Reiseberatung für individuelle Reisen

Reiseerlebnisse – unsere Ankunft in der Kaiserstadt Kyoto

19.03.10 Freitag

Kirschblüte

Kirschblüte in der Kaiserstadt Kyoto

Heute ist es mal wieder so weit – ein weiterer Urlaub kann beginnen und unsere Reise in das ferne Japan startet.
Gebucht haben wir für diese zwei Wochen die Hotels, das Japan Railway Ticket und den Kansai Thru Pass für den Nahverkehr in Kyoto und Takayama. Behilflich bei der Planung war der Reiseveranstalter Jal Tours, wo ich von Frau Deckelmann ausführlich, freundlich und kompetent beraten wurde.  In  einem Telefongespräch haben Frau Deckelmann und ich die Reise auf unsere individuellen Bedürfnisse zugeschnitten und bis auf die Stadtrundfahrt in Tokyo und einen organisierten Ausflug zum Mt. Fuji alle anderen Busausflüge aus unserem Programm gestrichen.
Nun stehen wir am Flughafen und warten auf den Abflug der Finnair nach Helsinki, von dort startet unser Anschlussflug nach Osaka . „Wir haben nur eine Stunde Zeit um umzusteigen, hoffentlich ist der Flieger  pünktlich,“ gebe ich Edith zu bedenken.
Doch leider erweist sich meine Befürchtung als berechtigt. Wegen schlechtem Wetter und Gegenwind starten wir in Malaga mit einer Stunde Verspätung. Oh weh- da geht unser Flug nach Japan für heute vermutlich dahin. Ob wir den noch erwischen? Zu allem Übel sitzen wir auch noch in der letzten Reihe, obwohl wir als eine der ersten eingecheckt haben.
Doch wir schaffen es! Ein großen Dank an Finnair und den liebenswerten Stewardessen an Bord. Der Kapitän hat am Flughafen Helsinki angefragt und von dort hieß es, sie werden auf uns warten. Stellt sich nur noch ein Problem – wie kommen wir von der letzten Sitzreihe möglichst rasch aus dem Flieger. Doch das Bordpersonal gibt  die Erlaubnis, uns schon vor dem Erlöschen des Anschnallzeichens auf den Weg zu machen. So sind wir bei Beginn der Suche nach dem Handgepäck  bereits  fast am Ausgang und im Laufschritt geht es durch die endlos langen Flure des Flughafens zum Einsteigschalter nach Osaka.
Atemlos kommen wir an und ein Angestellter betrachtet uns verwundert. „Sie brauchen sich nicht zu beeilen, wir warten noch auf andere Fluggäste. Immer mit der Ruhe!“ erklärt er uns gelassen und freundlich. Puh!!!  Gott sei Dank, wir haben es jedenfalls geschafft. Auf unser Gepäck werden wir in Japan sicherlich einen Tag verzichten müssen, doch wir sitzen auf unserem Platz in der Maschine und kurz darauf heben wir auch schon ab.
Es ist ein Nachtflug und mit einigen Stunden Schlaf vergeht die Zeit schneller als erwartet.  Die Passkontrolle verläuft zügig, alles wirkt gut organisiert. „Sollen wir gleich zum Schalter für verlorenes Gepäck gehen, oder schauen wir sicherheitshalber nach?“ berate ich mich mit Edith.  Wir entschließen uns, erst mal nach unseren Koffern  Ausschau zu halten, obwohl ich wirklich nicht glaube, dass sie in  der kurzen Zeit umgeladen werden konnten. Doch welch eine Überraschung, da kommen unsere beiden Ziehköfferchen mit als erste über das Band gerollt. Da hat sich Finnair und das Personal in Helsinki aber wirklich Mühe gegeben.

Blick aus unserem Hotel

Blick aus unserem Hotel

Draußen sehen wir auch schon ein Schild mit meinem Namen und kurz darauf sitzen wir in einem kleinen Mini-van für unseren fast vierstündigen Transfer nach Kyoto. Für mich vergeht der Transfer rasch, mein Schlaf während des Fluges steckt noch in meinen Knochen und kaum sitze ich im Auto fallen mir wieder die Augen zu.
Doch bei der Ankunft im Hotel werde ich langsam wach, schließlich steht uns ja noch der gesamte Nachmittag zur Verfügung. Und den möchten wir natürlich nutzen.
Doch zuerst gehen wir auf unsere Zimmer, packen die Koffer aus und sehen uns um. Der Raum ist großzügig und praktisch eingerichtet, die Betten breit und ein kleiner Tisch mit zwei Sesseln lädt zum Verweilen ein. Zufrieden inspiziere ich das Badezimmer, auch hier ist alles gepflegt, neu und sauber.

unser Hotelzimmer

unser Hotelzimmer

Nach einer kleinen Ruhepause machen wir uns auf die erste Erkundungstour. Mein Ziel ist der Hauptbahnhof von Kyoto, dort kann ich unseren Gutschein für den Japan Rail Pass eintauschen und mir die Zugverbindungen nach Nara und Kanazawa geben lassen.
Aus dem Internet  weiß ich, dass unser Hotel  in der Nähe des Bahnhofs liegt. Tatsächlich, kaum sind wir vor der Hoteltür sehen wir einen Zug über die nicht weit entfernte Brücke fahren. Die Richtung muss es sein und nach einigen Minuten stehen wir vor einem der vielen Eingänge des Bahnhofs. Doch es ist nicht einfach nur ein simpler Bahnhof von dem man weiterreisen kann, Kyoto- Station ist mehr eine Shopping- Mall als ein Verkehrsknotenpunkt.

Schaufensterauslage in Restaurants

Schaufensterauslage in Restaurants

Wir haben den Eingang in der Restaurant -Zone erwischt und schlendern durch eine Passage in dem unzählige kulinarische Angebote locken. Ein italienisches Restaurant, ein Japanisches mit Schwerpunkt „Fried Noodles“ und Sushi in allen Variationen. Eine Bäckerei lockt mit frisch duftendem Gebäck und im nächsten Geschäft werden Knabberware und Pickles angeboten. Die Restaurants stellen ihre Speisen  im Schaufenster  als Plastikattrappen aus. So kann auch der sprachlich unwissende Ausländer erkennen, was angeboten wird. „Das sieht aber seltsam aus“ ist Edith´s  Kommentar. Und damit hat sie recht, vor allem wenn Soße auf dem schräg drapierten Teller angeboten wird. Was mag das wohl alles sein? Und vor allem – was ist da drin? Doch auch bekannte Gerichte sind zu erkennen. Neben Pizza und Spagetti gibt es Bouletten und Würstchen und in einem Fenster ist  sogar ein Eisbein ausgestellt.

Japan Railway Schalter

Japan Railway Schalter

Doch wo ist der Schalter von Japan Railway?  Hier,  endlich kommt ein Bahnschalter! Ich stelle mich mit meinem Gutschein in eine Reihe und als ich endlich am Schalter stehe erfahre ich: „Sorry“ und bekomme freundlich und gestenreich gezeigt in welche Richtung ich gehen muss. Na gut, und als wir kurz darauf im nächsten Japan Railway Büro ankommen sind wir richtig. Nachdem ich erst in der falschen Warteschlange angestanden bin lande ich bei einem freundlichen Angestellten von Japan Railway, der sogar ein wenig Englisch spricht.  Nach Vorlage unseres Reisepasses und des Umtauschdokumentes von Jal Tours bekommen wir nun den  „Japan Rail Pass“ , der speziell für Touristen mit einer Aufenthaltserlaubnis bis 90 Tage ausgestellt wird. Und unser Ticket nach Kanazwa? Bekommen wir das auch hier?
„Solly“ meint der nette Beamte und zeigt auf einen weiteren Schalter und hier erhalten wir mit Hilfe des Fahrplanes unsere Tickets und eine Platzreservierung. So, das wäre erst mal geschafft! Nun müssen wir nur noch den Gutschein für den Kansai Thru Pass für die Privatbahn nach Nara eintauschen.

Kyoto-Station

Kyoto-Station

Ein Stockwerk höher finden wir auch dieses Büro, bekommen unseren Fahrschein und eine Erklärung auf welchem Gleis diese Bahn abfährt. „Down here!“ meint der Herr und weißt auf eine Rolltreppe. Ob ich das wiederfinde?  Zur Orientierung schaue ich mir die umliegenden Geschäfte an und versuche mir das Bild einzuprägen.
Bei der vielen Sucherei ist der Nachmittag vergangen. Doch da es draußen regnerisch und kalt ist, ist unsere Entdeckungstour  in dem weitläufigen Bahnhofsgebäude  genau das Richtige. Doch inzwischen  sind wir beide müde und machen uns auf den Rückweg in das Hotel. Auf halber Strecke entdecke ich ein blaue Tür mit dem Hinweis „Irish Pub“. Das ist genau das was ich mir im Geheimen gewünscht habe! In einer gemütlichen kleinen Kneipe mit einem frischgezapften Bier ausruhen! Aschenbecher stehen auf dem Tisch, hier darf ich sogar eine Zigarette zu meinem Getränk genießen. Und vor allem- es ist warm in dieser Bar. Während draußen der Wind um die Ecken pfeift, gönnen wir uns eine erholsame und angenehme Pause.

Irish Pub- unsere "Stammkneipe" in Kyoto

Irish Pub- unsere „Stammkneipe“ in Kyoto

„Was machen wir heute Abend? Suchen wir uns ein Restaurant?“ möchte Edith wissen. Auf dem Weg zum Bahnhof haben wir einige Restaurants gesehen, wir können ja irgendeines ausprobieren.
Doch als wir zurück zum Hotel spazieren ändern wir unsere Meinung. Wir sind müde und verfroren, außerdem fängt es an zu regnen. Wir kaufen im Supermarkt neben dem Hotel zwei Flaschen Wasser und ein paar Knabbereien und beschließen im Hotelrestaurant zu Abend zu essen. Warum bei dem Wetter noch vor die Tür gehen?
Wir bestellen  gebackene Nudeln mit Huhn, Gemüse und Meeresfrüchte. So richtig überzeugt uns die Hotelküche zwar nicht, doch es war trotzdem die richtige Entscheidung.  „Gott sei dank, da ist ja mein Bett!“  meint Edith sobald  wir in unserem Zimmer ankommen und auch ich liege einen Moment später  in den Federn. Ach – das tut gut nach ca. 30 Stunden endlich wieder in einem Bett zu liegen.  Noch schnell einen Anruf an den Weckdienst, denn morgen um neuen Uhr startet unser erster „richtiger“ Urlaubstag mit einer Stadtrundfahrt. Vor dem Einschlafen  ein kurzer Gedanke an Petrus mit der Bitte um schönes Wetter für die kommenden zwei Wochen und  kurz darauf bin ich tief und fest eingeschlafen.

Japanreise

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Über den Autor

Elke Hoppe

Vor ca. 20 Jahren bin ich von Deutschland nach Spanien ausgewandert, um auf der Sonnenseite Europas leben zu können. Doch auch von hier aus habe ich das Bedürfnis mehr von der Welt kennen zu lernen. Da es mir zeitlich und beruflich möglich ist, mache ich seit 2005 einmal im Jahr eine „große Reise“. Begleitet werde ich dabei von Edith, meiner Mutter, die vor 18 Jahre ebenfalls aus dem deutschen Regen in die spanische Sonne geflüchtet ist. Bisher hat uns unsere Reiselust nach Asien, Kenia und Peru geführt. Für das Jahr 2009 hatten wir uns für Indien entschieden und dort neben Rajasthan inzwischen auch andere Regionen besucht. Auf den Rundreisen in Indien waren wir in Begleitung von unserem Fahrer Prakash Acharya. Er ist ein zuverlässiger und informativer Reisebegleiter, den ich sehr empfehlen kann. Prakash hat sich vor einigen Jahren selbständig gemacht und falls jemand mit ihm eine Rundreise machen möchte bin gerne bereit den Kontakt herzustellen.

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