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Mit Rad und Schiff die Türkei entdecken

Drei Wochen platt wie eine Flunder am Strand rösten? Für neugierige Urlauber nicht das Richtige! Sie wollen ihr Gastland aktiv erleben. Was im Zweifelsfall bedeutet, dass sie es nicht mit dem Mietwagen durchrollen und Sehenswürdigkeiten abhaken,sondern es durchwandern oder mit dem Fahrrad erkunden.Gleichermaßen abwechslungsreich und entspannend habe ich eine sogenannte Radkreuzfahrt erlebt, bei der mit dem Schiff bestimmte Startpunkte für Tagesetappen mit dem Fahrrad angesteuert wurden. (Inspiriert zu dieser Reise hat uns folgender Film Mit Rad und Schiff)


Mit Rad und Schiff die Türkei entdecken
Historisch betrachtet wäre der Dezember ein passender Zeitpunkt für eine Kreuzfahrt nach Lykien. Schließlich stammt der heilige Nikolaus, dessen Geburtstag wir alljährlich am 6. Dezember feiern, aus Patara, in der Antike eine der wichtigsten Städte Lykiens. Mit ihm als Schutzpatron der Seefahrer stünde die Fahrt vielleicht auch bei rauem Wetter unter einem günstigen Stern – denn damit wäre um diese Jahreszeit zu rechnen. Deshalb ist ab November die Kreuzfahrtsaison vor der lykischen Küste zu Ende. Beste Reisemonate: April, Mai und Oktober. Ich wählte Oktober für dieses wunderbare Abenteuer.

Das Schiff ist ein traditionelle türkische Gulet in Holzbauweise, wie sie so ähnlich seit der Antike gebaut werden – mit modernem Komfort, versteht sich. Für Landratten ist schon die Übernachtung in der Kajüte ein Erlebnis – das leise Plätschern der Wellen an der Schiffswand, das sanfte, einschläfernde Schaukeln des Bootes sind ungewohnt und wunderbar einlullend. Besonders nach einem Radeltag Nach einer individuellen Anreise zum Flughafen Dalaman fuhren wir per Sammeltransfer nach Marmaris. Hier trafen wir dann auf eine bunt gemischte Gruppe, mit der wir die kommenden acht Tage unterwegs sein sollten, die jüngste eine 19-jährige Studentin, der älteste ein 69-jähriger Atomwissenschaftler.
Am kommenden Morgen hieß es „Leinen los“ für unsere erste Etappe. Es herrschte nervöse Vorfreude. Zunächst begann alles ganz gemächlich mit einer etwa zweistündigen Schifffahrt mit unserem Dreimaster Bahriyeli zu einer malerischen Badebucht mit türkisfarbenem Wasser.

Dann schwangen wir uns in den Sattel, um nach Sarsala zu radeln, wo unser Boot für die Nacht vor Anker liegen sollte. 250 Höhenmeter waren für die Überquerung des Passes zu überwinden, doch die Mühe des Anstiegs wurde mit einem traumhaften Blick über die Landschaft belohnt. Als wir uns am kommenden Morgen nach einem ausgiebigen Frühstück auf den Weg nach Fethiye machten, waren die Beine schon ein wenig schwerer als am Vortag. Unser Schiff hatte uns an vielen kleinen Inseln vorbei zur Gemiler Bucht gebracht und für die nächste Etappe abgesetzt. 50 Kilometer standen auf dem Programm. Wir fuhren durch einen Pinienwald zur Geisterstadt Kayaköy. Und wieder wurde der Aufstiegt mit einem grandiosen Blick über die Ruinenstadt belohnt.
Langsam gewöhnten wir uns an den Rhythmus – morgens eine erholsame Bootsfahrt zum Startpunkt – dann in den Sattel, um die nächste Etappe in Angriff zu nehmen. Lykien ist reich an antiken Stätten. Wir sahen die Ruinen der antiken Stadt Xanthos mit ihren charakteristischen Sarkophagpfeilern, dem römischen Theater, den Reliefs und Inschriften, seit 1988 ebenfalls Teil des UNESCO – Weltkulturerbes, und besichtigten das historische Kaunos, dessen in den Fels gehauene karische Gräber aus dem 4. Jahrhundert vor Christus stammen. Immer wieder belohnten uns – nach der anfänglichen Steigung – grandiose Panoramen und phantastische Ausblicke. Wir radelten durch duftende Pinienwälder, karge Berglandschaften, Landstriche mit üppiger Vegetation und fruchtbare Kulturlandschaften, durchwanderten einen Canyon mit einer bis zu 300 m tiefen Klamm, besuchten ein einsames Bergdorf mit einer 1.500 Jahre alten Platane und umrundeten einen Süßwassersee, der das Dalyan-Delta mit der Ägäis verbindet, wo sich die Laichplätze der Karettschildkröte, Caretta caretta, am Strand befinden.
Unser Fazit: In nur acht Urlaubstagen hatten wir ein sehr umfassendes Bild von der Region bekommen und waren deutlich besser in Form als vorher. Wir würden es jederzeit wieder machen. Einen sehr guten Eindruck von der Tour vermittelt das Video des Reiseveranstalters und die Webseite http://www.inselhuepfen.de/

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