China Rundreise durch Yunnan mit Kunming, Dali, dem Erhai See, Lijang, und Zhongdian
Wir flogen mit Cathay Pacific nach Kunming. Die Fluglinie können wir nur empfehlen, der Service ist, wie oft bei asiatischen Airlines, sehr sehr gut. In Hongkong müssen wir umsteigen, dann geht es ziemlich bald weiter. Morgens kamen wir in Kunming an, wurden ins Hotel gebracht und konnten dann die „Stadt des ewigen Frühlings“ bei einer Stadtrundfahrt kennen lernen. Kunming liegt noch nicht so extrem hoch, auf nur 1.890 Meter ist die Luft zwar schon dünner, aber noch erträglich. Wie in deutschen Städten ist Kunming sehr sauber, der Verkehr fließt ruhig, da haben wir schon anderes erlebt. Hier würden sogar wir Auto fahren. Aber wir müssen ja nicht, alles bei dieser geführten Rundreise ist vom Veranstalter bereits vorher organisiert und, wie wir am Schluss feststellen konnten, gut durchgeführt. Ein Reiseleiter hat das Sagen, er holte uns vom Flughafen ab und erklärte uns, wann wir wo zu sein hätten. Das ist manchmal nervend, aber auch einfach, man muss sich selbst keine Gedanken machen. Das Wichtigste bekommt man auf jeden Fall mit. Trotzdem hatten wir auch genug Zeit für uns allein, um auch eigene Erfahrungen zu machen.
In Kunming findet jährlich eine Gartenbaubaustellung statt, allerdings gibt es auch viele viele Wolkenkratzer und moderne Architektur. Grün ist dann doch eher selten, wenn, dann aber schön bepflanzt. Dafür fuhren wir aus der Stadt hinaus zu den außerhalb liegenden Steingärten. Zwar auch nicht grün, aber Gärten… Hier ragen bizarre Steinformationen aus dem Boden, die teilweise hoch in den Himmel ragen, ganz schmal, manche ganz klein und dick. Dazu gibt es eine schöne Parkanlage. Es ist wunderbar hier, ganz anders, als was wir jemals gesehen haben.
Das Mittagessen gibt es in einem hiesigen Restaurant, wo es eine Spezialität gibt: Ente. Lecker. Dann geht es zurück nach Kunming, der Rest des Tages bleibt uns für eigene Erkundungen. Wir laufen durch die Stadt und genießen die Atmosphäre, die so anders ist als zu Hause.
Am nächsten Morgen fliegen wir weiter nach Dali. Der Flug ist kurz, viel länger dauern die Vorbereitungen, packen, zum Flughafen fahren, einchecken, aufs Boarding warten. Doch es ist früh am Morgen, so verlieren wir nicht so viel wichtige Zeit. Dalis größte Bevölkerungsgruppe sind die Bai. Die Stadt, die so klingt wie der spanische Künstler, liegt am westlichen Rand des Erhai-Sees. Dali ist bekannt für seine alte Kultur und die Bergkulisse im Hintergrund. Gleich nachdem wir angekommen waren, wurden wir kurz ins Hotel gebracht, dann machten wir eine Stadtrundfahrt für eine erste Orientierung. Wir besuchten die 3 Pagoden, die Altstadt und das Kloster Santasi. Dali ist ein wunderschönes Städtchen. Es ist von einer Stadtmauer umgeben und es gibt viele kleine Läden, darunter gemütliche Restaurants, Massagestudios und unzählige Möglichkeiten zum Einkaufen. Hier ist es angenehmer als in anderen chinesischen Orten, die oft hektisch und überfüllt sind.
Am Nachmittag fuhren wir mit der Seilbahn auf den Cangshan Berg. Dort besuchten wir den Gantong-Tempel. Wir hatten einen atemberaubenden Blick auf den Erhai-See. Wir beschlossen, zu Fuß nach unten zu gehen. Für den Weg, angeblich eineinhalb Stunden, brauchten wir nur gut eine Stunde.
Dann fuhren wir weiter nach Lijiang. Die gut vierstündige Fahrt wurde unterbrochen in verschiedenen Dörfern der Bai, der heimischen Bevölkerungsgruppe. Lijiang liegt in einem malerischen Tal nördlich von Dali, in der Nähe der tibetischen Grenze. Durch die Altstadt ziehen sich Kanäle und enge Gassen. Wir waren begeistert von der Stadt, die ein wenig an ein asiatisches Venedig erinnerte. Kleine Kanäle ziehen sich überall durch die Altstadt. Die Altstadt ist von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt. Also gibt man sich hier Mühe und alles erstrahlt sauber und ordentlich. In den vielen verwinkelten Gassen gibt es viele kleine Souvenirläden und Restaurants. Die Kanäle sind von Pflanzen überwuchert, rechts und links liegen schöne Wege mit den typischen roten Laternen. Hier könnten wirs noch länger aushalten. Doch der nächste Tag bringt uns weiter zum Jadedrachen-Schneeberg, der nun wirklich hoch liegt: 5.596 Meter über Lijiang thront dieser Berg. Mit der Seilbahn geht es auf die so genannte Yak-Wiese, wo wir sogar Yaks sehen konnten, die sich nicht von uns stören ließen und gemütlich weitergrasten oder einfach vor sich hindösten. Ist auch nicht anders als bei uns die Kühe. Dann duften wir wieder zurück nach Lijinag, wo wir gleich noch einmal loszogen.
Am nächsten Tag erwartete uns ein ganz anderes Gesicht dieser Gegend:
Zhongdian, besser bekannt als Shangri-La, ist das Kleintibet von Yunnan. Wir fahren entlang des riesigen Yangtze. An der Schlucht des Springenden Tigers, einer der steilsten Schluchten der Welt, machen wir kurz Halt. Wir steigen ein Stück weit hinunter und genießen den grandiosen Anblick. Shangri-La ist eine vollständig tibetische Stadt, es gibt viele tibetische Tempel und die Tibeter sind unglaublich nette Menschen, ruhig, ausgeglichen und man sieht sie oft lachen. Da die Stadt auf 3.200 Metern liegt, müssen wir uns erst an die dünne Luft gewöhnen. Alles ist ein wenig anstrengender, aber Shangri-La macht es einem leicht. Bei einer geführten Stadtrundfahrt bekamen wir dann auch noch die wichtigsten Sehenswürdigkeiten Shangri-Las vorgeführt. Wir hielten am Songzanlin-Tempel, im Dorf Ni Ru, bekannt für seine Töpfereien, bei einer tibetische Familie und besichtigten die Altstadt.
Am nächsten Morgen ging es dann leider wieder zurück nach Kunming. Hier besichtigten wir noch den Westberg und die Goldene Pagode. Von hier aus hatten wir einen schönen Blick auf den Dian- See. Dann war unsere Reise vorbei und wir flogen zurück nach Deutschland. Yunnan ist ein wunderbares Reiseziel, die Landschaft ist schön, die Städte sind erkundungsfreundlich, die Menschen nett. Eine Gruppenreise ist zu empfehlen, da es dadurch einfacher wird, in einem Land zu reisen, in dem wenige bis keiner englisch spricht.
Bettina Mahler, Berlin
Yunnan war ein wundervolles Erlebnis. Da ich zu der Zeit in Shanghai lebte hatten wir auf der Yunnan Rundreise an einigen Stationen einen privaten Guide organsiert, uns sonst aber auf eigene Faust durchgeschlagen. Sehr schöne Erinnerung.