Reisebericht Neuseeland Rundreise von Auckland über Rotorua, Wellington, Mount Cook, Milford Sound nach Christchurch
Dies wird ein Reisebericht über unsere Neuseelandreise, die wir mit einer Reisegruppe letztes Jahr gemacht haben. Die Reise ging mit einem Bus quer durch das kleine, über zwei Inseln verteilte Land. Alles war vorher geplant und festgelegt, was uns sehr gefallen hat, so mussten wir uns keine Gedanken machen, sondern konnten uns einfach auf die Umgebung konzentrieren, alles andere übernahm der Veranstalter, also eigentlich der Reiseleiter.
Wir landen in Auckland. Die Stadt ist sehr schön, vor allem der Hafen mit den hunderten von weißen Segelbooten. Es gibt zahlreiche gute Einkaufsmöglichkeiten in Malls oder im Stadtteil Newmarket. Wir sind lange hier langgelaufen und haben Auckland sehr genossen. Alles liegt ziemlich eng zusammen und ist gut zu Fuß erreichbar. Gut gefallen hat uns, dass die Fußgänger hier gleichberechtigt mit den Autos eine eigene Grünphase bekommen und man einfach quer über die Kreuzung gehen kann, da alle vier Fußgängerampeln an einer Kreuzung gleichzeitig grün zeigen. Das wär mal was für uns in Deutschland.
Gleich zu Beginn unserer Reise machten wir einen Abstecher in den Norden zur Bay of Islands. Hier ist es wie in einem Bilderbuch. Kleine wunderschöne Buchten mit wunderschönen Stränden. Wir fahren die malerische Küstenstraße entlang, kommen an der Helena Bay vorbei, eine ziemlich einsame Bucht mit türkisfarbenem Wasser. Ja, hier ist Urlaub!!! Eine gute Stunde später erreichen wir unseren Zielort. Wir fahren mit dem Boot hinüber nach Russell. Ein sehr schöner kleiner Ort, besonders an der Uferpromenade gibt es einige nette Häuser. Hier scheinen die Reichen Urlaub zu machen, es ist ziemlich teuer. In Waitangi schlossen die neuen Bewohner Neuseelands, die Briten, einen Vertrag mit den Maoris, in dem die Maoris die Queen als Staatsoberhaupt anerkannten. Man kann hier noch den Originalvertrag sehen, in dem die Stammesoberhäupter unterschrieben haben. Man kann hier ein Herrenhaus sehen, das Treaty House, das Te Whare Runanga der Maori und ein typisches Maori-Einbaumkanu. Das ganze ist wie ein Museum aufgebaut und man erfährt viel über die Geschichte Neuseelands.
Auf dem Rückweg müssen wir wieder durch Auckland, denn es liegt auf der Meerenge, die die Bay of Islands und das Cape Reinga mit der restlichen Nordinsel verbindet. Unser nächstes Ziel ist die Coromandel Halbinsel. Ziel des heutigen Tages sind die Hot Water Springs. Als wir schließlich da sind, erwartet uns ein etwas unspektakulärer Strand, aber die heißen Quellen, die aus dem braunen Sand aufsteigen, sind wirklich nicht schlecht. Neuseeländer (oder informierte Touris?) haben Schaufeln dabei und bauen sich einen eigenen Heißwasserpool, in den sie dann hineinsteigen. Super! Dabei schweift unser Blick hinaus in die Bucht mit seinen zahllosen Inseln. Es ist so schön hier.
Von hier aus ist es nicht weit nach Rotorua. Hier bleiben wir zwei Nächte. Böse Zungen meinen, die Stadt bestünde nur aus einer langweiligen Hauptstraße, aber die Stadt an sich ist auch nicht die Hauptarttraktion hier. Denn Rotorua ist Ausgangsort für Ausflüge zu wirklich spektakulärsten Sehenswürdigkeiten. Bereits kurz vor der Stadtgrenze bemerkt man ihn, den etwas gewöhnungsbedürftigen Geruch der schwefeligen Thermalquellen. Lecker ist das nicht, aber es ist einzigartig. Im Te Whakarewarewa Thermal Village kann man das Leben der Maori sehen, hier im Thermalgebiet, das sie für sich nutzen, indem sie hier drin kochen – wir konnten uns davon ein Bild machen, denn wir bekamen auch das Hangi vorgesetzt. Ein Essen, das gewöhnungsbedürftig ist, ganz gut schmeckt, wenn man sich darauf einlässt und fast gar nicht anders gewürzt ist als durch die Schwefeldünste. Der Geysir ist wirklich ein Highlight. In fast einstündigem Rhythmus schleudert er seine Wasserfontäne 30 Meter hoch. Im Kiwi Encounter werden die flugunfähigen Tiere aufgezogen und, wenn sie groß genug sind, in die Freiheit entlassen. Unsere Fahrt führt über Napier an der Ostküste weiter in Richtung Süden nach Wellington, die Hauptstadt Neuseelands. Die Höchstgeschwindigkeit auf den Autobahnen von 100 km/h ist sehr angenehm, wir tuckern dahin, so können wir auch auf der Fahrt ganz in Ruhe die Umgebung betrachten. Wer hier ein wenig Zeit übrig hat (oder so beschissenes Wetter wie wir, es ist stürmisch und regnet), dem sei das Te Papa-Museum empfohlen. Es ist das größte Museum in Neuseeland und erzählt über die Geschichte des Landes sowie alles Wissenswerte über die Flora und Fauna Neuseelands.
Unser Fähre hat Verspätung. „The sea is a bit rough“, hören wir. Die See ist rau. Das haben wir auch schon gelesen, uns wir sind ein wenig ängstlich, dass uns bei der Überfahrt schlecht werden könnte. Doch dazu kommt es gar nicht, wir sind viel zu beschäftigt, die wunderschöne Landschaft in der Cook Strait zu betrachten. Das erste Drittel der dreistündigen Seereise ist ruhig, das Boot durchfährt die dicht bewaldeten Zungen der Marlborough Sounds. Es ist wunderschön hier, allerdings wird die Überfahrt dann doch ein wenig „rau“, uns wird ein wenig mulmig, aber es geht. Die Fährüberfahrt ist einfach zu schön, um nur an die Übelkeit zurückzudenken.
Wir landen in Picton, dem Tor zur Südinsel. Dann Nelson, es ist eine schöne Stadt und angeblich gibt es hier die meisten Sonnenstunden in Neuseeland mit vielen Kunstgalerien.
Von Greymouth machen wir einen Ausflug nach Punakaiki. Die Pfannkuchenfelsen sind beeindruckend. An der feuchten Westküste geht es weiter nach Franz Josef. Hier beginnt der Regen. Und er hört gar nicht mehr auf. Während Nelson wohl viele Sonnenstunden hat, gibt es hier wohl die meisten Regenfälle.
Aber wo ist denn der Franz Josef Glacier, der wie eine gigantische weiße Zunge den Regenwald zu lecken scheint? Das Wetter will nicht mitspielen, und so sehen wir nur wenig von dem beeindruckenden Gletscher.
Queenstown gehört zu jedem Neuseelandbesuch, was kennt man besser als den hier erfundenen Bungy-Jump? Noch vor wenigen Jahrzehnten war hier nichts los, es war ein verschlafenes Nest, heute steppt hier der Bär. Die verschiedenen unzähligen Anbieter überschlagen sich geradezu mit Angeboten wie Rafting, Jetboat, Paragliding etc. Hier in der Nähe kämen übrigens auch Herr der Ringe-Fans auf ihre Kosten, hier kann man die Origionaldrehorte besichtigen. Ein Muss, auch für uns. Wir lassen uns von unserem Reiseleiter erklären, wie wir hinkommen und machen uns auf den Weg. Am Bezahlautomat zahlt man 20NZ$ , dann geht es vorbei an einigen Tieren zu den Stellen, an denen Filmgeschichte geschrieben worden ist. Auf einem Infozettel wird beschrieben, was an welcher Stelle gedreht wurde. Eine wunderbare Szenerie!
Von Te Anau haben wir einen Ausflug zu den Milford Sounds gemacht. Wir sind beeindruckt von der Schönheit und der Abgeschiedenheit dieser Landschaft. Es erinnert an die norwegischen Fjorde. Rudyard Kipling, der 1900 hier war, nannte den Milford Sound das achte Weltwunder. Und damit hat er wohl Recht.
Dunedin ist eine sehr schottisch geprägte Stadt. Besonders auffällig ist seine schöne Lage inmitten grüner Hügel, rund um einen netten Hafen. Leider kann man zu Omarama nur wenig sagen, der Ort ist richtig nichtssagend und auch nur ein kleiner Stopp auf unserer Strecke nach Christchurch. In der englischsten aller neuseeländischen Städte haben wir das Art Centre und das Canterbury Museum gesehen. Die wunderschön gestalteten Ufer des Flüsschens Avon und die Gebäude machen Christchurch zu einem sehenswerten Ziel.
Hier endete unsere dreiwöchige Reise durch Neuseeland, ein faszinierendes und abwechslungsreiches Land, das man – unserer Meinung nach – gesehen haben sollte.
Alexander S.
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