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Selbstfahrer-Tour Simbabwe – Victoria Falls

Die Sambesi Schlucht vom Victoria Falls Lookout Cafe aus gesehen

Das Lookout Cafe in Victoria Falls bietet atemberaubende Ausblicke auf die Sambesi Schlucht

Bis zu den berühmten Victoria Falls in Simbabwe war es vom Senyati Safari Camp im Chobe Forest Reserve aus nicht mehr weit. Weniger, als 100 km waren zu bewältigen, aber wiederum eine Landesgrenze. Für die Formalitäten rechneten wir mit ca. 1,5 Stunden.

Aufgrund dessen hatten wir keine Eile und konnten es mit dem Frühstück und dem Packen gemütlich

Beflaggter Eingang zum Victoria Falls Rainforest

Der Eingang zum Victoria Falls Rainforest.

angehen lassen. Nach einem letzten Besuch am Wasserloch um die frechen Paviane zu beobachten, machten wir uns auf den Weg.

Unsere Zeitplanung hat gepasst und wir waren wirklich nach 1,5 Stunden mit der Grenze fertig. Für die schön bewaldete Strecke zum Ort Victoria Falls ließen wir uns Zeit. Immer wieder sahen wir Impalas, Kudus und einmal sogar Elefanten.

Die Victoria Falls beeindrucken bei jedem Besuch aufs Neue!

Die Sonne zeichnet Regenboegen in die Gischt der Victoria Falls

Nachmittags entstehen Regenboegen in der Gischt der Victoria Falls

In unserer Unterkunft angekommen, wurden wir sehr herzlich in Empfang genommen und machten es uns erst einmal etwas zu Mittag. Das Selbstversorger-Haus mit der großzügigen Küche und dem gepflegten Garten lud uns eigentlich zum Verweilen ein.

Trotzdem packten wir den Wagen aus und machten uns auf den Weg zu den Wasserfällen. Immer wieder

Die Main Falls an den Victoria Falls

Die Victoria Falls Main Falls bei Niedrigwasser

anders und immer wieder beeindruckend lohnt sich der Besuch der Wasserfälle auch wenn man schon oft dort war.

Die Regenbögen in der Gischt des Zambezi-Stroms, der hier teils über 100m in die Tiefe stürzt waren allein schon den Weg wert. Hinzu kommt das Getöse der Fälle, das alle anderen Geräusche beinahe unhörbar macht. Dann sind da der frische Geruch des Flusses und das angenehme Prickeln des Wassers auf der Haut an einem heißen Tag.

Elefanten an der Welterbestätte Victoria Falls

Elefanten ueberqueren die trockenen Bereiche des Sambesi

Eine Elefantenherde an den Wasserfaellen ist ein besonderer Anblick.

Da wir im November Niedrigwasser hatten, konnten wir sogar eine kleine Herde Elefanten beobachten, die sich von einer bewaldeten Insel über die Basaltfelsen in Richtung Sambia bewegte. Eine fantastische Überraschung, damit hatten wir gar nicht gerechnet!

Am Ende des Pfades angekommen verharrten wir eine Weile mit Blick auf die berühmte Brücke, die Simbabwe mit Sambia verbindet. Die Stahlkonstruktion wurde in Einzelteilen aus Großbritannien nach Beira in Mozambique verschifft, dann per Bahn nach Victoria Falls gebracht wo sie 1905 fertig gestellt wurde.

Mit leichtem Schaudern beobachteten wir, wie jemand unter lautem Schreien scheinbar von der Brücke

Der bunte Halsband Bartvogel blickt neugierig auf die Touristen an den Victoria Falls

Ein Halsband-Bartvogel beobachtet die Besucher der Victoria Falls

stürzte. Kurz vor dem Wasser des Zambezi wurde der Sturz aber gebremst und der Bungee-Jumper wartete darauf, wieder heraufgeholt zu werden.

Wir beobachteten lieber ein paar bunte Vögel, die in den Ästen des nahen Baumes herumhüpften und uns ebenfalls neugierig begutachteten.

Am nächsten Tag hatten wir uns etwas ganz besonderes vorgenommen. Es wird seit ein paar Jahren eine „Canopy Tour“ in der Schlucht unterhalb der Wasserfälle angeboten. Dabei handelt es sich um eine Serie von 9 Ziplines, von denen die Längste 85 Meter lang ist.

Die spannende Canopy Tour sorgt für Adrenalin und fantastische Ausblicke

Man saust an Drahtseilen über die Schlucht und zwischen den bewaldeten Felswänden hindurch. Einzigartige Ausblicke auf die Schlucht und die Brücke eröffnen sich dabei. Ziemlich aufgeregt waren wir, als wir zum Lookout Café, dem Startpunkt des Abenteuers, hinauf fuhren.

Die Victoria Falls Canopy Tour besteht aus 9 Ziplines

Bei der Victoria Falls Canopy Tour.

Das Café hat schon einen unvergleichlichen Ausblick auf die Schlucht, die tosenden Wassermassen in der Tiefe und die schroffen Felswände. Von hier aus starten verschiedene Aktivitäten mit Drahtseilen, wir waren der Meinung, wir hätten uns die Spannendste ausgesucht.

Unsere beiden Guides nahmen uns in Empfang und statteten uns mit Geschirren, Helmen und Handschuhen aus. Sie halfen uns beim Anlegen der Geschirre und erklärten uns wie man sich auf Ziplines verhält. Eine der wichtigsten Lektionen war natürlich wann und wie man bremst!

Dann ging es auch schon los und wir hatten keine Zeit mehr für bedenken. Etwas ungewohnt und „sperrig“ war das Laufen im Geschirr bis zum Startpunkt. Ein Guide demonstrierte uns wie es geht und sauste los über den Abgrund.

Bei der Canopy Tour bekommt man unvergleichliche Ausblicke auf die Schlucht des Sambesi

Die Canopy Tour bietet einzigartige Ausblicke auf die Sambesi Schlucht

Seine Landung auf einer Holzplattform an der Felswand sah spielend leicht aus, aber die Geschwindigkeit war sehr eindrucksvoll. Der zweite Guide half mir mit der Befestigung und der Sicherungsleine und ich schwebte im Geschwindigkeitsrausch über der Schlucht!

Das Bremsen ging leichter, als ich dachte und ich krachte nicht, wie zuvor befürchtet, gegen die Plattform oder den armen Guide. Die Ausblicke auf dieser Tour waren umwerfend und das Schweben auf den Drahtseilen unbeschreiblich schön. Die Canopy Tour war viel zu schnell vorbei und ich hätte am liebsten gleich wieder von vorn angefangen.

Elefanten im Sonnenuntergang

Noch immer mit mehr Adrenalin im Blut, als wir zu verarbeiten wussten, fuhren wir noch eine Runde

Blick von der Bar der Victoria Falls Safari Lodge auf das Wasserloch

Sonnenuntergang am Wasserloch der Victoria Falls Safari Lodge

zum „Big Tree“. Es ist ein über 1000 Jahre alter Baobab-Baum, ein immer wieder eindrucksvoller Anblick. Begegnungen mit Tieren im umgebenden Busch sind nicht selten, besonders früh morgens und abends. Heute sahen wir eine Herde Elefanten mit Jungtieren und etliche Impalas.

Zum krönenden Abschluss des Tages fuhren wir zur Victoria Falls Safari Lodge um den Sonnenuntergang zu genießen. Von der Veranda an der Bar blickt man nach Westen auf ein stark frequentiertes Wasserloch. An diesem Abend war die Sonne schon verschwunden als eine Herde Elefanten zum Trinken kam.

 

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Über den Autor

Sabine Gebele

Seit ich als Kind, mit etwa 7 Jahren, die ersten Tierfilme auf dem schwarz-weißen Fernseher ansehen durfte, war mir klar, daß ich eigentlich nach Afrika gehöre. Je mehr Filme ich ansah, im Schneidersitz auf dem Teppich, Rücken an das Sofa gelehnt, desto sicherer war ich. Meine Helden waren Bernhard Grzimek, Jacques Cousteau und Gerald Durrell. Seit 1988 reise ich regelmäßig nach Afrika, habe Südafrika, Lesotho, Swaziland, Namibia, Botswana, Simbabwe, Sambia, Tansania, Kenia und Ghana bereist. So wunderschön diese Länder alle sind, so ist meiner Meinung nach keines mit Simbabwe vergleichbar. Ich habe mich in das Land verliebt, als ich zum Erstenmal dort war, es dauerte keine fünf Minuten! Am liebsten bin ich tief im Busch zu Fuß auf Safari, habe aber auch sehr viel Freude am Reisen mit allen anderen Mitteln, seien es Flugzeuge, Geländewagen, Mountainbikes oder Pferde.

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