Reiseberatung für individuelle Reisen

Malaysia – Kuala Lumpur und Borneo

Malaysia

Malaysia

Im August 2011 hat unsere Reiselust uns nach Malaysia gezogen. Da wir mit schulpflichtigem Kind auf die Ferien angewiesen sind, haben sich Kuala Lumpur, die Hauptstadt von Malaysia, und Borneo angeboten. In vielen anderen Teilen Südostasiens gibt es während unserer Sommermonate ja ausgeprägte Regenzeiten. In Malaysia und Borneo zählt der August hingegen zur besten Reisezeit.

Kuala Lumpur

Kuala Lumpur

Mit Malaysia Airlines starten wir pünktlich ab Frankfurt zu einem etwa 12-stündigen Flug nach Kuala Lumpur. Tolles Bordprogramm, leckeres Essen und absolut nette und zuvorkommende Crew machen die lange Flugzeit nach Malaysia erträglich. Am frühen Morgen landen wir in Kuala Lumpur,  der Hauptstadt von Malaysia und müssen noch ca. eine Stunde vom Flughafen zu unserem Hotel in Kuala Lumpur fahren. Wir sind erstaunt, wie sauber und gepflegt alles auf der ganzen Strecke aussieht. Unserer Meinung nach kann Kuala Lumpur in dieser Hinsicht bestens mit Singapur mithalten!

Petronas Towers

Petronas Towers

Auch von unserem Hotel in Malaysia, dem Renaissance Kuala Lumpur, sind wir begeistert. Eine imposante Lobby, komfortable Zimmer, eine wirklich tolle Poolanlage (soll der schönste Hotelpool in Kuala Lumpur sein) und vor allem in Gehweite (nur etwa 5 Minuten) von den Petronas Towers entfernt – was will man mehr. Die Petronas Towers sind somit auch unser erster Programmpunkt in Malaysia und während unserem Aufenthalt in Kuala Lumpur auch fast täglicher Zwischenstopp, da es hier viel zu entdecken gibt: Neben Shopping pur gibt es ein Foodplaza, in dem zahlreiche Läden landestypische Spezialitäten zu ganz kleinen Preisen anbieten. Dann muss man natürlich hoch zur Skybridge, die die beiden Türme in 170 m Höhe zwischen dem 41. und 42. Stock verbindet und einen tollen Ausblick über Kuala Lumpur bietet (geht nur nach Voranmeldung, am besten frühmorgens anstellen um ein kostenloses Ticket mit der vermerkten Uhrzeit zu bekommen!).

Skybridge

Ausblick von der Skybridge

Und absolutes Highlight wenn man Kinder dabei hat (allerdings auch für Erwachsene sehr interessant): Petrosains Discovery Centre, eine Art wissenschaftlicher Vergnügungspark in Malaysia. Unter anderem kann man in einem simulierten Helikopterflug auf eine Bohrinsel fliegen und diese besichtigen und es werden ganz viele Experimente gezeigt.

Aber natürlich wollen wir ja noch mehr sehen in Kuala Lumpur und so besichtigen wir am nächsten Tag unter anderem die Nationalmoschee, den alten Hauptbahnhof von Kuala Lumpur und den Kuala Lumpur Tower bzw. Menara Kuala Lumpur, mit 421 m der höchste Fernsehturm von Malaysia und einer der höchsten der Welt. Von dessen Aussichtsplattform hat man eine wirklich tolle Sicht über ganz Kuala Lumpur! Abends geht es noch ins quirlige Chinatown – in die Petaling Street. Auch hier heißt es wieder shoppen, shoppen, shoppen. Außerdem kann man ganz viele einheimische Leckereien probieren!

Hauptbahnhof

Hauptbahnhof

Den nächsten Tag wollen wir dann ein bißchen ruhiger angehen. Wir  besuchen den herrlichen Vogelpark in Kuala Lumpur, sind fasziniert von den vielen verschiedenen Arten im Schmetterlingspark und spazieren durch die wunderschön angelegten Gärten mit tropischer Vegetation. Wir sind wirklich in einer anderen Welt und genießen die Ruhe und die herrliche Umgebung. Auch das nahegelegene Planetarium ist noch einen Besuch wert. Den Rest des Tages unseres Malaysia Urlaubs verbringen wir dann an unserem Pool im Hotel, die Erfrischung haben wir dringend nötig!

Batu Caves

Batu Caves

Am nächsten Tag fahren wir zu den etwa 13 km außerhalb von Kuala Lumpur gelegenen Batu Caves. Die Kalksteinhöhlen, die mehrere Hindutempel beherbergen, sind nur über eine steile Treppe mit 272 Stufen zu erreichen. Die Treppe wird belagert von unzähligen Affen, sehr süß, aber mit Vorsicht zu genießen: Sonnenbrille und ähnliches besser fest verschlossen in die Taschen und keine Getränkedosen oder Snacktüten in der Hand, dann können die Äffchen nämlich auch ganz schön aufdringlich werden. Auf dem Rückweg wollen wir dann noch ins FRIM, dem Forest Research Institute of Malaysia, ein 600 Hektar großer „Forschungs-Regenwald“ mitten in der Stadt. Leider müssen wir nach einigen Minuten Dschungelwanderung schnell wieder den Heimweg antreten, da wir von oben bis unten zerstochen sind. Die üppige Vegetation bietet eben auch optimale Bedingungen für diverse Stechmücken. Sehr schade, aber das nächste Mal nur mit entsprechendem Moskitoschutz! Um von dem Jucken etwas abzulenken fahren wir noch schnell zum Berjaya Times Square, dem größten Shoppingcentre in Malaysia, mit integriertem Vergnügungspark, unter anderem einer Achterbahn, die über mehrere Stockwerke geht (allerdings nur für Erwachsene!).

Unseren letzten Tag in der Hauptstadt von Malaysia (bevor es die Reise auf die Insel Borneo geht),  widmen wir ganz unserem 9-jährigen Sohn und unternehmen einen Ausflug zur Sunway Lagoon, einem großen Freizeitpark der ungefähr 45 Minuten Fahrtzeit vom Zentrum von Kuala Lumpur entfernt liegt. Hier gibt es verschiedene Themenbereiche, u.a. einen Wasserpark, Achterbahnen und andere Fahrgeschäfte, Tierpark, etc. Unser Sohn war begeistert!

Von vielen für verrückt erklärt, gingen für uns die fünf Tage Kuala Lumpur unglaublich schnell rum und wir wären auch noch ein paar weitere Tage auf dem Festland von Malaysia geblieben. Es ist erstaunlich, was man hier alles machen kann. Vor allem eben auch wenn man mit Kindern reist! Abgesehen davon war mein Mann dann doch froh, dass der Aufenthalt in Kuala Lumpur zu Ende war, da wir nun mit einem weiteren Gepäckstück (sehr günstig zu kaufen) und 12 Paar neuen Schuhen (auch sehr günstig!) sowie diversen anderen Shoppingtrophäen auf die Insel Borneo weiterreisen mussten…

Borneo

Borneo

So geht es am nächsten Tag also wieder zum Flughafen und wir fliegen weiter nach Kuching auf der Insel Borneo, die zwischen den drei Staaten Indonesien, Malaysia und Brunei aufgeteilt ist. Im übrigen ist Borneo die drittgrößte Insel der Welt. Schon beim Landeanflug sind wir fasziniert, wie grün die Insel Borneo ist. Üppiger Regenwald durch den sich immer mal wieder eine Flussader schlängelt. Wir landen in Kuching, der Hauptstadt des malaiischen Bundesstaates Sarawak (gleichzeitig die größte Stadt auf Borneo) und fahren zu unserem Hotel, dem Hilton Kuching – auch absolut empfehlenswert, vor allem wenn man ein Zimmer mit Blick auf den Sarawak River gebucht hat. Nach einem kurzen Spaziergang entlang der Uferpromenade, die wirklich sehr schön ist und am Abend toll beleuchtet wird, begeben wir uns zum „Top Spot Seafood Centre“.  Obwohl Kuching an Restaurants und kleinen Essbuden wirklich viel zu bieten hat, ist das ein absolutes Muß! Auf einer großen Dachterrasse bieten etwa 30 Stände fangfrischen Fisch und Meeresfrüchte sowie verschiedene Gemüsesorten an, die man sich ganz nach eigenem Geschmack und auf die unterschiedlichsten Weisen zubereiten lassen kann. Sieht alles super appetitlich aus und schmeckt fantastisch! Unbedingt probieren, wenn man auf Borneo ist: Dschungelfarn – den gibt es wohl nur hier und ist super lecker!

Orang Utan

Orang Utan

Nach diesem kulinarischen Highlight geht es am nächsten Tag unseres Aufenthalts in Borneo dann schon weiter zu einem anderen Highlight: wir fahren zum Semenggok Orang Utan Rehabilitationszentrum. Dort geht es zunächst ein bißchen durch den Regenwald und man kann die herrliche Vegetation genießen, u.a. wächst hier ja auch Pfeffer. Dann heißt es erst mal Geduld haben und hoffen, dass die Orang Utans, denen hier immer noch zweimal am Tag Futter angeboten wird, sich auch blicken lassen. Die Ranger erklären uns, dass sie sich über jeden Orang Utan, der nicht mehr kommt, freuen, da sie dann davon ausgehen können, dass sich das Tier wieder selbst versorgen kann. Hmm, wir hoffen trotzdem, dass wenigstens einer kommt und siehe da, auf einmal bewegen sich in der Nähe ein paar Baumwipfel. Und dann sind wir sprachlos, sechs Orang Utans sind gekommen und schwingen sich mit einer Leichtigkeit zu Boden, um sich von den Früchten zu holen und diese dann weiter oben gemütlich zu verspeisen. Die Tiere sind wirklich beeindruckend und wir sind nur wenige Meter von ihnen entfernt. Zu unserem großen Glück ist sogar eine Mutter mit einem kleinen Baby dabei, die wir aus nächster Nähe sehen können, was natürlich was ganz einmaliges ist. Man hat allerdings auch das Gefühl, dass die Orang Utans uns Besucher ebenso beobachten und sich ihren Teil denken. Nach etwa einer halben Stunde ziehen sie sich wieder zurück in den Dschungel und man kann kaum glauben, mit welch spielerischer Leichtigkeit sich diese imposanten Tiere da ganz oben fortbewegen.

Danach geht die Reise durch Borneo weiter und wir fahren weiter zu unserem Hotel am Damai Beach. Wir wohnen im Damai Beach Resort und haben uns eine Baruk Suite gegönnt. Diese liegen etwas oberhalb der Anlage und bieten ganz viel Ruhe, Privatsphäre und einen großen, sehr schönen Pool, an dem man fast alleine ist, da die meisten Gäste in den Zimmern am Strand wohnen und dort auch der Hauptpool ist. Die Suiten sind toll und absolut empfehlenswert, da vor allem am Wochenende auch sehr viele Einheimische von Borneo hier Urlaub machen und an Pool und Strand dann schon etwas Trubel herrscht.

Irrawaddy Delphine

Irrawaddy Delphine

Am Abend treffen wir unseren lokalen Führer am Strand und besteigen ein kleines Boot, um eine nächtliche Fahrt in die Mangrovengebiete zu unternehmen. Wir haben wieder mal Glück und sehen einige Nasenaffen, die es nur auf Borneo gibt, eine giftgrüne Schlange und sogar ein Krokodil. Fast schlagartig wird es auf einmal dunkel und wir leuchten die Ufer ab, um nachtaktive Tiere zu sehen (die wohl allerdings noch am schlafen waren…) Bevor wir wieder zum Hotel gebracht werden geht es aber noch zu einem anderen Naturschauspiel: Um eine bestimmte Baumart schwirren unzählige „Fireflies“, was einen irgendwie an Weihnachten und Lichterketten erinnert.

Am nächsten Tag auf Borneo werden wir wieder direkt am Hotelstrand von einem Boot abgeholt und fahren zu einer Flussmündung, wo man die seltenen Irrawaddy Delphine beobachten kann. Diese haben sich sozusagen mit den lokalen Fischern zusammen geschlossen und unterstützen sich gegenseitig beim Fischfang. Wunderschöne Tiere! Danach geht es weiter zur kleinen Insel Satang, auf der es ein Schutzgebiet für Meeresschildkröten gibt. Man kann die Eiablagestellen sehen und erfährt, was hier für den Erhalt der bedrohten Tierarten getan wird. Wir machen ein Picknick am Strand und haben im Anschluß noch die Möglichkeit, in dem klaren Wasser rund um die Insel auf Schnorcheltour zu gehen.

Satang

Satang

Danach geht es zurück zum Hotel, wo wir nach einer kurzen Pause am frühen Abend schon wieder zum nächsten „Abenteuer“ aufbrechen: Abendessen bei einer lokalen Familie auf Borneo. Wir haben keine Ahnung was uns erwartet, wollten uns diese Erfahrung aber nicht entgehen lassen. Nach kurzer Fahrt erreichen wir ein kleines Dorf und halten vor einem schönen Haus. Wir werden von einer fünfköpfigen Familie begrüßt und ins Haus gebeten. Es gibt einen großen Wohnbereich mit einem Flatscreen-Fernseher als einziges Einrichtungsstück. Keine Möbel, keine Couch, keine Bilder, aber trotzdem wirkt es mit dem dunklen Holzfußboden und den hellen Wänden sehr gemütlich. Das Leben spielt sich auf dem Fußboden ab, auf dem auch gegessen wird. Im hinteren Bereich gibt es noch zwei Schlafräume und die Küche. Unser Sohn freundet sich schnell mit den drei kleinen Mädchen an und trotz Sprachbarriere verstehen sich die Kinder. Wir unterhalten uns sehr angeregt mit dem Herr des Hauses, während seine Frau das Essen zubereitet. Dann sitzen wir mit ihm am Boden und essen ganz traditionell mit der rechten Hand. Frau und Kinder verschwinden währenddessen in der Küche, sie würden sich wohl in unserer Gegenwart beim Essen nicht so wohlfühlen, heißt es. Die frisch zubereiteten Speisen sind köstlich, es gibt sechs verschiedene Gerichte, die wir alle durchprobieren und die alle durchweg absolut fantastisch schmecken. Danach gibt es noch einige Süßspeisen und frisches Obst. Die Familie ist unheimlich nett und wir spielen noch ein bißchen mit den Kindern, die langsam zutraulich werden. Da es uns so gut gefallen hat und wir uns gar nicht verabschieden wollen, buchen wir den gleichen ‚Ausflug‘ einfach noch mal für den nächsten Abend.

Bako Nationalpark

Bako Nationalpark

Tagsüber geht es aber erst mal zum Bako Nationalpark auf der Insel Borneo. Auch hierfür werden wir wieder mit dem Boot abgeholt und fahren etwa 45 Minuten zur Anlegestelle des Parks. Hier starten wir zu einer Wanderung durch den herrlichen Regenwald und die tropische Vegetation. Unterwegs sehen wir zahlreiche Tier- und Vogelarten, u.a. Makaken, Silberhaubenlangure, Bartschweine, verschiedene Schlangen und (zu meinem Unmut) auch eine riesige, bunt gestreifte Spinne. Die Wanderungen werden von einem erfahrenen Parkranger geführt, der einen oft auf etwas aufmerksam macht, was man eigentlich übersehen hätte. Komplett durchgeschwitzt wegen der extrem hohen Luftfeuchtigkeit erreichen wir nach etwa einer Stunde einen ganz einsamen Strand, wo wir uns im Wasser erfrischen können. Auf der Rückfahrt zum Hotel schläft unser Sohn total erschöpft ein, obwohl das Boot ganz schön auf und ab springt.

Am nächsten Tag auf Borneo steht vormittags noch ein Besuch im Sarawak Cultural Village auf unserem Programm. Hier kann man auf einem Rundweg verschiedene Langhäuser besichtigen und mehr über die einzelnen Stämme und deren Traditionen erfahren. Nachmittags genießen wir noch ein bißchen Erholung am Pool, da wir am nächsten Tag leider schon von der Insel  Borneo abreisen müssen.

Von Kuching aus fliegen wir wieder zurück auf’s Festland von Malaysia und an die Ostküste nach Kuantan. Dort wollen wir uns noch fünf Tage am Strand erholen. Und das machen wir dann auch, Wetter, Meer und Hotel (Swiss Garden Kuantan) sind toll, und wir lassen es uns einfach gut gehen in Malaysia.

Leider ist aber auch dieser Urlaub irgendwann zu Ende und wir müssen Abschied nehmen von dem wunderschönen und vielseitigen Malaysia mit super freundlichen Menschen und toller Natur.

Unser Fazit:

Für uns war es ein perfekter Urlaub in Malaysia, wir haben unheimlich viel erlebt und unvergessliche Eindrücke mit nach Hause genommen. Gerade auch für Familien mit Kindern, die mal was anderes sehen wollen, ist die Kombination Kuala Lumpur und Borneo eine tolle Reise. Die Malaien sind wahnsinnig kinderfreundlich und immer hilfsbereit. Für unseren Sohn war diese Reise ein einziges Abenteuer, von dem er heute noch begeistert spricht. Und durch die niedrigen Lebenskosten in Malaysia ist jederzeit ein Snack, ein Eis, ein kühles Getränk oder ähnliches drin, was einem das sonst oft übliche Genörgel erspart.

Christiane

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Über den Autor

2 Reaktionen bis “ Malaysia – Kuala Lumpur und Borneo ”

  1. Hallo,

    ich habe den reisebericht mit begeisterung gelesen. wir planen die reise ähnlich und würden uns gerne an der geschilderten orientieren. haben sie die einzelnen touren vor ort gebucht oder war das ein gesamtpaket? wie und was bucht man am besten von zuhause aus?

    vielen lieben dank.

    bernd

  2. Hallo Samuel,

    wir können das nur bestätigen – Borneo ist ein absolut traumhaftes Reiseziel! Die Orang Utans und vor allem die Nasenaffen in freier Wildbahn im Dschungel zu sehen, ist absolut faszinierend. Wir haben dazu auch etwas in unserem Reiseblog geschrieben und würden uns natürlich über einen Gegenbesuch freuen.

    Viele Grüße
    Sandra & Michael

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