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Reisen in Südindien Kochi und der Hill Palace im Bundesstaat Kerala

30. April 2010: Reisen in Südindien: faszinierende Erlebnisse in Kochi im Bundesstaat Kerala

Meine Anflugsroute nach Kochi in Suedindien

Flug von Hamburg nach Kochi

Mein Abenteuer Praktikum und eine Reise nach Kerala in Südindien beginnt. Als Trainee von Sommer Fernreisen absolvierte ich  jeweils ein Praktikum in Südindien und Kambodscha. In Kerala in Südindien ging es los. Nachdem ich  letztendlich einen Tag vor Abflug doch noch mein Visum bekam, stand meinem Flug nach Südindien nun nichts mehr im Wege. Mit den Emirates ging es über Dubai nach Kochi im Bundesstaat Kerala. Die vielen Berichte über verloren gegangene Koffer an indischen Flughäfen bestätigten sich bei mir glücklicherweise nicht. Ich musste zwar eine Weile warten, aber letztendlich bekam ich meinen Koffer und wurde auch von einem Mitarbeiter des Reiseveranstalters, bei dem ich das Praktikum in Kochi absolvierte, empfangen. Die Fahrt zum Hotel begann.

Eine Busfahrt in Suedindien

Der Straßenverkehr in Kochi

Da dies mein erster Indienaufenthalt war, wusste ich noch nicht so richtig, was da im Straßenverkehr auf mich zukommen würde. Dazu kann ich nur sagen, dass der Straßenverkehr in Südindien mehr als nur chaotisch ist. Viele Ampeln werden nicht beachtet, Zebrastreifen sind nur Dekoration und Verkehrsschilder werden, wenn sie denn überhaupt Beachtung finden, nur als Empfehlung betrachtet. So ist es durchaus üblich, dass eine zweispurige Straße schon mal vierspurig befahren wird. Zudem ist es ziemlich laut, da einem ein ständiges Hupkonzert in die Ohren dröhnt.

Meine erste Nacht in Kochi, der Hauptstadt von Kerala, verbrachte ich in einem kleinen Hotel, bis ich am nächsten Tag mein Hostelzimmer beziehen konnte. Dies war ein Hostel, in dem normalerweise nur die Einheimischen wohnen, hauptsächlich Südinder, aber da ich 3 Monate geblieben bin, war das kein Problem. Diese Hostels sind auch streng nach Geschlechtern getrennt. Das Essen ist inklusive und daher war das eine recht günstige Gelegenheit zu wohnen. Außerdem befand ich mich dadurch mitten im normalen Alltag der Südinder in Kerala und bekam dadurch mehr vom Alltagsleben mit, als wenn ich als ganz normale Touristin in einem Hotel gewohnt hätte. Das Zimmer teilte ich mir mit einer Nordinderin, die ebenfalls dort war, um ein Praktikum in Südindien zu absolvieren. Für die Inder ist es ganz normal, während des Studiums in einem Hostel zu wohnen, wenn sie weiter weg von zu Hause sind. Beim Essen musste ich die erste Hürde überwinden. Es gab kein Besteck. In Südindien ist es üblich mit den Fingern der rechten Hand zu essen. Für jemand Ungeübten wie mich gar nicht so einfach. Der Reis klebt nämlich nicht und man muss diesen dann mit der Soße mischen, damit man kleine Bällchen formen kann, die man dann einfacher in den Mund befördern kann. Da ich damit nicht so gut klar kam, kaufte ich mir doch noch Besteck und aß von da an mit Löffel. Das waren die ersten interkulturellen Erfahrungen, die ich während meiner ersten Tage in Kerala in Südindien gemacht habe.

Unter der Woche war ich im Büro und am Wochenende wurde mir dann von meinen Kolleginnen dort Kochi und Umgebung gezeigt.

Das erste Ziel an einem Wochenende war der Hafen von Kochi. Kochi ist die bedeutendste Hafenstadt von Kerala in Südindien. Meine Kolleginnen und ich fuhren dort mit dem Bus hin. Das Bus fahren hier war auch ein Erlebnis. Meistens waren die Busse total überfüllt und man brauchte sich eigentlich keine Gedanken machen, dass man fallen könnte, da man von so vielen Mitfahrern eingequetscht wurde, dass Fallen eigentlich unmöglich war. Nur, wenn man schon in einen recht vollen Bus einstieg, musste man aufpassen, da man sich nahe am Ausgang befindet und es in den innerstädtischen Bussen meistens keine Türen gab. Hat man jedoch zu Beginn der Fahrt noch einen Sitzplatz ergattern können, dann musste man aufpassen, dass man rechtzeitig damit anfängt sich in Richtung Tür zu schieben, wenn man aussteigen will. Bei so vielen Menschen in einem Bus ist das gar nicht so einfach sich bis zur Tür vorzuarbeiten. Dafür kosteten die Busse innerhalb der Stadt auch nur ein paar Cent.

Wir stiegen also am Hafen von Kochi aus und liefen erstmal an der Uferpromenade entlang. Das war ein schöner Spaziergang am Meer entlang. Entlang der Uferpromenade von Kochi gab es sehr viele Anbieter für Hafenrundfahrten. Letztendlich fanden wir auch einen, der uns zusagte und wir gingen auf das Boot. Das war ein kleines, aber zweistöckiges Boot und es gab Schwimmwesten für jeden. Zuerst waren wir alleine auf dem Boot, aber nach und nach kamen noch mehr Leute. Insgesamt war das Boot aber nicht voll besetzt und es war ganz angenehm. Wir mussten während der Fahrt die Schwimmwesten anziehen und dann ging die Hafenrundfahrt duch den Hafen von Kochi los. Wir fuhren am Militärhafen vorbei, den man aber nicht fotografieren durfte. Ein Polizeiboot lag da schon auf der Lauer. Es gab einige kleine Inseln zu sehen, unter anderem auch den Bolgatty Palast oder Holländische Palast, der auf einer kleinen Insel liegt und ein Hotel ist. Sieht wunderschön aus.

Der Bolghatti-Palast in Kochi wurde von den Holländern errichtet und ist heute ein exklusives Hotel

Bolghatti Palast in Kochi

Aus der Ferne sahen wir auch Fort Kochi und die Chinesischen Fischernetze in Südindien bzw. in ganz Indien. Bei der Rückfahrt zum Hafen von Kochi konnten wir noch ausgiebig die schöne Uferpromenade bewundern und uns noch ein bisschen den Wind um die Nase wehen lassen.

Das Ufer mit weiteren Ausflugsbooten vom Boot aus gesehen.

Blick zur Uferpromenade von Kochi

Diese Hafenrundfahrt durch den Hafen von Kochi war echt schön und ich kann sie nur weiterempfehlen. Man sieht dadurch erstmal das Ausmaß von der Hauptstadt Keralas, die sich ja auf 3 verschiedene Inseln verteilt. Alle sind aber über Brücken miteinander verbunden, so dass man trockenen Fußes jeden Stadtteil von Kochi erreichen kann. Anschließend machten wir noch einmal einen kurzen Uferspaziergang und gingen danach Essen.

Das Essen in Südindien ist übrigens sehr lecker, wenn auch ziemlich scharf. Bei jeglicher Art von Fisch muss man allerdings aufpassen, da einem das Tierchen im Ganzen serviert wird. Das heißt die Gräten sind noch drin und da die Fische zum Teil nicht länger als ein Finger lang sind und dementsprechend feine Gräten haben, muss man da ein bisschen aufpassen und es ist zum Teil eine ziemliche Pulerei bis man die Gräten alle draußen hat.

Das war also mein erster Ausflug in Südindien. Der zweite folgte einen Tag später.

Morgens fuhren wir, wieder mit dem Bus, nach Tripunithura zum „Hill Palace“. Ungefähr 10 Kilometer von der keralesischen Hauptstadt Kochi entfernt.

Der Hill Palace in Thripunithur ist das groeßte archaeologische Museum in Kerala

Eingang zum Hill Palace

1865 wurde dieser vom Maharaja von Kochi gebaut und später der Regierung übergeben. Heute ist er das größte archäologische Museum in Kerala. Dort angekommen, kauften wir als erstes die Eintrittskarten. Am Eingang mussten wir alle Taschen, sowie die Kamera abgeben und außerdem unsere Schuhe ausziehen. Die wurden draußen in Regalen abgelegt, die aber schon sehr überfüllt waren und ich schon Sorge hatte, dass ich später meine Schuhe nicht mehr wieder finden würde. Die Befürchtung war allerdings grundlos. Ich musste nicht barfuß wieder zurück. In diesem Museum war alles ausgestellt was man irgendwann einmal gefunden hat. Es gab alte Münzen, Schmuck, Skulpturen aus Holz und Stein (Darstellungen der indischen Götter), Kutschen, Sänften und sogar Urnen. Ich fand das sehr interessant. Es gab verschiedene Räume und am Eingang waren Schilder angebracht, die den Inhalt erklären. Dort hätte man sich schon recht lange aufhalten können. Leider waren meine Kolleginnen ein wenig ungeduldig und so kam ich leider kaum dazu einmal etwas durchzulesen, da ich immer gleich weitergedrängt wurde. Das fand ich sehr schade, denn das war wirklich interessant. Wenn man in dieses Museum geht und sich wirklich für die Geschichte interessiert, dann sollte man auf jeden Fall ein bisschen mehr Zeit einplanen und da nicht in Hochgeschwindigkeit durcheilen. Wir waren da also recht schnell wieder draußen und holten unsere Sachen wieder ab. Die Schuhe fanden wir auch gleich wieder und im Anschluss schauten wir uns noch das Gelände an. Das war ziemlich groß und wie ein Park angelegt. Leider war das Ganze ein wenig vernachlässigt und so lag überall etwas herum, die Pflanzen wuchsen wild durch die Gegend und auch den Gebäuden merkte man an, dass da nicht allzu sehr darauf geachtet wurde. Immerhin gab es Anzeichen von Bemühungen in Form von Angestellten, die die Blumen gossen.

Im Park selber gab es auch noch ein Dammwildgehege und am Weg war ein großer T-Rex aufgestellt. Was der da zu suchen hatte weiß ich nicht. War aber auf jeden Fall eine Attraktion und die Kinder, die da waren, fanden das toll.

Im größten Archaeologischen Museum von Kerala gab es einen Dinsoaurier als Kinderattraktion.

Dinosaurier im Hill Palace

Damwild im Garten des Hill Palace in Thripunithura, Kerala

Damwild im Hill Palace

Außerdem gab es auch einige Bäume, an denen die Jackfrucht wuchs, die sehr interessant aussieht.

Jackfruchtbäume im Garten des Hill Palace in Thripunitura, Kerala

Jackfruchtbaum im Hill Palace

Nachdem wir uns also eine ganze Weile den Park angeschaut hatten, ging es wieder zurück in Richtung der Hauptstadt von Kerala, Kochi. Der Bus war wieder total überfüllt und ich war froh, als wir endlich dort ankamen. Anschließend nahmen mich meine Kolleginnen noch mit ins Kino. Es war ein Film in Malayalam, der Sprache in Kerala und eine der vielen Sprachen in Südindien. Viel verstand ich nicht, aber die ungefähre Handlung bekam ich auch ohne Worte mit. In Südindien ins Kino zu gehen war auch eine sehr interessante Erfahrung. Im Gegensatz zu deutschen Kinos ist es in den südindischen Kinosälen nicht ruhig und leise. Im Gegenteil, wenn der Film beginnt und der Vorspann gezeigt wird, dann wird gegrölt, geklatscht, gepfiffen und gerufen, sobald einer der Hauptakteure zu sehen ist. Auch die Handlung während des Films wird lautstark kommentiert. Es geht also ziemlich laut zu dort. Der Vorteil ist, dass der Film auch wirklich gleich anfängt und nicht vorher eine viel zu lange Kinowerbung gezeigt wird. Dafür steht man aber auch am Anfang ziemlich lange an, wenn man sein Ticket kaufen will. Das geht übrigens auch ganz streng nach Geschlechtern getrennt. Auf der einen Seite stehen die Männer in der Schlange und auf der anderen Seite die Frauen. Zusammen ins Kino gehen ist in Ordnung, aber das Ticket muss getrennt gekauft werden. Kino in Kochi war auf jeden Fall ein Erlebnis, wobei ich lieber in einen englischsprachigen Film gegangen wäre, damit ich auch etwas verstehe. Dazu muss man dann, allerdings wieder in ein anderes Kino gehen.

Dieses Wochenende verging wie im Fluge und unter der Woche war ich wieder im Büro. Die ersten Tage in Südindien haben mir sehr gut gefallen und gerade die Hauptstadt von Kerala, Kochi, ist eine sehr interessante Stadt.

Autor Tanja Hoffmann

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