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Reisebericht Namibia: Rundreise Windhoek, Kalahari, Sossusvlei, Swakopmund, Etosha Nationalpark

Käfer

Käfer

Wir fliegen von Frankfurt aus nach Windhoek. Der Flug ist sehr ruhig, das Personal sehr nett. Trotzdem vergehen die Stunden schleichend langsam. Wir freunden uns mit einem mitreisenden Pärchen an. Sie haben uns an unseren Kofferanhängern in Form eines Kiwis (der Kofferanhänger unseres Reiseveranstalters)  erkannt. Es ist ihre 4. (!) Reise nach Namibia, wir sind Anfänger. Der Blick aus dem Fenster verrät nicht viel. Wir überfliegen endlose braune Erde, scheinbar ohne Vegetation oder Zivilisation. Dann der Landeanflug auf den Flughafen von Windhoek. Auf der Fahrt in die Stadt begegnen wir einigen Pavianen, die unbedingt die Straße noch vor uns überqueren müssen. Der Busfahrer hupt laut und scheinbar alle Mitreisenden greifen schnell zu ihrem Fotoapparat, um den großartigen Moment festzuhalten…

Das Hotel in Namibia entspricht normalem Standard. Uns (besonders meiner Frau) ist es am wichtigsten, dass es sauber ist. Und das war es. Windhoek kommt einem irgendwie nicht so richtig afrikanisch vor. Überall spricht man deutsch, da lässt das Urlaubsgefühl ein wenig auf sich warten. Man hat das Gefühl, noch irgendwo in Europa zu sein, viele Bewohner der Stadt sind Weiße. Die Stadt ist modern, die größte in Namibia, mit einer eigenen Universität. Am Nachmittag ziehen wir dann mit unserem Reiseleiter los und besichtigen die Stadt. Alte Feste, Reiterdenkmal, Christuskirche. Und immer noch stellt sich kein afrikanisches Gefühl ein…

Windhoek Christuskirche

Windhoek Christuskirche

Doch das soll sich am nächsten Tag ändern. Wir finden uns frühmorgens am Bus ein, um weiter in das Land vorzustoßen. Leider sind nicht alle Mitreisenden so pünktlich wie wir, so dass wir warten müssen, während unser Guide die Verlorengegangenen sucht. Wir setzen uns noch einmal in das kleine Café und trinken etwas. Eigentlich komisch, so was macht man normalerweise ganz gern, aber wenn man eigentlich auf etwas anderes wartet, ist es einfach nur nervig. Nach zwanzig Minuten sind dann endlich alle beieinander, und so kann es losgehen. Heute fahren wir bis in die Kalahari. Darauf habe ich mich schon die ganze Zeit gefreut. Hier gibt es weit mehr Leben als in anderen Wüsten. Flora und Fauna sind hier sehr ausgeprägt, es gibt viel zu sehen. Wir machen eine Rundfahrt um die Lodge, in der wir übernachten. Obwohl immer noch sehr luxuriös, macht sich nun doch ein fremdes, exotisches Gefühl breit. Wir sind in Afrika angekommen.

Wir besichtigen den Köcherbaumwald, das schönste daran sind die Weite und die Farben. Ich bin beeindruckt von dem Licht. Am Fish River Canyon dürfen wir uns dann auch mal ein bisschen bewegen. Eine kurze Tour führt zu einer Granitfelsen, von dem aus wir einen unglaublichen Blick auf den Sonnenuntergang haben. Dieser kurze Marsch war großartig organisiert, wir haben gekühlte Getränke bekommen und saßen so entspannt vor dem gewaltigen Naturschauspiel.

Diaz Point Lüderitz

Diaz Point Lüderitz

Unsere nächste Station war der kleine Hafenort Lüderitz. Hier wurde wohl Anfang des 20. Jahrhunderts der erste Diamant gefunden. Heute ist es ein beschaulicher Ort, in dem nicht viel los ist. Als wir abends noch ein Bier trinken, werden wir um 9 Uhr höflich nach unserem letzten Wunsch gefragt. Ja, hier werden die Bürgersteige früh hochgeklappt.

Die Geisterstadt Kolmannskuppe ist heute verlassen, und man hat das Gefühl, dass sich die Wüste sein Eigentum zurückholen will. Die Häuser liegen in hohen Sanddünen halb verborgen, eigentlich ganz schöne Gebäude, gar nicht so klein, aber seit es hier nichts mehr zu holen gibt – von Diamanten bis hin zu Wasser – scheint hier niemand mehr leben zu wollen.

In der Sossusvlei ist die Landschaft wirklich atemberaubend. Wir steigen aus dem Bus aus und sind erst einmal sprachlos. Als wir uns gefangen haben, spazieren wir eine Weile herum und betrachten die hohen Sanddünen in den schönen rötlichen Farben.

Sossusvlei

Sossusvlei

Ganz glatt liegt der Sand, es scheint nicht viel Wind gegeben zu haben in den letzten Tagen. Auf dem Grat einer Düne besteigen wir diese bis zum höchsten Punkt. Es ist großartig.

Durch den Sesriem Canyon und noch andere, deren Namen ich mir nicht merken konnte, fahren wir nach Swakopmund. Die Reise macht schöne Wechsel zwischen Städten bzw. Orten und reiner Landschaft. Swakopmund ist wieder einmal eine extrem deutsche Stadt in diesem afrikanischen Land. Schwarzwälderkirschtorte mag ich nicht mal in Deutschland, hier erst recht nicht. Aber der Ort ist nett und beschaulich, die Architektur interessant und gar nicht so kleinstädtisch und abends hat man einen wunderschönen Blick auf das Meer.

Elefant

Elefant

Das Damaraland ist abwechslungsreich. Hier soll es auch Elefanten und Nashörner geben, aber sie hatten wohl keine Lust auf ein Treffen. In Twyfelfontein betrachten wir die Felsgravuren, die „Orgelpfeifen“ und den Versteinerten Wald. Von dort geht es in die Etosha Pfanne. Hier laufen nun endlich auch die sehnsüchtig erwarteten Tiere vor uns her. Wir dürfen uns über Zebras, Giraffen, Oryxe,

Oryx

Oryx

Springböcke und Kudus freuen. Ich kann zwar nicht alle auseinanderhalten, aber ich verlasse mich da auf unseren Guide. An einer Wasserstelle haben wir besonders Glück: Hier sehen wir auch Elefanten.

Dann führt die Strecke wieder zurück nach Windhoek. Unser Fazit der Reise: Ein tolles Land, nette Menschen und eine faszinierende Tierwelt. Es hat alles so funktioniert wie wir uns das vorgestellt haben, die Organisation war sehr gut, der Reisebus komfortabel und das Land einfach nur sehenswert!

Reinhard P.

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Über den Autor

3 Reaktionen bis “ Reisebericht Namibia: Rundreise Windhoek, Kalahari, Sossusvlei, Swakopmund, Etosha Nationalpark ”

  1. Hallo Reinhard!
    Mit Interesse habe ich deinen Bericht gelesen. Wir planen für nächstes Jahr eine Reise nach Angola und Namibia. Leider leide ich an einer Spinnenphobie. Sind dir Spinnen über den Weg gelaufen? Viele?
    Habe gesehen, dass es sogar Vogelspinnen hat in Namibia.
    Bin dir dankbar für eine Antwort.
    Gruss Carmen

  2. Natürlich gibt es Spinnen in Namibia und man kann nicht garantieren, dass man keine trifft. Aber die meisten Lodges haben ein Moskitonetz, allerdings nicht alle! Die Fenster sind aber meistens (zumindest, soweit ich es erlebt habe) mit einem Fliegengitter versehen. Trotzdem kann es sein, das sich das eine oder andere Tier ins Zimmer verläuft. Ich bin auf meiner Reise keiner Spinne begegnet, weder in Namibia noch bei einer anderen Reise in Südafrika, da kann es ja vielleicht mit der Menge an Spinnen nicht so weit her sein.

    Leider weiß ich nicht, wie schlimm das mit deiner Phobie ist. Ich kann dir nur raten, wenn es irgend machbar ist, dann Augen zu und durch, denn Namibia ist so sehenswert, dass du dich von ein paar Spinnen nicht abhalten lassen solltest. Vielleicht hast du ja auch so viel Glück wie ich. Such dir auf jeden Fall einen guten Veranstalter (ich kann Kiwi Tours nur empfehlen), der achtet sicher darauf, dass zumindest die Hotels so gut sind, dass dort keine Spinnen im Zimmer sind. Also viel Glück und eine schöne Reise!

  3. Danke! Wünsche eine gute Zeit!

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