Uganda Reise Tipp: Tierbeobachtung im Queen Elizabeth Nationalpark
Der Queen Elizabeth Nationalpark befindet sich in Westuganda direkt an der Landesgrenze zum Kongo. Von Kibale ist es eine ca. 2 bis 3stündige interessante Fahrt: Man kommt immer wieder an kleinen Dörfern mit Lehmhütten vorbei, spielende halb nackte Kinder winken uns zu, wir sehen Frauen mit Töpfen auf ihren Köpfen und Männer schieben ihre mit Bananen schwer beladene Fahrräder. Es ist das wahre Afrika. Kurz vor dem Queen Elizabeth Nationalpark wird die Landschaft etwas spärlicher und trockener. Es sieht jetzt mehr und mehr nach Savanne aus.
Der Park wurde 1954, nach dem Besuch der Königin Elizabeth von England ihr zu Ehren nach ihrem Namen benannt. Offene Savannen, Sümpfe, tropische Feuchtwälder, Flüsse und Seen verleihen dem Park eine sehr abwechslungsreiche Landschaft.
Der Kazinga Kanal verbindet die beiden großen Seen Lake Edward und Lake George. Die Fahrt mit einem der modernen Besucherboote auf dem Kazinga-Kanal ist eines der Höhepunkte, die der Park zu bieten hat.
Pünktlich um 16:00 Uhr kommen wir am Kazinga Kanal an. Je nach Nachfrage findet dreimal täglich um 9:00 Uhr, 14:00 Uhr und 16:00 Uhr ein Bootstrip statt. Nicht nur Touristen, sondern vor allem auch Einheimische steigen in das voll bepackte Boot ein. Wir haben Glück und bekommen noch einen guten Sitzplatz am Fenster, von wo aus wir ungehindert schöne Aufnahmen schießen können. Als alle sitzen, ertönt die laute Stimme der Bootsführerin aus dem Lautsprecher und heißt alle willkommen. Ich bin zunächst etwas enttäuscht von dem großen Lärmpegel im Boot und es fällt mir vorerst schwer, die schöne Tierkulisse zu genießen. Doch sehr schnell verfällt man ins Staunen, vergisst die vielen Menschen um sich herum und genießt nur noch. Wir beobachten Kormorane, Sattelstörche und Pelikane. Begeistern tun uns vor allem auch die vielen Flusspferde, die nach und nach auftauchen.
Auch Krokodile sind am Ufer zu beobachten. Ein ganz besonderes Erlebnis war der Sturzflug eines Fischadlers, der seine Beute aus dem Wasser fischt. Etwas flussabwärts sehen wir einen Elefanten, der am Ufer seinen Durst löscht. Wir lassen uns gemütlich auf dem Wasser treiben und genießen dieses wunderbare Schauspiel.
Vor allem für Vogelliebhaber ist dies ein absolutes Paradies. Ich habe noch nie so viele Vogelarten auf einmal gesehen. Nach ca. zwei Stunden endet die erlebnisreiche Fahrt und wir verlassen das Boot.
Bevor wir zu unserer Unterkunft fahren, machen wir noch einen kurzen Abstecher zur luxuriösen Mweya Safari Lodge. Die Lodge liegt auf einer Anhöhe und überblickt den gesamten Kazinga Kanal. Die Zimmer sind komfortabel ausgestattet und verfügen über eine kleine Veranda mit herrlichem Blick zum Kazinga Kanal. Im Restaurant werden internationale Gerichte serviert. Man kann das Abendessen aber auch auf der Terrasse genießen mit Panoramablick.
Wir müssen leider weiter. Schon spät, aber noch rechtzeitig zum Abendessen, erreichen wir die komfortable Jacana Safari Lodge. Von der Rezeption bringt man uns zu unserem Chalet. Es ist alles aus Holz und richtig urgemütlich eingerichtet mit sehr viel Platz im Zimmer. Die heiße Dusche tut nach der langen Fahrt gut. Anschließend treffen wir uns alle wieder in der Lounge zu einem kühlen Glas Bier, bevor wir zum Abendessen übergehen. Das Essen ist hervorragend und der Service sehr freundlich. Am Swimming Pool führt eine Gruppe mit Gesang und Trommeln verschiedene Tänze auf.
Wir lassen uns inspirieren und träumen in den Abend hinein. Auf der eigenen privaten Holzterrasse kann man die untergehende Sonne beobachten. Ein atemberaubendes Farbspiel entsteht über dem See. Ein ganz besonderes Highlight ist das romantische Abendessen mitten auf dem Kratersee. Dies ist besonders für Hochzeitspaare ein absolutes Muss.
Um die einzigartige Gegend zu erkunden, bietet die Lodge seinen Gästen verschiedene Aktivitäten an wie z. B. Boots- und Kajakfahrten auf dem See, Wildbeobachtungsfahrten im Nationalpark und Trekkings durch den dichten Regenwald, zu den Höhlen mit Fledermäusen und zu den Schimpansen in der Kyamburu Schlucht. Weitere Informationen zur Jacana Safari Lodge finden Sie auf der Website von AST.
Heute haben wir noch ein weiteres Mal die Möglichkeit, im Kyambura Game Reserve Schimpansen in freier Wildbahn zu beobachten. Es starten 2mal täglich um 08:00 Uhr und um 13:00 Uhr geführte Touren (Gesamtdauer 3 bis 4 Stunden).
Wir steigen mit unserem einheimischen Ranger in die bis zu 40 m tiefen und 400 m breiten, mit dichtem Tropenwald bewachsene Dschungelschlucht. Hier leben ca. 17 bis 20 Schimpansenmitglieder. Die Erfolgsquote, die Schimpansen auch wirklich zu sehen, ist demnach nicht ganz so hoch wie im Kibale Nationalpark. Der Urwald in dieser Schlucht ist unbeschreiblich schön. Schon deshalb lohnt sich diese Wanderung. Während der Wanderung halten wir immer wieder an, um die Pflanzenvielfalt dieses Regenwaldes zu bewundern. Unser Ranger erklärt uns dabei viel Wissenswertes über die Vegetation der Schlucht und der hier lebenden Tiere.
Wir beobachten viele verschiedene Arten von Vögeln und Schmetterlinge. Die Flussüberquerung auf einem Baumstamm ist sehr abenteuerlich. Nach ca. drei Stunden Wanderung brechen wir die Suche nach den Schimpansen endgültig ab. Leider hatten wir kein Glück gehabt. Aber trotzdem ist die Wanderung in dieser Schlucht ein tolles Erlebnis, das ich auf keinen Fall bereue.
Es geht weiter durch den Queen Elizabeth Nationalpark in die Gegend von Ishasha. Die Fahrt dauert ca. drei Stunden, je nach den Straßenverhältnissen. Während der Fahrt beobachten wir eine große Elefantenherde, die durch das hohe Gras der Steppe zieht. Die Straße wird immer schlechter, je weiter wir in den Süden kommen. Tiefe Schlammspuren lassen die Fahrt zu einem wahren Abenteuer werden.
Die abgelegene Gegend um Ishasha ist bekannt für ihre auf Bäume kletternden Löwen. Sobald wir den Park erreichen, halten wir auch schon gespannt Ausschau nach den Löwen. Plötzlich hält unser Fahrer an und wir sehen auch schon den ersten männlichen Löwen in einem uralten Feigenbaum entspannt vor sich hin dösen. Er lässt sich nicht von uns stören und schläft gemütlich weiter. Es ist immer wieder ein wahres Abenteuer diese mächtigen Tiere zu beobachten. Einfach ein tolles Erlebnis. Allerdings können wir nicht lange bleiben, denn es wird schon dunkel und wir müssen noch ein Stück fahren bis zu unserer nächsten Unterkunft. Auf der Weiterfahrt sehen wir dann noch eine Herde Uganda Kobs, ähnlich den Impalas, und viele Büffel und Topis.
Die Besitzer des Ishasha Wilderness Tented Camps erwarten uns bereits. Sie zeigen uns die Zelte und die Campanlage. Das Camp ist ein weiteres Produkt von Wild Frontiers.
Es ist wunderschön gelegen am Rande des Ntungwe Flusses. Es gibt insgesamt 10 Meru Zelte (6 oberhalb des Flusses und 4 Zelte direkt am Fluss). Ich empfehle auf jeden Fall die Zelte direkt am Fluss zu buchen, da sie etwas schattiger liegen als die Zelte oberhalb, wo die Sonne direkt darauf knallt, so dass man es im Zelt vor Hitze mittags kaum aushält.
Wir nutzen die freie Zeit bis zum Abendessen und entspannen uns am Fluss. Hier können wir immer wieder Elefanten beobachten, die ans Ufer kommen, um ihren Durst zu löschen. Die neuen Besitzer aus Südafrika erzählen uns, dass sie gerade vor ein paar Tagen nachts auch Löwen in der Nähe des Camps gehört haben. Ich stelle mich also auf eine abenteuerliche Nacht ein.
Das Abendessen besteht aus lokalen Produkten, die täglich frisch zubereitet werden. Es war ein langer Tag und wir alle sehnen uns nach etwas Warmen zum Essen. Am Lagerfeuer werden dann noch spannende und gruslige Geschichten erzählt und wir lassen den Tag bei einem Glas Wein in Ruhe ausklingen und freuen uns auf den nächsten Tag. Denn dann geht es wieder los auf Löwensuche.
Ishasha Sektor
Frühmorgens brechen wir auf, um die Tiere beim Fressen und Trinken zu beobachten, bevor es warm wird und sie sich irgendwo im Busch versteckt halten. Rund um das Ishasha River Camp gibt es mehrere Pisten, die das offene Buschland und die Savanne durchqueren.
Wir sehen einige Tiere wie Warzenschweine, Kobs, Topis und zahlreiche Vögel. Doch die Löwen suchen wir vergebens. Wo stecken die nur an diesem frühen Morgen? Wir fahren weiter zu einem Sumpfgebiet. Hier gibt es große Chancen den seltenen Schuhschnabel zu sichten. Es ist ein wahres Vogelparadies und wir kommen gar nicht mehr nach, uns die vielen verschiedenen Vogelnamen zu merken. Nach einer Weile entdeckt John die großen Flügel des Schuhschnabels im dichten Sumpfgras. Ein wunderschöner Vogel. Wir haben sehr viel Glück, diesen seltenen Vogel zu sehen!
Zurück im Camp gibt es ein spätes Frühstück. Es gibt Eier, Bacon und Baked Beans. Dazu viel frisches Obst. Danach haben wir Zeit für eine kleine Siesta, bevor wir ein zweites Mal am späten Nachmittag zur Tierbeobachtung aufbrechen. Vielleicht haben wir dieses Mal etwas mehr Glück als heute Morgen, um die Löwen zu sehen. Wir stoppen am Ishasha River. Im Fluss können wir viele Flusspferde beobachten. Dann geht es weiter auf Löwensuche. Und wir haben sogar Glück und entdecken eine ganze Familie. Insgesamt 4 kleine Löwenkinder spielen im Baum, während die Eltern sich gemütlich von den Strapazen des Tages entspannen. Es ist einfach großartig diese Tiere zu beobachten.
Plötzlich klettert der Löwenvater Stück für Stück vom Baum herunter. Elegant bewegt er sich von Ast zu Ast. Am Boden angekommen, streckt und räkelt er sich und er gibt dabei ein lautes Stöhnen von Zufriedenheit von sich. Wir bleiben eine ganze Weile gespannt im Fahrzeug sitzen und versuchen viele gute Aufnahmen zu schießen. Leider kehrt die Dunkelheit ein und wir fahren schließlich zurück zum Camp.
Aufgrund der vielen Tiere ist der Ishasha Sektor sicher der lohnendste Teil des Queen Elizabeth Nationalparks.
Möchten Sie wissen, wie unsere Reise weiter geht? Dann lesen Sie meinem Reisebericht bei AST-Reisen. Besonders beeindruckend waren meine Erlebnisse beim Gorilla Trekking. Ich stelle Ihnen auch gerne eine individuelle Reise nach Uganda zusammen.
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