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Reisebericht New York City: Von Manhattan, Chinatown, Coney Island, Brooklyn, Soho bis zur Upper West / Upper East Side

Gleich der erste Blick auf Manhattans Südspitze lässt den langen und anstrengenden Transatlantikflug jäh vergessen. Am Flughafen Newark (NJ) gelandet und recht müde, stolpern wir die langen Flure bis zur Einreisekontrolle vor uns hin, als hinter einer großen Glasfront die Skyline der Welthauptstadt auftaucht. Ähnlich wie einst Lady Liberty, begrüßt den Neuankömmling heute eine Phalanx von Hochhäusern, zwar noch in weiter Ferne, aber dennoch majestätisch. Der Shuttlebus vom Flughafen schaukelt uns nach erfolgreich bestandener Grenzschutzprüfung circa 30 Minuten über die Staatengrenze und spuckt uns, auf eigenen Wunsch, in der 34. Straße in das nachmittägliche Gewusel Manhattans. Welcome, Voyager.

Erstes Ziel: Die 94. Straße in der Upper East Side, wo uns ein kleines Hostel mit einem noch kleineren und dazu schlecht gelaunten Rezeptionisten osteuropäischer Herkunft, des Amerikanischen bei Weitem nicht mächtig, nun ja, erwartet. Für etwas mehr als 400 Dollar pro Nase und Woche ist das winzige Zimmer nur dann zu ertragen, wenn man von den Nächten abgesehen hier möglichst wenig Zeit verbringt. So aber ist der Jetlag schnell vergessen und der nahe Central Park das erste Ziel. Ein idealer Tag für „the Park“ ist der Sonntag im Sommer, halb Manhattan relaxt, skatet, joggt, bikt oder slacklinet hier. Ein Klischee, das also stimmt, aber gesehen haben sollte man das schon.

Eine gute Woche ist für New York natürlich eigentlich viel zu wenig. Wir konzentrieren uns darum auf die „musts“, die der Lonely Planet so vorsieht, und kombinieren das mit dem, was uns sonst noch am Herzen liegt. So gibt es zum Beispiel in der Wall Street ein höchst interessantes Phänomen zu beobachten, wenn man zu rechten Zeit dort ist, nämlich an einem Wochentag morgens kurz vor neun. In der einen Sekunde wuselt alles noch vor sich hin, und kaum hat die Uhr die neunte Tagesstunde vollendet, herrscht schlagartig gespenstische Stille über der Straße. Von dort aus empfehlen sich nun zwei Ausflüge: Entweder der obligatorische Ausflug mit der Fähre nach Liberty Island und Ellis Island, Zeit und Geduld sind hier gute Begleiter, die Fahrt an sich und die Aussicht lohnen jedoch allemal. Oder, zweite Möglichkeit, die unterirdische Querung des East River mit den Subwaylinien 2 bzw. 3 bis zur Station Clark Street in Brooklyn Heights. Hier findet sich ein wunderschöner Spazierweg oberhalb des East River mit einem tollen Blick auf Manhattans Südostabschnitt. Für den Rückweg sollte man unbedingt den Fußweg über die Brooklyn Bridge benutzen. Die Skyscraper rücken so sekündlich näher und die Aussicht ist fantastisch.

Nach der Passage über die Brücke ist ein Picknick im City Hall Park, am Broadway gelegen, eine gute Idee. In der Umgebung finden sich genügend kleine Sandwicherien, wo man sich bestens für ein Picknick eindecken kann.

Von dort aus ist es nur ein kurzer Fußweg zu Ground Zero und zum World Financial Center. Die sich anschließende Battery Park Esplanade lohnt ebenfalls einen kurzen Abstecher, von hier bietet sich ein netter Blick auf die Glasfassade von Jersey City auf der anderen Seite des Hudson River.

Früh am nächsten Morgen schon sind wir im Erdgeschoss des Gebäudes 34. Straße und Fifth Avenue in einer längeren Schlange. Ziel: Das Dach New Yorks, die Aussichtsplattform des Empire State Building in 381 Metern Höhe, die nur noch von der aufgesetzten Spitze (449 Meter) überragt wird. Überflüssig zu erwähnen, dass der Ausblick bei klarem Wetter überragend ist. Eine Stunde hier oben vergeht rasend schnell… und ebenso rasend schnell bringt uns der Fahrstuhl wieder auf Manhattans Pflaster und überlässt uns den Menschenmassen, die zu jeder Tages- und Nachtzeit in NYC unterwegs sind. Von hier geht es zuerst nach Chinatown und nach Little Italy, ein beiden Miniaturwelten muss man ganz einfach etwas gegessen haben. Ansonsten gibt es hier natürlich eine Menge zu sehen; während Chinatown recht authentisch wirkt, stellt sich in Little Italy allerdings bald das Gefühl ein, alles sei für Touristen hergerichtet. Nett ist es aber allemal. Den Rundgang beendet man am besten im „Caffè Roma“ an der Ecke Mulberry und Broome Street, bei gutem Wetter am besten draußen, um das wortwörtlich bunte Treiben in Little Italy in Ruhe betrachten zu können. Und da wir schon beim Thema Rundgang in der City waren, haben wir noch einen Spaziergang durch das West Village angeschlossen, eine hübsche Wohngegend mit netten kleinen Cafés und Restaurants. Und wer die TV-Serie „Friends“ kennt und mag: Ecke Grove und Bedford Street ist das Haus zu sehen, das in der Serie oft von außen gezeigt wird; ein nettes Schmankerl am Rande.

Ebenfalls an einem Wochentag zu empfehlen ist ein Ausflug an die Südspitze Brooklyns – das legendäre Coney Island ist dann nahezu menschenleer. Der marode Charme der alten Fahrgeschäfte lässt Raum für die Illusion, wie es an Wochenenden in den Dreißiger und Vierziger Jahren hier zugegangen sein muss; menschenüberflutete Strände und hunderte von Imbussbuden haben damals den Holzplankenweg zu New Yorks Badewanne gemacht. Absolutes Muss: Ein Hot Dog bei Nathan’s an der Ecke Surf Avenue und Stillwell Avenue.

Die lange Rückfahrt mit der Sub nach Manhattan bringt uns über Bleecker Street zu Grand Central Station, ein architektonisches Meisterwerk. Von dort aus sind es nur ein paar Schritte zum UN-Gebäude am East River, das, komplett verglast, im Sonnenlicht funkelt. Über die 42. Straße kommt man dann zum Bryant Park, ein Kleinod inmitten aufragender Gebäude, wo man eine kurze Pause einlegen sollte. Wenn dann die Sonne ganz allmählich sinkt, ist es Zeit, die zwei Blocks zum Times Square zu gehen – die letzten Sonnenstrahlen vermischen sich mit dem einsetzenden künstlichen Licht zu einem Schauspiel.

Museumstage. Wir haben uns dafür jeweils neun Stunden Zeit eingeräumt, immerhin geht es ins Metropolitan Museum of Arts, ein absolutes Highlight wie auch am nächsten Tag das Natural Museum of American History. Am letzten Tag genehmigen wir uns noch einmal den Blick von Battery auf die Lady Liberty, einen Besuch bei Tiffany’s an der Fifth Avenue, einen Rundgang durch das East Village, Soho und Nolita, die Besichtigung des Campus der Columbia University und eine Busfahrt durch Süd-Harlem.

In New York, keine Überraschung, wimmelt es von Restaurants, Bars, Kneipen, Fast Food-Läden und so weiter, darum hier nur noch zwei Tipps fürs abendliche Essengehen, die uns wirklich begeistert haben. Da wäre zum einen „Quhnia Restaurant & Bar“, 45 East 1st Street, ein nettes kleines Lokal mit osteuropäischer Küche. Mit ein wenig Glück ergattert man einen Sitzplatz auf dem Bürgersteig; ansonsten ist es drinnen auch nett eingerichtet und vor allem – sehr lecker. Ebenso wie das „Carne“ in der Upper West Side, Ecke Broadway und 105. Straße. Das Black Angus New York Strip ist mit Sicherheit eins der besten Steaks, das man überhaupt bekommen kann – etwas Geld muss man dafür allerdings auf den Tisch legen, es kommt ohne Beilagen, die extra kosten. Was hier aber tatsächlich egal ist. Und überraschend gutes Bier schenkt man im „Carne“ auch aus.

Was natürlich in keinem New-York-Bericht fehlen darf, wird hier noch nachgeliefert – die Freiheitsstatue.

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Eine Reaktion bis “ Reisebericht New York City: Von Manhattan, Chinatown, Coney Island, Brooklyn, Soho bis zur Upper West / Upper East Side ”

  1. Hallo

    Wir fahren am 11.12. für 6 Tage nach New York. Ankunft in Newark. Können wir von dort problemlos mit dem Bus nach Manhatten gelangen oder ist das eher schwierig?
    Gibt es Tages oder Wochenkarten für alle Bus- und Metrobahnen kombiniert, wenn ja, bekommt man diese gleich auf dem Flugplatz bei der Bus-Station, Name der kombinierten Karte?
    Vielen Dank für die Hilfe.

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