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Australien Reise Tipp: Cairns – Daintree Nationalpark – Cape Tribulation

Strand bei Palm Cove

Strand bei Palm Cove

Von Cairns aus folgt der Captain Cook Highway der Küste in den Norden von Queensland. Der „Highway“ ist, anders als der Name vermuten lässt, schon bald eine zweispurige Straße, von der sich immer wieder großartige Ausblicke auf das Meer bieten. Von Palm Cove aus hat man einen herrlichen Blick auf den Strand.

Das vorgelagerte Great Barrier Reef kann man von hier aus mehr erahnen als wirklichsehen. Captain Cook, der auf seiner Weltumseglung im Juni 1770 durch diese Gewässer segelte, gab der Straße seinen Namen. Seine Erinnerungen an das Riff dürfte allerdings nicht so angenehm gewesen sein, denn sein Schiff Endeavour lief auf ein Riff auf und schlug Leck am Cape Tribulation. Dazu später mehr.

 

Warnhinweis am Daintree River

Nach etwa 100 km erreichen wir den Daintree River, den man mit einer Fähre überquert. Wir haben einen Augenblick Zeit für eine Tasse Kaffee an der Anlegestelle. Dann fährt unser Kleinbus auf die Fähre und gemächlich über den Fluss in eine andere Welt. Die Fähre wird mit Kabeln durch das braune Wasser ans andere Ufer gezogen, eine Brücke gibt es weit und breit nicht. Wir stehen an der Seite der Fähre und schauen angestrengt ins Wasser und aufs Ufer. Der Kapitän der Fähre sagt, dass es wohl kaum einer der Passagiere schwimmend über den Fluss schaffen würde – wegen der Salzwasserkrokodile. Aber wahrscheinlich wollte er es nur ein bisschen spannend machen – nehme ich an. Krokodile werden sich hier so dicht an der belebten Fährstelle wohl kaum aufhalten und auf einen unvorsichtigen Touristen lauern! Ausprobieren möchte ich es aber trotzdem nicht.

Krokodil

Krokodil

Die „salties“ können immerhin bis zu 7 m lang werden. Und in irgendeinem Museum soll man immer noch das Bein eines holländischen Matrosen im Maul eines Krokodils stecken sehen. Um ein Krokodil sehen zu können, müssten wir an Bord eines der Ausflugsboote gehen. Denn da die Guides die Stellen, an denen sich Salzwasserkrokodile aufhalten, kennen, hat man gute Chancen eines der Tiere zu sehen.

Am anderen Ufer angekommen, sind wir auch schon richtig mitten drin im grünen, dichten Regenwald des Daintree Nationalparks. Der Daintree Rainforest ist mit 135 Millionen Jahren der älteste Regenwald der Welt. Er ist Teil des 450 Kilometer langen Küstenabschnitts „Wet Tropics of Queensland“ zwischen Townsville und Cooktown. Ungefähr 430 verschiedene Vogelarten, von denen mehr als 10 nur hier vorkommen, sind gezählt worden.

Nach etwa einer halben Stunde Fahrt hält Mac an, um uns zwei Pflanzen zu zeigen. Die erste hat einen ungewöhnlichen Namen und heißt Wait-A-While Vine, also Warte-ein-bisschen Kletterpflanze. Warum man warten soll? Weil sich an der Kletterpflanze dornige Haken befinden, die sich umso fester in Kleidung oder Haut festhakt, je mehr man versucht, sich loszureißen. Also, langsam rückwärts und die Dornen geduldig aushaken.

Lianen

Lianen

Die Wait-A-While Vine mag unangenehm sein, aber die nächste ist direkt gefährlich. Als wir uns nämlich einer Pflanze mit freundlich aussehenden großen Blättern nähern, ruft Mac fast hysterisch: „Don’t touch! Don’t touch!“ Es ist ein Stinging Tree (Dendrocnide moroides), den man in der Tat auf gar keinen Fall berühren sollte, wie uns Mac dann erläutert. Die Blätter tragen Tausende von mikroskopisch feinen Härchen auf ihrer Oberfläche, die die Haut schon bei der geringsten Berührung durchdringen, ihr Gift in den Körper abgeben und einen unerträglichen Schmerz verursachen. Auch darf man dem Juckreiz nicht nachgeben und die betroffene Hautstelle reiben, denn so würden die Nesseln erst recht tief in die Haut eingerieben. Sollten Kopfschmerzen oder andere körperliche Symptome auftreten, muss man sogar einen Arzt aufsuchen.
Auf der Webseite „Kontaktgiftige Pflanzen der Welt“ gibt es eine informative Aufstellung zu diesen Pflanzen.

Rainforest

Rainforest

Nach Macs Minikurs zum Thema „Wie überlebe ich den Kampf mit feindlichen Pflanzen im Regenwald“, geht unsere Fahrt weiter in Richtung Cape Tribulation Resort & Spa, in dem wir übernachten werden. Das Resort liegt inmitten des tropischen Regenwaldes und nur wenige Schritte von einem traumhaften Strand entfernt. Hier sehen wir übrigens noch einmal einen etwa anderthalb Meter hohen Stinging Tree. Der ist aber mit Maschendraht umhüllt und mit einem großen Warnhinweis versehen.
An der Rezeption begrüßt man uns freundlich. „Did you have a nice journey?”

Durchquerung einer Furt

Durchquerung einer Furt

Ja, natürlich, bis auf die nassen Füße, die ich mir holte, als ich vor dem Kleinbus eine Furt durchwatete, um von der anderen Seite die Durchfahrt zu filmen. Am vor uns fahrenden Pickup konnten wir sehen, wie tief das Wasser ist.

Resort Cottages

Resort Cottages

Unser Cottage versteckt sich unter den mächtigen Bäumen und dem üppigen Pflanzenwuchs des Regenwalds. Alle Cottages sind aus Holz erbaut und sehen fast so aus, als seien sie hier natürlich mit den mächtigen Bäumen, Lianen, Farnen, Palmen und Moosen gewachsen. Über eine Treppe erreicht man eine Veranda und betritt dann das Cottage. Mit allem ausgestattet, was man so im Regenwald braucht, oder auch nicht wie Bügeleisen und Bügelbrett, kann man sich wirklich wohlfühlen im Zimmer. Ein eigenes Badezimmer mit Dusche und WC rundet den Luxus ab.
Zwar können vom Resort aus geführte Wanderungen und Ausflüge in den Daintree Nationalpark und an das Great Barrier Reef unternommen werden, wir wollen aber nur kurz hier bleiben, um am nächsten Tag für eine Bootsfahrt zum Riff nach Cairns zurückzukehren.

Restaurant und Pool

Restaurant und Pool

Das ebenfalls aus Holz und mit viel Glas erbaute Hauptgebäude der Anlage, Long House genannt, erreicht man über einen in Windungen zwischen den Bäumen hindurch führenden Holzsteg. Im Long House befinden sich  Restaurant, Bar und Lounges. Zum Meer hin liegt der in seiner Form einem natürlichen Teich nachempfundene Swimming Pool. Nach wenigen Schritten über eine gepflegte Rasenfläche ist man auch schon am Coconut Beach. Der feine Sandstrand wird von Schatten spendenden Bäumen gesäumt und erstreckt sich entlang der endlosen Küste. Folgte man der Küstenlinie in nördlicher Richtung, könnte man sogar zu Fuß Cape Tribulation erreichen – wenn da nicht einige Flussmündungen zu durchqueren wären, in denen Krokodile sein könnten. Wir legen den Weg also lieber im Auto zurück, denn am Cape Trib muss man auf alle Fälle gewesen sein.

Am Cape Tribulation treffen wir auch wieder auf den anfangs erwähnten Captain James Cook. Natürlich nicht in Person, sondern als Teil der Geschichte des Landes. Nachdem sein Schiff Endeavour auf ein Riff aufgelaufen war, gab er der Landzunge den für seine Seelenlage bezeichnenden Namen „Kap der Trübsal“. Die örtlichen Aboriginals vom Stamm der Kuka Yalanji kennen das Kap unter dem Namen Kurranji, Kasuar. Allerdings wird man einen Kasuar kaum zu sehen bekommen.

Strand am Cape Tribulation

Strand am Cape Tribulation

Dafür sieht man umso mehr Krabben, die am Strand auf der Suche nach Nahrung sind und bei unserer Annäherung in Windeseile in ihren Löchern im Sand verschwinden. Der Strand wird von Mangroven begrenzt, die zahlreichen Tierarten einen geschützten Lebensraum bieten und als Kindergarten des Fischnachwuchses bezeichnet werden könnten.

In Reiseführern wird oft darauf hingewiesen, dies eine Region sei, „where rainforest and Great Barrier Reef meet“. Davon ist aber, ehrlich gesagt, vom Strand aus nicht soviel zu bemerken. Folgt man einem kurzen Weg auf die Anhöhe des Kaps bietet sich jedoch ein eindrucksvoller Ausblick über Regenwald, Strand und Meer.

Übrigens – Regenwald. Während unseres dreitägigen Aufenthalts hat es nicht ein einziges Mal geregnet!

Eine individuelle Australienreise stellt Ihnen gerne Steffi Henschel von AST-Reisen zusammen.

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Über den Autor

Eine Reaktion bis “ Australien Reise Tipp: Cairns – Daintree Nationalpark – Cape Tribulation ”

  1. Hallo

    Sehr interessant.
    Danke.
    Wäre noch interessant wenn du noch ergänzen könntest, was so die üblichen Kosten sind. (z.B. eine Übernachtung in so einem Long House)

    Elmü

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