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Rundreise Naturwunder Neuseelands: durch acht Nationalparks auf der Süd- und Nordinsel

Eine Kleingruppe mit maximal 15 Teilnehmern. Das hat uns die Entscheidung, eine Reise nach Neuseeland mit einer Reisegruppe zu unternehmen, erleichtert. Der Reiseveranstalter garantierte diese kleine Teilnehmeranzahl. Wir wollten nicht zu fünfzigst durch das betreffende Land gekarrt werden. Aber so war das großartig. Wir flogen über Seoul nach Auckland.

Skyline Auckland

Skyline Auckland

Wir mochten die Stadt, sie war so lebenslustig und extrem jung, was vielleicht an der Universität lag. Wir wissen es nicht, aber es hat uns gut gefallen. Am ersten Abend gab es ein gemeinsames Abendessen, bei dem wir die anderen Teilnehmer kennen lernen konnten. Das stellte sich als Glücksgriff heraus, denn am nächsten Tag kamen alle ziemlich entspannt statt angespannt zum Bus. Früh am Morgen ging es los, unsere erste große Reise durch Neuseeland. Mit einem sehr komfortablen Bus fuhren wir hinauf zur Bay of Islands. Mit dem Schiff  ging es dann hinaus in die wunderbare Inselwelt zum Cape Brett, wo wir das berühmte „Hole in the Rock“ zu sehen bekamen. Das mag zwar berühmt sein, aber so besonders fanden wir es dann doch nicht. Wir hatten etwas Ähnliches bereits auf Malta gesehen. Es war halt einfach ein kleines Loch in einem Fels. Unsere Schiffsfahrt endete in Russell. Und hier gefiel es uns richtig gut. Die Stadt ist eine der ältesten Siedlungen Neuseelands. Sie versprüht ihren viktorianischen Charme, vor allem am Hafen., wo es viele Häuser mit großen Veranden gibt.
Wir verbrachten noch den ganzen nächsten Tag in der Bay of Islands. Meine Frau und ich buchten mit ein paar weiteren Teilnehmern der Reise eine Fahrt mit dem Bus hinauf zum Ninety-Mile-Beach und zum Cape Reinga.

Cape Reinga

Cape Reinga

Fälschlicherweise wird dieser Punkt oft als nördlichste Stelle Neuseelands bezeichnet, das ist aber nicht richtig. Am Ninety Mile Beach hielten wir kurz, um mit  einer Art Surfboard die hohen Sanddünen hinunter zu fahren. Natürlich nur, wer wollte. Wir fühlten uns dann doch zu alt, aber auch das Zuschauen machte viel Spaß. Auf dem Heimweg machten wir auch noch einen obligatorischen Stopp an einem Souvenirladen. Allerdings in unserem Fall in einem wirklich hochwertigen, wo sogar wir etwas kauften. Ein großartiger Ausflug. Auf der Fahrt durften wir auch noch schnell auf das Klo, das Hundertwasser, der lange Jahre in Neuseeland gelebt hat, gestaltet hat.
Am nächsten Morgen fuhren wir weiter zu einem Kauri-Wald. Im Waipoua-Wald befinden sich einige der schönsten und größten Exemplare der Riesenfichten. Bei einem kurzen Spaziergang – leider hat es beim Aussteigen geregnet, aber im Wald war es eh ziemlich feucht – sahen wir die beeindruckenden Bäume, aber unser Herz konnten eher die Riesenfarne für sich gewinnen. Schön sind vor allem die Blätter, die noch eingerollt sind. Toll! Wir waren auch bei den 4 Sisters, den vier großen Baumschwestern, und beim Vater aller Kauri-Bäume, dem Te Matua Bgahere, 2000 Jahre alt.
Dann ging es wieder zurück nach Auckland, das man für eine Weiterfahrt nach Süden wieder durchqueren muss. Bei einer Stadtrundfahrt erhielten wir einen Eindruck in die Stadt, die uns schon bei unserer Ankunft so positiv aufgefallen war.

Coromandel Cathedrale Cove

Coromandel Cathedrale Cove

Von hier aus ging es weiter zur Coromandel Halbinsel. Am Hot Water Beach sprudeln heiße Quellen sich an die Oberfläche, es gibt hier sogar Leute, die mit einer Schaufel bewaffnet sich einen eigenen kleinen Pool buddeln. Und wo wir gerade bei heißen Quellen sind: Ein erneuter Höhepunkt war Rotorua, die Geothermalregion Neuseelands. Sie ist wirklich sehenswert. Die Geysire und die blubbernden Schlammlöcher, der heiße Dampf, das ist faszinierend. Wir lernten hier viel über das Leben der Maori, oder zumindest, wie es einmal ausgesehen hat. Wir konnten ein Maori-Dorf ansehen, Ohinemuta, das vor allem mit seinem fein geschnitzten Versammlungshaus punktete. Am Abend erlebten wir etwas Folklore: ein traditioneller Maori-Abend mit einem Hangi, einem Erdofenessen. Das ist geschmacklich vielleicht ein wenig gewöhnungsbedürftig, weil doch ein bisschen schwefelig, aber eigentlich ganz lecker.
Am nächsten Morgen stand und ein waschechter Stammesältester eines Maori-Iwis Rede und Antwort. Sein Volk stammt von einem berühmten Priester ab, der in einem der großen Kanus von Rarotonga gekommen war. Noch heute ist ihr Stamm, die Ngati Tuwharetoa, die größte Maori-Volksgruppe Neuseelands.
Vorbei an den Huka-Wasserfällen und dem Lake Taupo kamen wir danach im Tongariro Nationalpark an, dem zweitältesten Nationalpark der Erde. Alles überragend ist hier der Mount Ruapehu und es liegt viel Schnee. Skifahren ist ein beliebter Zeitvertreib in Neuseeland und das kann man hier sehr gut machen.
Am nächsten Tag ging es weiter Richtung Süden.

Te Papa Museum in Wellington

Te Papa Museum in Wellington

Mit Wellington hatten wir die Hauptstadt der Inselgruppe erreicht. Eine Stadtrundfahrt zeigte uns die wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Da auch Wellington nicht sehr groß ist, kann man hier auch gut zu Fuß laufen. Für uns hieß es aber nach einem Panoramablick vom Mount Victoria aus: Übersetzen zur Südinsel. Per Fähre überwanden wir die Wasserstraße durch die zauberhaften Marlborough Sounds nach Picton. Dort stiegen wir gleich wieder in den Bus und fuhren nach Blenheim, quer durch eines der größten Weinanbaugebiete Neuseelands. Wir verbrachten die Nacht dort und fuhren am nächsten Tag von Kaikoura aus zur Walbeobachtung hinaus aufs Meer. Und wir hatten Glück, kaum zu glauben: Ein Wal befand sich ziemlich in unserer Nähe, allerdings waren wir nicht allein.Wenn ein Boot einen Wal gesichtet hat, wird das wohl an alle anderen Ausflugsboote weitergegeben. Aber toll war es trotzdem! Einmalig, dieses riesige Tier!

Trambahn in Christchurch

Trambahn in Christchurch

Am Nachmittag fuhren wir dann nach Christchurch, wo wir am Abend ankamen und gleich ins Hotel hineinfielen. Der nächste Tag war ganz für uns allein reserviert. Wir erkundeten die Stadt auf die schönste Weise: zu Fuß. Wir gingen essen, wanderten am Avon entlang und genossen die Möglichkeit, auch mal unter uns zu sein. Spätestens nach unserer kleinen Shoppingtour waren wir restlos verliebt in die Stadt, die so viel englischen Charme verströmt.
Am nächsten Morgen gabs dann bei einer Stadtrundfahrt noch ein paar wichtige Fakten und einige Gebäude und Sehenswürdigkeiten, die wir am vorherigen Abend noch nicht gesehen hatten. Dann fuhren wir hoch über die Südalpen, die die Westküste von der restlichen Insel abtrennten. Über den Arthur´s Pass gings zu den Pfannkuchenfelsen von Punakaiki. Witzig anzusehen.
In Hokitika hält man wohl vor allem aufgrund der Jademanufakturbetriebe, die sich hier angesiedelt haben. Die Stadt selbst bietet herzlich wenig, aber den Schmuckherstellern bei ihrer Arbeit zuzusehen, war toll. Wir kauften etwas für unsere Tochter und fuhren mit dem Bus weiter durch den Regenwald, der hier dicht und nebelig und feucht ist.
Unser nächstes Ziel war Queenstown.

Queenstown

Queenstown

Das Städtchen am Ufer eines großen Sees ist die Spaßstadt Neuseelands. Hier dreht sich alles um „Funsportarten“ wie Bungyjumping, Jetboatfahren u.ä. Jeder Neuseeland-Reisende scheint hier Station zu machen. Unsere Stadtrundfahrt kann man allerdings ruhig eine Orientierungsfahrt nennen, denn nach einer Viertel Stunde waren wir schon so gut wie durch.Richtige Sehenswürdigkeiten gibt es hier eigentlich nicht. Die Lage Queenstowns ist sehr malerisch, mit dem See und den Bergen sehr schön anzusehen. Wir haben uns Queenstown auf die gleiche Art angenähert wie Christchurch – ganz entspannt und gemütlich. Wir sind mit der Gondel den Berg hinaufgefahren und haben mit diesem tollen Blick vor Augen gegessen. Neuseeland ist wirklich ein traumhaftes Land zum Anschauen! Die Farben sind satt und klar, grüne Wiesen, blaue Seen, weiße Bergspitzen. Großartig!

Wasserfall im Milford Sound

Wasserfall im Milford Sound

In Te Anau fuhren wir mit einem Boot in eine Glühwürmchenhöhle. Die Decke war fast gänzlich grün, so viele Glühwürmchen gab es hier. Glühwürmchen gibt es viele in Neuseeland. Am nächsten Tag erwartete uns der Fiordland Nationalpark. Wir fuhren zum Milford Sound, wo ich nur ein Wort finde: Majestätisch. Unbedingt sehenswert. Rund um uns ragen Berge in den Himmel, grün bewaldet, riesig, dazwischen stürzen sich Wasserfälle in die Tiefe, das Wasser des Milford Sound hat ein sattes dunkelblau. Wir waren so beeindruckt. Eine Traumlandschaft.
Nach den Stationen Invercargill und Bluff, der südlichsten Stadt Neuseelands startete wir zu einer erneuten Bootsfahrt, hinaus zur Stewart und zur Ulva-Insel. Das steht sonst kaum auf der Liste der Ziele einer Neuseelandreise. Auf beiden Inseln wohnen kaum Menschen. Auf der Stewart Insel gibt es nur eine Siedlung, obwohl sie die drittgrößte Insel Neuseelands ist. 87% sind Naturschutzgebiet. Und das macht die Insel so sehenswert. Auf Ulva gibt es, nachdem die eingeschleppten Ratten dort ausgerottet worden waren, wieder Vögel, vor allem einige, die längst als ausgestorben galten. Für Ornithologen sicher toll, für uns vor allem landschaftlich sehr schön.
Im Catlin Forest Park haben wir Pinguine und Seelöwen gesehen. Davon gibt es hier eine ganze Menge. Der urzeitlichste Wald Neuseelands ist hier zu erkunden. Danach wartet wieder eine Stadt auf uns: Dunedin. Die Städte sind sehr schön in Neuseeland, Miniaturausgaben von europäischen Städten, aber die Flora hat es uns hier ganz besonders angetan. Es gibt so viele Pflanzen, die man sonst nirgendwo sieht, alles ist irgendwie magisch.
Dunedin ist ebenfalls ein Beispiel für europäische Architektur, diesmal schottische. Von hier aus besuchten wir auf der Otago-Halbinsel die Gelbaugenpinguin-Kolonie. Und die hört man schon früher als dass man sie sieht… Sie sind gar nicht so klein und zierlich, wie man sie sich vorstellt, sondern die Gelbaugen gehören zu den größeren Vertretern der Spezies.
Auf dem Weg ins Inland machten wir einen Stopp an den Moeraki Boulders. Diese gigantischen Felskugeln sollen als Spielzeug für den Teufel gedient haben, darum auch „die Murmeln des Teufels“. Vor etwa 60 Millionen Jahren sollen sie, damals noch auf dem Meeresgrund, entstanden sein.

Mount Cook mit Lake Pukaku

Mount Cook mit Lake Pukaku

Lake Oahu, Mount Cook, der Tekapo See, ein landschaftlicher Höhepunkt löste den nächsten ab. Vom höchsten Berg Neuseelands ging es am Lake Tekapo vorbei wieder nach Christchurch, von wo aus wir unseren Heimflug antraten.
Man kann kaum beschreiben, wie schön es hier ist, das muss man wirklich selbst gesehen haben.Wir fanden die Reise traumhaft schön. Kiwi Tours hat uns einige der schönsten Reisemomente beschert. Die Organisation war einwandfrei, die Hotels waren – so gut es in den abgelegeneren Ortschaften wahrscheinlich ging – allesamt gut gewählt und entsprachen dem europäischen Standard, was Sauberkeit anging. Die Reiseleitung war nett und gut informiert und die Reise ein Volltreffer. Wir würden Kiwi Tours jederzeit weiterempfehlen.

G. Reinhardt, München

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2 Reaktionen bis “ Rundreise Naturwunder Neuseelands: durch acht Nationalparks auf der Süd- und Nordinsel ”

  1. es war ein sehr interessanter Reise-Bericht für mich.Hatte dabei daß Gefühl es fast selbst zu sehen und zu erleben.LG.B.Schützner

  2. Das freut mich sehr. Es war auch eine super Reise. Toll, dass man auf diese Weise seine Erfahrungen mit anderen teilen kann.
    LG G. Reinhardt

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