Ägyptenrundreise mit Bus, Bahn und Taxi
geheimnisvolles Ägypten
Nachdem wir heute die Gräber und Tempelanlagen auf der Nil-Westseite von Luxor besichtigten, haben wir uns jetzt eine längere Rast und Erholung in der Ramsescafeteriagegenüber des Tempels von Madinet Habu verdient.
Bereits um 5.30Uhr am Morgen, noch vor Sonnenaufgang, ging es heute bereits los. Über die neu erbaute Brücke südlich von Luxor fuhren wir mit unserem Bus zum Tal der Könige. Da wir bereits kurz nach 6 Uhr dort ankamen, waren wir so ziemlich die ersten Besucher im Tal. So früh am Morgen war es auch noch recht kühl.
Das Tal der Könige wurde von den Pharaonen der 18ten Dynastie, also so etwa 1500 Jahre vor Christus, aufgrund seiner damals so versteckten und unzugänglichenLage, als Begräbnisplatz ausgewählt. Insgesamt wurden im Tal 62 Königsgräber gefunden. Unzählige Ägyptologen, Ausgräber und Grabräuber haben dieses kleine Tal bis auf den hintersten Winkel hinein umgegraben und durchsiebt. Howard Carter, ein englischer Ausgräber, machte dabei die wohl archäologisch bedeutendste Entdeckung des 20 Jahrhunderts. Er fand im November des Jahres 1923 das zum größten Teil unangetastete und versiegelte Grab eines jung verstorbenen und relativ unbedeutenden Königs. Obwohl das Grab des Tut anch Amun das kleinste aller Gräber im Tal der Könige ist, fand man unzählige Schätze in seinen Kammern. Es dauerte an die 10 Jahre um alle Gegenstände aus diesem Grab fachgerecht zu bergen. Die Schätze, des Tut anch Amun, mehr als 5000 Einzelstücke,nehmen deshalb einen großen Teil des oberen Stockwerkes des Ägyptischen Museums in Cairo ein und sind eines seiner Hauptattraktionen. Die Mumie des verstorbenen Königs lag in drei ineinander verschachtelten Särgen, wobei der Innere aus purem Gold besteht. Er alleine wiegt 225 Kilogram. Die Mumie selbst ruht weiterhin im offenen Steinsarkophag in einem seiner vergoldeten Holzsärge im Grab im Tal der Könige.Das Grab selbst ist jedoch recht schmucklos und klein, – im Gegensatz zu vielen anderen Gräbern der 18., 19., und 20. Dynastie. Teilweise führen riesige Gänge hinein in den Fels bis zur Grabkammer. Wände und Decken sind mit bunt bemaltenHieroglyphen und Reliefs geschmückt. Die Farben erstrahlen zum Teil in einer fast unglaublichen Farbenpracht. Es ist nur schwer vorstellbar, daß die Bilder an denWänden bereits 3500 Jahre alt sein sollen. Ein Grab selbst hatte mehrere Funktionen. Es sollte vor allen Dingen den Leichnam aufnehmen und gegen äußere Gefahren schützen. Die Reliefs und Schriften an den Wänden sollten für alle Ewigkeiten ein Anweisung darstellen, wie der Verstorbene im Jenseits sein Weiterleben sichern konnte.
Nach der ausgiebigen Besichtigung der Gräber wanderten wir ein Stück über die Berge zum Terrassentempel der Hatschepsut.Auf der Strecke boten sich phantastische Blicke zurück ins Tal der Könige und später öffnete sich ein Traumpanorama auf das grüne Niltal.
Das Grab des Sennefer, das wohl schönste aller Gräber, ist nur zu Fuß zu erreichen. Dadurch sind hier keine großen Touristenansammlungen anzutreffen. Das kleine Grab des Bürgermeisters von Theben aus der Zeit der 18ten Dynastie ist komplett unzerstört und zeigt an den Wänden das Leben der damaligen Zeit auf. Aufgrund seiner mit Blattmustern geschmückten Decke nennt man es auch das Weinrebengrab.
Eine Nachbildung dieses Grabes steht im Museum in Hildesheim.
Nach einer guten Tasse Tee und einer Schischa (Wasserpfeife) in der nah gelegenen Sennefer-Cafeteria ging es weiter zum großen Totentempel von Madinet Habu. Diese gewaltige Tempelanlage wurde vom Pharao Ramses III erbaut, damit das Volk auch nach seinem Tod ihn weiterhin anbeten konnte. So stellen die Reliefs an den riesigen Tempelwänden die Schlachten und Siege des Königs dar. Die Säulen der Vorhalle sind zum Teil mit ihrer ursprünglichen Bemahlung erhalten
Jetzt sitzen wir im Schatten der Rames-Cafeteria und warten auf ein Getränk und einen kleinen Imbiß. Ich habe mich heute mal wieder für Felafel entschieden. Felafel ist ein einfaches und günstiges Gericht. In ein Fladenbrot werden kleine frittierte Frikadellen aus Kichererbsen mit Sesamsoße und Salat gesteckt. Neben Koscharie; einem Reis, Nudel und Linsengericht, ist Felafel das ägyptische Nationalessen und schmeckt hervorragen. Dazu trinken die meisten der Gruppe Karkade, das ist ein roter Malventee, der eisgekühlt wie Kirschsaft schmeckt.
Nach der Mittagspause werden wir noch die Memnon-Kolosse – riesigeStatuen von Pharao Amenophis- besichtigen, bevor wir mit dem Bus nach Luxor zurückfahren.
Gegen Abend wollen wir dann zum Sonnenuntergang nochmals auf dem Nil mit einer Feluke segeln.
So wie der heutige Tag verlief die gesamte Reise. Ein Highlight folgte dem anderen.
Unsere Reise begann in Hurghada am Roten Meer. Die Stadt selbst ist nicht sehenswert. Das Rote Meer allerdings mit seinen Korallenriffen und bunten Fischen ist traumhaft schön. Beim Schnorcheln waren wir umringt von Fischen in allen möglichen Farben. Von dort fuhren wir über das Antoniuskloster in den Bergen weiter nach Cairo.
Ungefähr 18 Millionen Menschen leben dort auf engstem Raum. Die Stadt scheint aus allen Nähten zu platzen. Im ersten Moment denkt man an ein organisiertes Chaos. Trotz all der Hektik und dem abenteuerlichen Verkehr existiert aber immer noch das traditionelle orientalische Leben in den Gassen und Bazaren. Noch immer gibt es die unzähligen gemütlichen Cafes. Man raucht Schischa (Wasserpfeife) und trinkt dazu seinen Tee oder frischen Fruchtsaft.
Gleich am Stadtrand von Giza erheben sich die riesigen Pyramiden. Bereits vor knapp 5000 Jahren wurden diese etwa 140 m hohen Bauwerke – oder besser Berge -errichtet.Von der Wüste aus hat man einen Blick auf das gesamte Plateau, der einem den Atem verschlägt.
Mit der Bahn ging unsere Reise weiter nach Aswan. Der Nil zieht dort ruhigan den Bergen und Sanddünen vorbei. Das Wasser ist hier im Gegensatz zu Cairo sehr sauber. Es gibt selbst einen winzigen versteckten Sandstrand südlich der Stadt in der Nähe des großen Staudammes. Nahe der Stadt liegt der wunderschöne Isis – oder Philaetempel auf einer Insel.
Mit dem Bus fuhren wir weiter nach Luxor. Auf der Strecke besuchten wir den berühmten Horus-Tempel in Edfu. In Luxor, der alten Hauptstadt des Pharaonenreiches, besichtigten wir die gewaltige Tempelanlage von Karnak. Der Besuch dieses Tempels ist ein absoluter Höhepunkt einer jeden Ägyptenreise. Durch die riesigen Eingangspylonen gelangt man in die Säulenhalle des Pharao Ramses II. Etwa um das Jahr 1300 vor Christus ließ der mächtigste aller Pharaonen diesen Wald aus Säulen erbauen. Noch immer stehen inmitten des Tempels die riesigen Obelisken der Königin Hatschepsut und des Tutmosis. Noch bis zum heutigen Tag ist der Karnaktempel die größte Gebetsanlage die jemals gebaut wurde.
Der Luxortempel, der zweite große Tempel, mitten in der Stadt gelegen, ist mit Karnak durch die etwa 3km lange Sphinxenallee verbunden.Wiederum war es Ramses, der einen großen Teil des Tempels von Luxor errichten ließ, um die ursprünglichen Anlage des Pharaos Amenophis zu erweitern.
Vor den Eingangspylonen steht noch immer einer der Obelisken des Rameses. Der zweite befindet sich heute auf dem Place de la Concorde in Paris. Die letzten Umbauten im Tempel wurden in der ägyptischen Spätzeit während der Regierung von Alexander dem Großen durchgeführt. Eine Besichtigung am späten Abend wird ein unvergeßliches Erlebnis bleiben, in der Nacht beleuchtet wird.
Wer von einer Ägyptenreise zurückkommt, benötigt sicherlich noch einige Zeit um die ganzen Eindrücke verarbeiten zu können.
Hinterlassen Sie eine Antwort
Sie müssen angemeldet sein, um einen Kommentar abgeben zu können.