Reiseberatung für individuelle Reisen

Eine Schottland Busrundreise mit Gleichgesinnten erleben

Dunnottar Castle Stoneheaven

Dunnottar Castle Stoneheav auf unserer Schottland Busrundreise. Bild: R. Pantke

Schottland gehörte schon lange zu Ländern, die ich gern einmal näher kennenlernen wollte. Da ich aber noch nie dort war und bei der ersten Reise in ein mir noch unbekanntes Land nicht gern allein unterwegs sein wollte, fragte ich bei meiner Familie, sowie im Freundes- und Bekanntenkreis nach, ob denn jemand mit mir in dieses für mich faszinierende Land in Nordeuropa reisen würde. Leider konnte ich trotz meiner eigenen Begeisterung niemanden zum Mitkommen animieren.

Aber davon ließ ich mich nicht entmutigen und überlegte mir Plan B: Wie wäre es, sich einfach einer Gruppe Gleichgesinnter anzuschließen, die sich für dasselbe Reiseziel interessieren? So kam ich letztlich auf den Gedanken, mir verschiedene Schottland Busrundreisen anzusehen. Und dabei wurde ich fündig! „Höhepunkte Schottlands“ hieß die Gruppenreise und machte nach der Reisebeschreibung einen vielversprechenden Eindruck. Der bestätigte sich bei dem Beratungsgespräch mit dem Reiseveranstalter meines Vertrauens und so buchte ich kurzerhand diese Reise!

Ich bestieg im Mai das Flugzeug, das mich innerhalb von 2 Stunden zu Schottlands Hauptstadt  Edinburgh brachte. Mein Reisefieber und die Vorfreude waren groß, aber dieses wich in Edinburgh erst einmal einem Gefühl der Unsicherheit, denn ich musste mich bis zum Hotel allein durchfragen. Aber das war bei weitem nicht so schwierig wie ich befürchtet hatte. Manchmal muss man sich einfach nur etwas zutrauen, dann klappt es auch! Mein Selbstwertgefühl ist jedenfalls dadurch enorm gestiegen, vor allem weil ich merkte, dass ich  mit meinem Schulenglisch recht gut durchkam.

Hauptstadt Edinburgh zu Beginn der Rundreise

Busrundreise Schottland - Edinburgh Blick vom Castle Hill.

Busrundreise Schottland – Edinburgh Blick vom Castle Hill. Bild: R. Pantke

In dem gebuchten Apex International Hotel am Grassmarket in Edinburgh angekommen, traf ich gleich zwei  Mitreisende, mit denen ich mich auf Anhieb gut verstand. Nachdem wir unser Gepäck auf die Zimmer gebracht hatten, trafen wir uns in der Lobby wieder. Dort trudelte nach und nach der Rest der 20-köpfigen Reisegruppe ein. Wir wurden dann alle herzlich von unserem wirklich gut deutsch sprechenden Reiseleiter begrüßt und genossen bereits beim Abendessen den Blick auf das beleuchtete Edinburgh Castle. Während eines  Verdauungsspaziergangs, der bei dem ein oder anderen aufgrund der Nähe des Pub Viertels und den sympathischen Mitreisenden etwas länger dauerte, lernten wir uns alle besser kennen.

Einen Vorteil dieser Reise muss ich gleich mal vorwegnehmen: Da wir nicht jeden Tag in einem anderen Hotel übernachteten, blieb viel mehr Zeit für Unternehmungen. So mussten wir auch am ersten Morgen in Edinburgh nicht schon wieder die Taschen packen, sondern ließen uns vormittags von unserem hervorragenden Guide die Stadt vom Bus aus zeigen, um erst einmal einen Überblick zu bekommen. Einige Sehenswürdigkeiten, wie zum Beispiel das legendäre Edinburgh Castle erklommen wir zu Fuß. Der Ausblick von oben lohnte wahrlich den etwas beschwerlichen Weg dorthin. Wobei der Fußmarsch unserer Gruppe, bei der das Durchschnittsalter ungefähr 45 Jahre war, nicht wirklich etwas ausmachte. Dieses Durchschnittsalter war für mich persönlich ein weiterer großer Pluspunkt dieser Schottland Busrundreise, weil er genau zu meinem Alter passte.

Der dritte Vorteil dieser Reise offenbarte sich bereits am Nachmittag dieses Tages: Wir hatten genügend Zeit für eigene Unternehmungen. Und da ich mich bereits zu Beginn mit einigen Reisenden angefreundet hatte, machten wir uns nach einem kleinen Mittagsimbiss im Cafe Rouge selbständig auf den Weg, Edinburgh kennen zu lernen.

Ideen hatten wir ja genügend geliefert bekommen auf der Stadtrundfahrt. Ein unbedingtes Muss für uns war natürlich ein Bummel über die Princess Street, aber auch die Kultur kam nicht zu kurz: Das Museum of Scotland hatte viel Wissenswertes auf interessante Weise zu bieten. Auf dem Weg dorthin machten wir noch einen lohnenswerten Umweg über das Altstadtviertel Edinburghs: die Straßen Castlehill, Lawnmarket und High Street. Nach dem Museumsbesuch gingen wir zurück ins Hotel, um für das spannende Abendprogramm fit zu sein: Wir hatten uns für eine schaurig-schöne Ghosttour durch Edinburgh angemeldet, die ein echtes Erlebnis war!

Schottland Busrundreise – auf geht’s on tour

Nach dem Stadtgetümmel freute ich mich nun auf die sagenhafte Landschaft Schottlands – und wurde auch hier nicht enttäuscht! Die nördlich von Edinburgh gelegene, tief ins Land geschnittene Nordseebucht Firth of Forth gefiel mir sehr. Aber auch das Städtchen St. Andrews, das Schottlands älteste Universitätsstadt ist, lohnte den Stadtbummel, den wir dort unternahmen. Kurz vor unserem nächsten Übernachtungsziel bei Perth statteten wir dem schottischen Krönungsort Scone Palace einen Besuch ab.

Am vierten Tag der Schottland Busrundreise entdeckten wir die Royal Deeside. „Was mag sich hinter diesem Begriff verbergen?“ dachte ich mir. Wie uns unser fachkundiger Reiseführer mitteilte, handelt es sich hierbei um das liebliche Tal des Flusses Dee, der in den Cairngorm Mountains entspringt und in Aberdeen in die Nordsee mündet. Die Menschen im Royal Deeside behaupten recht überzeugt von sich, dass ihre Region die Wiege des schottischen Tourismus sei. Vorstellbar ist das schon, denn hier findet man viel Sehenswertes, wie zum Beispiel die königliche Sommerresidenz Balmoral Castle (daher der Name ROYAL Deeside), die wir uns natürlich auch ansahen. Wir hatten Glück, die Windsors waren gerade nicht zugegen und so konnten wir zumindest die Ausstellung im Ballsaal des Schlosses ansehen und durch die schöne Parkanlage flanieren.

Dieser Tag bescherte uns noch weitere bauliche Highlights: das Dunottar Castle direkt auf einem Felsvorsprung an der Nordseeküste südlich von Aberdeen. Obwohl die Burg seit Beginn des 18. Jahrhunderts dem Verfall preisgegeben ist und es sich daher nur um Ruinen handelt, war der Anblick der Burgreste über dem Meer gigantisch.

Wir kehrten erschöpft, aber glücklich darüber, so viel Schönes gesehen zu haben, zurück in unsere Unterkunft vom Vorabend. Nach einem ordentlichen Abendessen lockerten wir unsere Beine bei einem lustigen, echt schottischen Ceilidh-Tanz auf und hatten jede Menge Spaß. Plötzlich war jeder wieder hellwach!

Zweite Hälfte der Reise

Glen Nevis

Busrundreise Schottland – Glen Nevis. Bild: R. Pantke

Schon war die Hälfte unserer Schottland Busrundreise vorbei. Aber wir hatten ja glücklicherweise noch die zweite Hälfte vor uns. Am fünften Tag wartete der nächste Höhepunkt auf uns: Unser Guide und der Bus brachten uns in die schottischen Highlands! Da blühte mein Schottlandfan-Herz so richtig auf! Diese sanft geschwungenen, aber dennoch mächtigen Berge, teils bewaldet, teils unbewaldet strömten eine solche Ruhe aus – da konnte kein Yogalehrer mithalten! Also das war einer der wenigen Tage, an dem ich gern noch mehr Zeit gehabt hätte auf dieser Gruppenreise. Wir absolvierten nämlich ein recht straffes Programm an diesem Tag: Stadtrundgang in Inverness, Besichtigung der prähistorischen Steinkreise Clava Cairns, Besuch der renommierten Wollweberei Pringles und der verwunschen wirkenden Urquhart Castle-Ruine am Ufer des Loch Ness und letztlich die Sonar-Bootsfahrt auf dem geheimnisvollen See.

Unser drittes Quartier auf der Schottland Busrundreise befand sich in der Nähe des malerisch zwischen Schottlands höchstem Berg Ben Nevis und dem schmalen, langen See Loch Linnhe gelegenen Ortes Fort William. Zum Glück blieben wir auch hier zwei Nächte.

Am sechsten Tag stand dann die Atlantikküste auf dem Programm. Für die wunderschöne Insel Isle of Skye machte sich unsere Gruppe morgens schon recht früh auf den Weg, denn bevor wir dort ankamen wartete noch die Besichtigung eines weiteren Highlights auf uns: Schottlands fotogenstes Schloss, das Eilean Donnan Castle, das auf einer kleinen Insel zwischen drei Seen liegt und das wir über eine mehrbogige, romantische Brücke zu Fuß erreichten. Als wir dort ankamen, änderte sich wie so oft in Schottland das Wetter sehr schnell von einem strahlend blauen zu einem mysthisch-düsteren Himmel. Da ich selbst gern fotografiere war dieses Wechselspiel der Farben und Stimmungen sensationell! Es war ein unglaubliches Erlebnis, wie man ein und dasselbe Objekt, innerhalb von ein paar Minuten so unterschiedlich einfangen kann.

Über die Skye Bridge, die von Kyle of Lochalsh nach Kyleakin führt, erreichten wir die 80 km lange, und zwischen 5 und 35 km breite Atlantik-Insel Isle of Skye. Wir fuhren mit dem Bus vorbei an den mächtigen, bis zu 990 m hohen Cuillin Mountains bis Portree, machten in dem idyllischen Hafenstädtchen eine Mittagspause und konnten am Nachmittag wahlweise eine Küstenwanderung, eine Panoramafahrt über die Trotternish-Halbinsel im Nordosten der Insel oder einen Stadtrundgang in Portree unternehmen. Ich entschied mich für die Halbinsel Trotternish, weil ich mir einen sensationellen Ausblick auf die hohe Steilküste von dem Aussichtspunkt Kilt Rock erhoffte. Dieser war allerdings mangels schönen Wetters nicht ganz so gigantisch. Auch die auf dem Weg dorthin gelegene 50 m hohe Felsnadel Old Man of Storr an dem gut 700 m hohen Bergkegel Storr verschwand im Nebel. Aber damit muss man auf einer Nordeuropareise nun einmal rechnen. Ich sah es positiv: Ein weiterer Grund, noch mal nach Schottland zu kommen!

Auf dem Rückweg nahmen wir die Fähre ab Armadale ganz im Süden der Isle of Skye nach Mallaig auf dem schottischen Festland und fuhren anschließend entlang der Atlantikküste Richtung Süden. Unterwegs stoppten wir an den Traumstränden bei Arisaig. Hier war das Wetter wieder blendend und wir genossen einen Spaziergang im weißen Sand.

Man denkt, es wären nun langsam der Highlights auf dieser Schottland Busrundreise genug, aber so war es nicht! Am 7. Tag erwartete uns als erstes eine hochprozentige Angelegenheit: Was wäre Schottland ohne seinen Whisky?! Daher freuten wir uns über eine erstklassige Führung in der Whiskybrennerei Ben Nevis mit einer kleinen Verkostungsrunde am Schluss. Beschwingt setzten wir unseren Weg fort – der Busfahrer hatte zum Glück nicht an der Whisky-Kostprobe teilgenommen! Nach den Central Highlands weiter nördlich, die wir am fünften Tag besucht hatten, erwarteten uns nun die Western Highlands mit Ihrer Kinolandschaft im Glencoe. Bei dem heutigen Programm zeigte sich wieder, wie sehr diese Gruppenreise darauf ausgerichtet war, gleichzeitig unterschiedliche Reisewünsche zu bedienen. Daher gab es zwei Alternativen zur Auswahl: Entweder man nahm gegen Aufpreis an einer wildromantischen Bahnfahrt über das Rannoch Moor teil oder ohne Aufpreis an einem begleiteten Spaziergang am West Highland Way. Ich entschied mich diesmal für den Fußmarsch und genoss die frische Luft und die Bewegung.

Abschied von unserer Busreise durch Schottland

Dieser siebte Tag endete mit einem echt schottischen Abend in der traditionellen Kneipe Horseshoe Bar in Glasgow. Ein würdiger Abschied für eine solch grandiose Schottland Busrundreise! Wir trugen unseren patenten Guide am Ende des Abends auf Händen durch die Bar und hatten alle ungalublich viel Spaß!

Am nächsten Morgen gab es einen tränenreichen Abschied, aber nicht ohne Adressentausch mit denen, die einem im Verlauf der vergangenen Woche ein bisschen ans Herz gewachsen waren. Wir wollten uns unbedingt alle noch zu einem Nachtreffen wiedersehen, was wir auch tatsächlich hinbekamen. Bei einigen entwickelten sich sogar feste Freundschaften mit regelmäßigen Wiedersehen!

Bei mir hatte sich spätestens in den Highlands der Wunsch entwickelt, Schottland beim nächsten Mal per Mietwagen zu erkunden. Jetzt fühlte ich mich ja schon recht sicher in diesem traumhaften Land und wollte auf der nächsten Reise einfach die Vorteile einer individuelleren Zeiteinteilung nutzen. Ich hatte die Reise beim mittelhessischen Nordeuropa-Spezialisten ZeitRäume gebucht und kann diesen sehr empfehlen.

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Über den Autor

Klaus Becker

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