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Reisebericht Neuseeland – Herr der Ringe auf Nord- und Südinsel

Grün wäre es hier und mehr Schafe als Menschen würden hier leben; so heißt es. Und es sei landschaftlich wunderschön – sonst hätte Peter Jackson wohl seine „Herr der Ringe“ nicht hier gedreht…Die Erwartungen sind also hoch, wenn man die Inseln betritt.

Erster Stop ist die Hauptstadt Wellington: größer als erwartet ist die Stadt; es gibt Hochhäuser und eine riesige Shoppingmeile. Was aber gleich auffällt sind die vielen jungen Leute. Touristen? Nein, Neuseeland ist ein junges Land. Und die Menschen haben Spaß am Draußensein und am Feiern.

Wellington hat einen Strand, spannenden Museen und eine herrliche Umgebung.

Wer als erstes eine Unterkunft braucht, der ist im „Beethoven Hostel“ gut aufgehoben. Die gemütlichen Villa wird von jungen symphatischen Leuten betrieben und liegt auf demselben Hügel, auf dem auch Peter Jackson sein Anwesen hat.

Wellington ist Anlaufpunkt von Kiwi Experience, Magic Bus und Straight Bus.

Das alles sind Busfirmen mit demselben Prinzip: sie fahren rings um die Inseln und stoppen dort, wo es etwas zu sehen gibt. Am Abend setzen sie ihre Passagiere in netten Hostels ab.

Je nach Lust und Laune findet jeder den geeigneten Bus für sich, denn alle haben ihren eigenen Schwerpunkt (Party, Sehenswürdigkeiten oder Wandern). In jedem Fall trifft man immer viele nette Leute, die ebenfalls auf Reisen und neugierig und aufgeschlossen sind – und in Gesellschaft macht jede Reise mehr Spaß. Während der Bustour kann man übrigens aus- und einsteigen wann man will. Man bleibt dann einige Zeit an dem Ort, der einem gefällt und steigt dann in den nächsten Bus wieder zu.

Und Neuseeland bietet viele Gründe, um aus dem Bus auszusteigen. Oft hört man große Diskussionen darüber, welche der Inseln denn nun die interessantere sei: Süd- oder Nordinsel? Hier sei auf die unterschiedlichen Charaktere verwiesen. Die Südinsel ist von herrlichen grünen Bergen und Tälern, Fjorden, Flüssen, Seen und Berge – sogar Gletschern geprägt. Für Wanderer und Naturliebhaber sicher das Richtige. Die Nordinsel ist – betrachtet man die Natur – weniger spektakulär. Dafür hat sie andere Vorzüge: hier liegt die große Stadt Auckland, es gibt eindrucksvolle Höhlen, die Schwefelgebiete von Roturua und hat herrliche Strände.

Ich möchte gerne von der Südinsel erzählen:

Ganz im Norden liegt der Abel Tasman Nationalpark. Berge, krumme Kiefernbäume, herrliche Trekkingwege und blaues Meer prägen die Landschaft. Kleine Hostels mit lebenslustigen Menschen laden zum Bleiben ein. Freundschaften werden hier schnell geschlossen. Generell sind die Neuseeländer ein sehr offenes und freundliches Volk. Doch das gilt meist auch für die Touristen, die hierher kommen. 2-3 Tage kann man gut einplanen hier oben; wer mag, geht auf Paddeltour. Nach der Einsamkeit in der Natur lädt das Hostel in Nelson zur Party ein. Neu, sauber und groß lockt das Hostel mit einem Partybus, einem Pool und guten Preisen.

Richtung Süden geht es weiter zu den hohen bergen Neuseelands: Mount Cook und der Franz Josef Glacier sind hier ein MUSS. Ich ließ mich zu einer Helicoptertour über Berg und Gletscher überreden und habe es nicht bereut. Für um die 100 Euro kann man sich 20 Minuten über Berg und Gletscher fliegen lassen. An einer herrlichen Stelle mit Ausblick landet der Hubschrauber und man kann ganz oben herumlaufen. Der Trip ist eindrucksvoll.

Übernachten kann man hier in einem netten Hostel Cottage. Hier treffen sich alle Traveller.

Wer zum Partyfeiern nach Neuseeland kommt, dem sei Queenstown empfohlen.

Eine Kneipe folgt auf die andere, ein Hostel ist cooler als das andere. Queenstown liegt herrlich an einem See, tagsüber kann man baden oder die vielfältigen Freizeitangebote in Anspruch nehmen. Nicht weit von hier ist auch die höchste Möglichkeit, sich mit einem Seil am Fuß in die Tiefe zu stürzen. Vom Hausberg Queenstowns kann man Abfahrtstouren per Sommerski machen; am Abend dann winken die Bars. Hier ist die Worldsbar zu empfehlen; aus sogenannten Teapotts, also richtigen Teekannen werden Shots eingeschenkt. Man bestellt sich eine Teekanne zu zweit…

Herrlich essen kann man Seeufer und das Discoleben kommt auch nicht zu kurz. Wobei man sagen muß, dass das Leben in den Hostels auch nicht eben langweilig ist.

Richtig Süden der Insel geht es dann weiter, über Wanaka (Klettermöglichkeiten) zum Milford Sound. Hier geht es zu Fuß oder per Boot durch die Fjorde. Norwegen in Neuseeland. Früh buchen heißt es hier, denn meist sind alle Plätze auf dem Schiff voll.

Weiter geht es via Christchurch und seinen britisch anmutenden Kathedralen nach Kaikura. Das kleine Städtchen am Meer hat vor allem eines zu bieten: schwimmen mit Delphinen im offenen Meer. Angekleidet mit Neoprenanzug und Flossen wird man auf einem kleinen Boot aufs Meer hinausgefahrne und inmitten Delphingruppen abgesetzt. Fast auf Hautkontakt kommt man den schönen Tieren dann nahe und darf mit ihnen schwimmen, bis die Tiere keine Lust mehr haben und ihres Weges ziehen. Ein wunderbares Erlebnis.

Zurück geht es dann nach Wellington. Dorthin ist man per Fähre oder Flugzeug unterwegs. Doch man sollte die Bootsfahrt bevorzugen, denn Delphine begleiten das Schiff und man kommt sich wie in einem romantischen Film vor.

Wellington könnte nun der Ausgangspunkt für eine Nordinseltour sein.

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Über den Autor

Dipl. Biologin, Freie Journalistin, Naturpädagogin und Reiseleiterin

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