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Zugreise durch Namibia mit dem Desert Express – Windhoek, Fish River Canyon, Sossusvlei, Swakopmund, Etosha Nationalpark

Mit dem Reiseveranstalter flogen wir letzten November nach Namibia. Wir hatten eine besondere Reise entdeckt, die wir so noch nicht gemacht hatten: Unser Lieblingsreiseland – wir waren bereits 6x dort – mit dem Zug. Mit South African Airways flogen wir etwas kompliziert über Johannesburg nach Windhoek. Da gibt es allerdings eigentlich einfachere Reisewege. Wir kamen also nach einem 14-stündigen Flug endlich in der namibischen Hauptstadt an. Ganz im Gegensatz zu unseren sonstigen Reisen verbrachten wir die erste Nacht in einer Lodge etwas außerhalb der Stadt. Eine schöne Abwechslung, wenn man die Stadt so gut kennt wie wir. Die Lodge war schön, vor allem die Lage und der Blick waren wieder einmal überwältigend. Wir lieben Namibia, und hier auf der Terrasse wussten wir auch wieder, warum.

Namibia Desert Express Zug

Am nächsten Tag hieß es einsteigen. Der alte Bahnhof in Windhoek ist sehr schön, und der Zug passte hervorragend hinein. Der weiße Zug mit der blauen Lokomotive sah von außen schon einmal ganz nett aus. Von innen konnte der Zug leider wenig punkten. Der Speisewagen hatte ein wenig den Charme eines Hotelrestaurants. Ganz in Ordnung, aber nichts, wobei man in „Ahs“ und „Ohs“ ausbrechen würde. Aber das Frühstück war sehr gut und wenn man aus dem Fenster sieht und diese Landschaft an sich vorbeiziehen sieht, dann ist man mit dem Ambiente wieder versöhnt. Der Salonwagen allerdings ist von anderem Kaliber: Die schweren Ledersessel und die eigenartig geformten Fenster geben dem Raum eine eigene Note. Generell war der Zug sehr sauber und schön und der Service einwandfrei. Durch die Auas-Berge ging es gen Süden. Unser Abteil war ebenfalls in Ordnung, sehr sauber, aber nicht wirklich schön. Wir packten ein wenig aus und gingen dann in die Lounge, um uns bei einem Bier die vorbeiziehende Landschaft anzusehen. Leider hatten schon andere diese Idee, so dass es ziemlich voll war. Wir setzten uns erst einmal an die Bar, woanders war bereits kein Platz mehr. Aber egal, wir wollte einfach nur den ersten Abend an Bord genießen. Draußen ging langsam die Sonne unter und tauchte die Landschaft in ein sehr schönes rotes Licht. Wir unterhielten uns angeregt mit anderen Reisenden unserer Gruppe und hatten einen wirklich netten Abend. Wer wollte, konnte sich einen Vortrag anhören, in dem es Infos über die Reise und Namibia gab. Wir ersparten uns das, wir kannten das Land ja bereits. Dann wurden wir zum Abendessen ins Bordrestaurant gebeten, wo wir begrüßt wurden und ein hervorragendes Essen genießen durften. Natürlich bei einem Schluck hervorragendem afrikanischen Wein.

Fish River Canyon

Als wir in Holoog ankamen, warteten schon Busse auf uns, die uns die Halbwüstenlandschaft des Fish River Canyon näher bringen sollten. Der zweitgrößte Canyon der Erde bietet traumhafte Ausblicke und gehört mit Sicherheit zu den Orten Namibias, die man gesehen haben sollte. Wir machten eine kurzen Spaziergang entlang des Canyon-Rands, obwohl wir das schon gut kannten, aber Zeit für eine ausgedehnte Wanderung blieb leider nicht. Trotzdem fühlten wir uns wieder so unglaublich klein angesichts dieser gigantischen Schluchten. Durch die Kalahari fuhren wir mit dem Zug wieder weiter in Richtung Norden. In Keetmannshoop fand unser nächster Halt statt. Wieder wurden wir von Bussen abgeholt und diesmal zum Köcherbaumwald gefahren. Diese exotischen Bäume bieten interessante Fotomotive. Dann noch ein kurzer Spaziergang durch Keetmannshoop und wieder ging die Fahrt weiter, diesmal nach Mariental. An Bord bekamen wir noch die Ansage, dass wir für morgen kleines Gepäck einpacken sollten, da wir für zwei Nächte in einer Lodge übernachten würden. Im Bus fuhren wir zu unserer Lodge. Der Himmel war sternenklar in dieser Nacht und wir genossen ein Glas Wein auf der Terrasse. Die Namib Wüste ist die älteste Wüste der Welt und wie in allen Wüsten herrscht hier eine Ruhe, die man sonst vergebens sucht.

Sossusvlei Düne

In den frühen Morgenstunden standen wir auf, um die rot leuchtenden Dünen des Sossusvleis zu besichtigen. Auf eine von ihnen stiegen wir hinauf und konnten weit über die hellrote Landschaft sehen. Es war wunderschön hier. Wieder waren wir wie gebannt von der Schönheit der Umgebung. Außerdem ging es zum Sesriem-Canyon. Hier stiegen wir hinab und machten einen Spaziergang innerhalb der hohen, uns vollkommen umgebenden Felswände, die vom Wasser fast rund geschliffen worden waren.
Danach bestiegen wir noch einmal den Bus und fuhren durch den Namib-Naukluft-Nationalpark bis an die Atlantikküste. Die Strecke war abwechslungsreich, die Landschaft immer sehenswert. Unterwegs hielten wir immer wieder an, um besonders bizarre Felsformationen anzusehen.
Als wir an die Atlantikküste kamen, hielten wir im Hafenstädtchen Walvis Bay. Wir machten eine längere Pause hier und wir machten einen Spaziergang am Strand und an der Hauptstraße entlang. Die Stadt oder besser das Städtchen hat eine schöne Atmosphäre, was mit Sicherheit auch der Lage am Meer zu verdanken ist. Von hier fuhren wir weiter die Küste entlang nach Swakopmund, die deutscheste Stadt Namibias. Hohenzollernhaus, Altes Amtsgericht oder Brauhaus – hier gibt es alles, was das Heimwehherz höher schlagen lässt. Unseres allerdings nicht. Denn warum in die Ferne schweifen, wenn man doch nur wieder alles in Deutsch hat? Aber der Ort ist nett, die Stimmung gut und wir gingen einige Souvenirs kaufen. Hier wartete wieder unser Zug auf uns, den wir am für die Nacht bestiegen. Doch erst am nächsten Morgen ging es weiter. Von hier aus ging es wieder nach Windhoek. Die Strecke Swakopmund – Windhoek wurde 1902 fertig gestellt und ist die älteste Bahntrasse des Landes.

Felsformation an der Spitzkoppe

Bei Usakos hielt der Zug für einen Ausflug zur 1.700 Meter hohen Spitzkoppe. Den heutigen Vortrag hörten wir uns an, es ist weit entspannter, etwas über Land und Leute in einem Zugwagen zu hören als in einem Bus. Es ist intimer und man versteht alles besser. Heute ging es über die San, die Ureinwohner des südlichen Afrika. Im Damaraland besuchten wir noch eine örtliche Schule. Als wir an Bord zurückkamen, erwartet uns eine interessante Kostprobe: Wir kosteten Biltong, das beliebte Trockenfleisch.
Es ging in den Etosha Nationalpark. Wir wurden zu unserer Lodge gebracht, in der wir nächtigen würden. Es ist hier immer wichtig, in Lodges zu wohnen, die innerhalb der Nationalparks liegen, da man sonst zu Sonnenuntergang den Park verlassen müsste. Schon auf unserer ersten Pirschfahrt konnten wir ein paar müde Löwen und eine Herde Gnus sehen. Auch die zweite Pirschfahrt war erfolgreich. In offenen Wagen fuhren wir in die Wildnis, einmal frühmorgens und einmal am Vormittag. Morgens ist zwar hart zum Aufstehen. Aber man sieht wirklich viel. Dann ging es wieder an Bord des Zuges und weiter in Richtung Windhoek. Auf der nächsten Strecke waren die Tiere sogar vom Zug aus zu sehen, in der Ferne sahen wir noch Giraffen und sogar einige Strauße. Der Zug fuhr so langsam, dass wir noch schöne Blicke hatten.
Dann waren wir wieder in Windhoek und nach gut zwei Wochen neigte sich unsere Reise dem Ende zu. Diesmal befand sich unser Hotel in der Stadt und wir gingen in unser Lieblingslokal an der Flaniermeile. Sogar eine Stadtrundfahrt wurde noch angeboten, doch die wollten wir nicht mitmachen und so sagten wir unserem Reiseleiter bescheid, dass wir allein losziehen würden. Zum gemeinsamen Abschiedessen trafen wir wieder auf die Gruppe. Am nächsten Morgen wurden wir dann zum Flughafen gebracht. Eine rundum gelungene Reise, auch für Wiederkehrer.

Sybille L

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2 Reaktionen bis “ Zugreise durch Namibia mit dem Desert Express – Windhoek, Fish River Canyon, Sossusvlei, Swakopmund, Etosha Nationalpark ”

  1. Hallo

    Diesmal befand sich unser Hotel in der Stadt und wir gingen in unser Lieblingslokal an der Flaniermeile.

    Wir hätten gern gewust wie es heißt und hätten gern noch einige Tips für Namibia allgemein.

    mfh Ute Weber

    Reisetermin 18.12.-10.01

  2. Hallo Ute,

    tut mir Leid, dass ich das erst so spät gesehen habe und ihr schon fast weg seid. Netterweise hat Kiwi Tours mir das noch einmal per Mail weitergeleitet, weil ich sonst wahrscheinlich nicht rechtzeitig geschaut hätte. Ich hoffe, ihr seht meine Antwort noch.
    Ich würde euch Joe’s Beerhouse empfehlen, das ist eher rustikal und typisch namibisch. Es ist ein Restaurant und auch eine Bar. Etwas schicker und auch toll ist das NICE. Könnt ihr beides auch im Internet finden. Schaut mal rein.

    Fall ihr ein Hotel braucht, schaut euch mal das Kalahari Sands Hotel an. Als weiteren Tipp, aber außerhalb, gibt es noch das Windhoek Country Club Resort.

    Viel Spaß bei eurer Reise, hoffentlich gefällt es euch genauso gut wie uns.
    Sybille

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