dieser Bootstour nicht zu kurz. Die Besatzung des Bootes hat für uns ein Menü verschiedenster Meeresfrüchte zubereitet. Frischer geht’s nicht mehr!

In den Süden Vietnams fahren wir weiter mit der Bahn im Schlafwagen. Der Wiedervereinigungsexpress braucht für die Strecke von etwa 600 km nach Hue der alten Kaiserstadt etwa 12 Stunden. – Wir sind immer zu viert im Abteil. Man unterscheidetin Soft- und Hardsleeper. Doch selbst im Softsleeper-Abteil hätte die „Prinzessin auf der Erbse“ wohl kleinere Probleme. Die Fahrt im Zug macht richtig Spaß und gute Stimmung kommt auch auf.

Am Vormittag kommen wir in Hue an und fahren zuerst mal mit der Fahrradrikscha ins Hotel, bevor wir mit den Besichtigungen der Reste der Kaiserstadt und verbotenen Stadt beginnen. Ein großer Teil der alten Stadt wurde in den letzten Kriegen zerstört. Jetzt ist man emsig mit dem Wiederaufbau beschäftigt und wird auch hier von der UNESCO unterstützt.

Nächstes Ziel der Reise ist Da Nang. Über den Wolkenpass führt uns die Straße in die schmucklose Großstadt. Dennoch ist Da Nang ein interessantes Reiseziel. Vor der Stadt liegen die Marmorberge mit großen Höhlentempel und riesigen Buddahstatuen. Der Chinabeach ist ein etwa 25km langer Strand der spätestens durch den Film „Apokalypse Now“ (Walkürenritt mit Hubschrauber) bekannt sein dürfte.

Das kleine Städtchen Hoi Ann in der Nähe ist eine kleine chinesische Hafenstadt. – Man kommt sich vor wie in einem Freilichtmuseum. Laut Reisehandbuch soll diese Stadt wahnsinnig überlaufen sein. Wir haben also das Schlimmste erwartet. – Natürlich hat es dort eine große Zahl von Souvenirläden und Restaurants – aber unter überlaufen stellt man sich was anderes vor. – Die Märkte sind unverfälscht und richtig interessant. – Missen sollte man einen Besuch von Hoi Ann auf keinen Fall.

Unser nächstes Ziel Nah Trang erreichen wir wieder durch eine fast 10-stündige Bahnfahrt. Allerdings dieses Mal während des Tages. Die Bahn fährt vorbei an Reisfeldern und durch kleine Ortschaften. Auch hier wird es nicht langweilig!

Nah Trang selbst ist ein Badeort. Hier verbringen wir einen Tag mit Faulenzen am Strand. – Lediglich unterbrochen durch diverse gegrillte Langusten, die man direkt vor seiner Badeliege frisch zubereitet bekommt. Es könnte einem durchaus schlechter gehen.

Die letzten Tage in Vietnam verbringen wie in Saigon – heute HCM – Ho Chi Min City. Eine riesige laute und hektische Stadt. – aber dennoch irre interessant. Hier treffen westlicher Lebensstil und Asien aufeinander.Unzählige Mopeds drücken sich durch die überfüllten Straßen. Dazwischen wiederum fahren Fahrradrikschas in einer Seelenruhe dahin. – einfach toll!

Das Essen hier hat sich im Vergleich zum Norden geändert. Alles ist würziger, schärfer und erinnert an die thailändische Küche. In der Nacht ist ganz Saigon ein riesiger Essensmarkt und überall sind Garküchen mit tollem Essen zu finden. – Man bedauert es fast, wenn man keinen Hunger mehr hat.

Von Saigon aus fahren wir weiter mit dem Bus nach Kambodscha. Gleich nach dem Grenzübertritt verändert sich vieles. – Kambodscha ist ein sehr armes und traditionell geprägtes Land. Die Leute leben fast ausnahmslos von Ihren Feldern. Wasserbüffel werden zum Pflügen gebraucht; Reisfelder wohin das Auge schaut. Die Menschen leben in kleinen auf Pfählen gebauten Hütten und Häusern.

Einen großen Teil des Jahres ist das Land durch die starken Regenfälle der Regenzeit und das über die Ufer tretende Wasser des Mekongs und des Tonle Sap überflutet. Die Menschen hier empfinden dies allerdings nicht als Plage sonder als Segen für ihr Land. Ohne das Wasser dieser Überschwemmungen wäre eine Landwirtschaft in Kambodscha nicht möglich.

Phnom Penh die Hauptstadt des Landes ist im Vergleich zu den Städten in Vietnam eine Kleinstadt. Alles ist etwas ruhiger und behäbiger. Als Tourist sitzt man am Abend in den Cafes an der Promenade und trinkt ein kühles Bier, einen Pastis oder einen französischen Rotwein. Für die meisten Einheimischen allerdings wäre dies unerschwinglich. Dennoch ist es verwunderlich, welch riesige, unnötige Edelautos hier rumfahren. Der Unterschied zwischen extrem Armen und Reichen ist gewaltig.

Das Essen im Land ist mal wieder traumhaft. Die Küche der Khmer ist sehr würzig und aromatisch. Ein Curry ist hier richtig scharf. Mein Favorit ist „Amok“ – ein trockenes Curry mit Fisch.

Natürlich gehört die Beschäftigung mit der jüngeren Vergangenheit des Landes zu einem Besuch von Kambodscha dazu. Ein unbedingtes Muss ist deshalb der Besuch der Genozid-Gedächtnisstätte. (Tuel Sleng – S21) – eine Gedächtnisstätte, die über die Gräueltaten der Khmer Rouge informiert.

Das Highlight einer Reise in Kambodscha sind unzweifelhaft die Tempel von Angkor bei Siem Reap. Es ist unmöglich alle Tempel anzusehen. Es handelt sich hierbei nicht um kleine Tempelchen, die man mal kurz so nebenbei ansehen kann. Es sind vielmehr Tempelstädte, die zum Teil noch im Urwald verborgen sind. Die Erbauer der Städte, die Khmer, haben zu all dem noch riesige Seen / Wasserbecken ausgehoben, die bis zum heutigen Tage zum Teil noch mit Wasser gefüllt sind. Der größte dieser künstlichen Seen hat eine Länge von etwa 8 km und eine Breite von mehr wie 2 km. Unglaublich!

Angkor Wat ist der bekannteste und wohl auch am besten erhaltene Tempel. Von jeder Anlage geht allerdings ein besonderer Reiz aus, sodass man eigentlich nicht entscheiden kann, welcher am schönsten ist. Nicht ohne Grund sind die Tempel von Angkor ein absolutes Traumziel!

Peter Steiger

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