Usbekistan Rundreise „Märchen aus 1001 Nacht“ mit Taschkent, Samarkant, Buchara und Chiwa
Wow, was für ein Land, was für ein unglaublicher Geheimtipp. Nachdem unsere Freunde eine Rundreise durch Usbekistan gemacht hatten, bekamen auch wir Lust, dieses Land zu bereisen. Unsere Freunde waren mit ihrem Reiseveranstalter mehr als zufrieden gewesen, so brauchten wir uns keine Mühe zu machen, um den richtigen Anbieter zu finden. Wir buchten die neuntägige Usbekistan-Rundreise „Märchen aus 1001 Nacht“. Und es war wirklich märchenhaft. Wir können dieses Reiseziel nur empfehlen, es ist eines der am wenigsten bekannten, dafür umso schöneren Destinationen.
Am Abend ging unser Flieger von München nach Taschkent. Mit der Lufthansa kann man so viel nicht falsch machen, was Service und Sicherheit angeht. Der Flug ist doch ganz schön lang, und außerdem dauerte die Passkontrolle leider ziemlich lange. Doch es war sehr schön, dass wir nachts flogen und so wenigstens schlafen konnten. Und schon überfiel uns die Schönheit dieser Städte in diesem Gebiet, das durch seine Lage an der Seidenstraße von so verschiedenen Einflüssen geprägt ist wie den Griechen unter Alexander dem Großen oder den Mongolen unter Tamerlan. Taschkent ist die Hauptstadt Usbekistans und hat ca. 2 Millionen Einwohner. Ein netter Reiseleiter holte uns vom Flughafen ab und brachte uns ins Hotel, wo wir gleich unsere Zimmer beziehen konnten, eine angenehme Organisation. Am Nachmittag wurden wir dann in einen recht modernen Bus verfrachtet, der uns auf einer Stadtrundfahrt Taschkent ein wenig näher brachte. Hier herrscht eine eigenartige Mischung aus sehr modernen Gebäuden, manchmal gar hässlichen aus der Zeit der sowjetischen Herrschaft, spannenden Moscheen und irrsinnigen Basaren, auf denen es wirklich alles zu kaufen gibt. Wir fuhren auf den breiten, dreispurigen Straßen, die extrem sauber waren, was uns verwirrte, wir hatten uns das anders vorgestellt.
Da der Weg anscheinend etwas weit ist, flogen wir von Taschkent nach Chiwa oder Xiva, wie es hier auch geschrieben wird. Ganz früh mussten wir aufstehen, um unseren Flieger zu bekommen. Nach 1½ Stunden erreichten wir Urgentsch, von wo aus wir mit dem Bus in das ca. 30 Kilometer entfernte Chiwa gebracht wurden. Hier in cder Altstadt fühleten wir uns wirklich wie in einem orientalischen Märchen. Durch enge Gassen ging es, vorbei an Medresen, Moscheen und Palästen. Wow! Beim Palast Tasch-Hauli machten wir Halt und besichtigten dies eingehender. Es gilt als Meisterwerk der orientalischen Architektur. Das großartige ist weniger die Form der Architektur, als vielmehr die feinen Steinmetzarbeiten, die vorangingen. Natürlich sieht man auch hier keine Kamele mehr auf der Straße und die Menschen sind weit westlicher gekleidet, als man es vielleicht denken könnte. Wir kauften auf einem Basar fertig geschnittene arbuz, Wassermelone und genossen die Zeitreise.
Von Chiwa ging die Reise weiter nach Buchara. Fast den ganzen Tag waren wir unterwegs. Auch Buchara ließ uns unsere Traumreise durch den alten Orient weiterträumen. Es gibt hier sehr viele Basare, auf denen man schöne Dinge kaufen kann und sein Geschick beim Feilschen beweisen kann. Und sollte, denn nicht zu handeln ist unhöflich. Sie machen hier einen richtigen Sport daraus. Buchara war ein wichtiger Handelsposten an der Seidenstraße. Hier trafen Menschen aus aller Herren Länder aufeinander, und das spürt man. Die Folkloreshow am Abend sparten wir uns und gingen lieber noch einmal auf eigene Faust auf die Straße.
Am nächsten Morgen fuhren wir weiter nach Shaxrisabz. Eine Stadtrundfahrt zeigte uns die unter dem Schutz der UNESCO stehende Altstadt. Die Stadt ist ganz schön, aber nicht unsere Lieblingsstadt. Allerdings hat uns die Ko‘k-Gumbaz Moschee mit ihrer blauen Kuppel gefallen. Danach stiegen wir wieder in den Busund fuhren weiter in ein Dorf. Hier durften wir uns über die Herstellung von Seidenpapier informieren, das heute noch wie im Altertum gemacht wird. Dieses Papier ist unglaublich fein, wenn ich auch nicht wirklich ein Fan von solchen Handwerken bin.
Dann kamen wir in Samarkand an.
Unser Reiseleiter zeigte uns die Sehenswürdigkeiten der Stadt, allen voran der Registan, ein Sandplatz, der sich zwischen drei Medressen und den zugehörigen Minaretten erstreckt. Dann sahen wir das Bibi-Hanim-Mausoleum und einige Moscheen. Den Höhepunkt bildete wieder ein Besuch des Basares. Außerdem erreichten wir nach einer kurzen Busfahrt noch das ehemalige Observatorium in dem Ulughbek, der Sohn des äußerst brutalen Herrschers Tamerlan eine Beobachtungsstation aufgebaut hatte, um den Lauf der Planeten zu erforschen. In Samarkand bilden Antike und Moderne eine spannende Symbiose. Die vielen jungen Menschen, zumeist Studenten fallen auf, und viele der alten Gebäude wurden mit viel Liebe restauriert.
Am nächsten Morgen geht es schon wieder zurück nach Taschkent. Leider. Zum Abschied machten wir auch hier noch eine Stadtrundfahrt. Diese Reise ist viel zu schnell vergangen. Schade. Aber es ist definitiv eine reise, von der man mit Eindrücken zurückkommt, die man sonst nirgendwo zu sehen bekommt. Eine wirklich außergewöhnliche Rundreise.
Moritz und Petra H., München
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