Sprachschule in Kapstadt / Südafrika – Good Hope Studies
Reisebericht von Tina Schreiner:
Meine Zeit in Kapstadt, Südafrika, in der Sprachschule Good Hope Studies war geprägt von reihenweise neuer Erfahrungen. Ich lernte nicht nur ein für mich nahezu völlig fremdes Land kennen, sondern bekam zudem einen Einblick in so viele unterschiedlicher Kulturen, Einstellungen und Erfahrungen. Wohlbehütet von liebenswürdigen und fürsorglichen Gastfamilien und aufgenommen von einer Schule, die gefüllt war mit Menschen aus der ganzen Welt, die unterschiedlicher nicht sein könnten, aber trotzdem zusammen eine Einheit bildeten, fühlte ich mich frei und glücklich.
Ich muss zugeben, dass ich an meinem ersten Tag in Kapstadt sehr aufgeregt war. Man muss sich einmal vorstellen, dass man alleine quer über dem Globus fliegt, um ein paar Wochen in einem Land zu verbringen, von dem man eigentlich kaum etwas weiß, mit Menschen zusammen zu sein, die so anders sind und in einer Sprache zu sprechen, bei der man nicht weiß, ob man sich auch wirklich verständigen kann. Natürlich wirkt es etwas beängstigend und es ist in gewisser Weise auch eine Herausforderung, aber ich selbst habe erkannt, dass es sich lohnt, über seinen Schatten zu springen. Obwohl ich 9 Jahre Englisch in der Schule hatte und mit Abitur abschloß, hatte ich mich entschieden, meine Sprachkenntnisse weiter auszubauen und einen Sprachkurs bei Good Hope Studies in Kapstadt zu buchen. Danke an AST-Reisen, dass Sie mir diesen Sprachkurs empfohlen haben!
Am besten beginne ich von Vorne:
Am 29. September 2008 war es so weit. Meine Familie und meine Freunde begleiteten mich zum Flugzeug. Ich war so aufgeregt, dass ich mich kaum freuen konnte. 10 Wochen in Südafrika und das ganz alleine! Ich verabschiedete mich von meinen Leuten und stieg in das Flugzeug von South African Airways, das mich in 12 1/2 Stunden nach Südafrika bringen sollte.
Der Flug verlief unproblematisch und verging relativ schnell, da ich die Möglichkeit hatte, Musik zu hören und Filme anzuschauen. Auch das Flugpersonal umsorgte uns sehr und war freundlich und hilfsbereit.
Früh um 05:00 Uhr kam ich am Kapstädter Flughafen an und wurde von einem Fahrer der Schule „Good Hope Studies“ erwartet. Schon hier merkte ich, wie unglaublich freundlich die Südafrikaner sind. Mein Fahrer brachte mich ins Auto und unterhielt, scherzte und lachte mit mir. Dabei vergaß ich meine fast schlaflose Nacht im Flugzeug völlig. Er setzte mich in Kapstadt, Seapoint nach eine dreiviertel Stunde ab. Ich freute mich sehr, da ich erkannte, dass ich nur wenige Meter vom Meer entfernt wohnte.
Mein Fahrer klingelte für mich an der Haustür, erklärte, dass ich nun da bin und sagte mir, in welches Stockwerk ich fahren musste. Als meine Gastmutter mir die Wohnungstür öffnete, überwältigte mich ihre wahnsinnig liebenswürdige Art. Sie sah mich an, ein fremdes fast 20jähriges Mädchen, das schüchtern an der Tür stand, lächelte und schloss mich sofort liebevoll in die Arme. Obwohl mir diese Frau vollkommen unbekannt war, ich gerade ihren Namen und ihre Adresse wusste, gab ich ihr sofort einen Platz in meinem Herzen. Sie sollte meine Familie sein für die nächste Zeit und das war sie auch. Sie sorgte für mich, stand mir stets mit Rat und Tat zur Seite und gab mir immer das Gefühl, willkommen zu sein.
Ich hatte nämlich die Unterbringung in einer Gastfamilie gebucht. Man könnte auch in der Student Residence wohnen, die im Vorort Observatory ein Teil des YMCA ist. Wenn man nicht so viel Geld ausgeben möchte, kann man auch im Student House wohnen. Aber ich habe mich für die Unterkunft in einer Familie entschieden.
Ich kann von Glück sagen, dass ich in meinen ersten Tagen in Kapstadt nicht alleine in meiner Gastfamilie war. Arthur ein 24jähriger Computer-Experte aus Brasilien, mit dem ich mich vom ersten Augenblick an gut verstand, zeigte mir alles und fuhr mit mir zusammen in die Schule. Zwar war es anfangs sehr schwierig, sein gebrochenes und vom portugiesischen Akzent geprägtes Englisch zu verstehen, aber es ist erstaunlich, wie einfach es ist, sich mit jemandem zu verständigen – allein durch Mimik und Gestik – eine weitere Überraschung für mich. Er erklärte mir, dass wir einen so genannten „mini-bus“ nehmen müssen, um in die Schule zu gelangen. „einen mini-bus?“, fragte ich mich selbst, aber genau in diesem Moment hielt direkt vor uns ein für mich typisch aussehender Familienbus, der aber scheinbar hier als eine Art von Taxi benutzt wird. Man muss nur an der Straße stehen und dem nächsten Mini-Bus zuwinken der auf einen zukommt. Dieser hält dann an, du steigst ein, zahlst 5 Rand und fährst so weit mit, wie du möchtest. Als wir gerade eine Straße entlang fuhren, die sehr breit war und die durch viele Nebenstraßen gekreuzt wurde, sagte Arthur laut „St. George’s Mall please“, die Straße, in der unsere Schule Good Hope Studies liegt. Kurz darauf hielt der Fahrer des Mini-Busses an und wir stiegen aus. Nun waren es nur noch wenige Schritte bis zur Schule. Wenn Arthur nicht genau gewusst hätte, wo wir hin müssen, hätte ich die Schule gar nicht gesehen, da sie versteckt zwischen mehreren Büros im neunten Stock liegt. Jeder der Schüler bekommt eine Karte, mit der er durch das Drehkreuz in den Empfangsbereich kommt. Da ich noch keine Karte besaß, fragte ich die freundliche Empfangsdame, ob sie mir die Seitentüre öffnen könnte.
Auch in der Schule Good Hope Studies fühlte ich mich gleich sehr wohl. Nachdem ich einen Einstellungstest hinter mich gebracht hatte, der allerdings nur aus einem Interview bestand, da ich bereits vor meiner Abreise einen Test übers Internet absolviert hatte, wurde ich in einen Klassenraum geschickt, der den so genannten „upper-intermediate-course“ beherbergte. Auch von meinen Klassenkameraden und meiner Lehrerin wurde ich herzlich begrüßt und gleich in die Gruppengemeinschaft aufgenommen.
Bevor man einen Sprachaufenthalt bucht, sollte man sich entscheiden, welches Kursprogramm man bucht. Good Hope Studies bietet folgende Kurse an:
Standard Course – 20 Stunden pro Woche, Standard-Plus Course – 25 Stunden, Intensive Course – 30 Stunden, Focus Study Course – 30 Stunden, Business Course – 30 Stunden, IELTS and TOEFL – 30 Tunden, Cambridge Courses (FCE, CAE, CPE) – 25 Stunden, One-to-One Tuition – 15, 20, 25 und 30 Stunden, Study Year – 20, 25 und 30 Stunden. Im Klartext bedeutet das, dass man entweder nur Vormittagsschule in der Gruppe bucht, auch Nachmittagsschule dazu nimmt oder ob man anstatt dem Nachmittagsunterricht lieber Privatstunden vorzieht.
Im normalen Vormittagsunterricht lernt oder festigt man die verschiedenen Zeiten der englischen Sprache, Sprichwörter oder unterhält sich über aktuelle oder grundsätzliche Themen. Im Privatunterricht kann der Lehrer natürlich je nach dem Stand des Schülers individuell das Tempo sowie den Inhalt entscheiden und somit Schwerpunkte setzen. Vier Schulstunden am Vormittag á 50 Minuten inklusive einer Pause von 20 Minuten und ein bis zwei Stunden am Nachmittag kann man unter anderem buchen. Allerdings gibt es noch viele weitere Möglichkeiten, um sein Englisch zu perfektionieren.
Es gibt sechs unterschiedliche Gruppierungen, je nach dem Englisch-Level der Schüler. Angefangen wird mit den „beginner“, darauf folgt „elementary“, anschließend „pre-intermediate“, „intermediate“, „upper-intermediate“ und „advanced“. Aber ganz gleich, in welche Gruppe man eingestuft wird und in wie weit man die englische Sprache beherrscht, in der Pause kommen doch alle zusammen und unterhalten sich kreuz und quer. Es wurde absolut kein Unterschied zwischen den Gruppen gemacht, niemand wird ausgeschlossen, nur weil sein Englisch schlechter ist, als das der anderen. Und trotzdem bildeten sich Cliquen, denn es gab, wie überall, einfach immer ein paar Menschen, die sofort auf einer Wellenlänge sind. Ich freundete mich gleich mit Saulo, einem 27jährigen Brasilianer und Roland, einem 32jährigen Schweizer an. Vom ersten Augenblick an hat die Chemie gestimmt, was dazu führte, dass wir von diesem Tage an bis zum Schluss immer zusammen waren.
Die Schule machte mehr Spaß, als ich mir das jemals vorstellen konnte, man war mit Menschen zusammen, die man mochte und mit Lehrern, die vor allem darauf achteten, dass die Schüler keinen Druck hatten, sondern eher durch Spaß und Wollen lernten und auch stetig die Schulzeit durch Witze auflockerten. Außerdem ist es durch die kleinen Gruppen (bis zu 6 Personen) viel besser möglich, auf die einzelnen Schüler einzugehen und herauszufinden, wo die Stärken und die Schwächen des Einzelnen liegen.
Nach der Vormittagsschule hatte ich Zeit, die Schuleigene Internetverbindung zu nutzen und schrieb öfter mit Familie und Freunden zu Hause. Nach dem Nachmittagsunterricht, in dem ich zusätzlich Privatstunden gebucht hatte, traf ich mich jeden Tag mit meinen neuen Freunden aus der Schule. Jede Woche gingen Schüler meiner Schule und jede Woche kamen neue dazu. Die Kurse basieren zwar auf einem vierwöchigen Zyklus, aber man kann eigentlich jeden Monat mit dem Unterricht beginnen. Somit lernte ich eine Menge Menschen aus der ganzen Welt kennen, mit denen ich auch heute noch in Verbindung stehe.
Auch die anderen Schüler aus Newlands, wo es zwei weitere Schulen von Good Hope Studies gibt, lernte ich durch Ausflüge, Partys oder durch die Wochenenden kennen. Meine 17jährige Schwester hat z. B. in Newlands am Unterricht teil genommen und in einer Gastfamilie in Rondebosch gewohnt.
Kapstadt und Umgebung bietet eine Menge Möglichkeiten, seinen Nachmittag oder sein Wochenende zu verbringen. So kann man sein Mittagessen in einem der Restaurants in der Innenstadt einnehmen oder an die lebhafte Victoria & Alfred Waterfront gehen, die nur ein paar Minuten von der Schule entfernt liegt. Darüber hinaus bietet auch die Schule Aktivitäten an, unter anderem die „Townshiptour“, um einen kleinen Einblick in das Leben der ärmeren Gesellschaft von Südafrika zu erlangen, oder „Shark Diving“, um unter Wasser den Haien ganz nah zu sein. Zusätzlich sind auch die wunderschönen Sandstrände Optionen, um nach der Schule zu entspannen und sich abzukühlen.
Auch das Nachtleben in Kapstadt lässt nicht zu wünschen übrig. In und um die „Long Street“, die nur eine Straße über der Schule liegt, findet sich alles, was das Herz begehrt. Hier kann man in atemberaubendem Ambiente klassisches südafrikanisches Essen genießen, im 19. Stockwerk des ABSA-Towers mit Blick über Kapstadt tanzen gehen oder in den vielen Pubs Live-Musik genießen. Und auch die Preise laden dazu ein, jeden Abend mit Freunden eine dieser Möglichkeiten wahrzunehmen.
Es ist unglaublich, wie schnell man zu Menschen eine Beziehung aufbaut, wenn man tagtäglich zusammen ist und teilweise findet man selbst Freunde fürs Leben, egal ob sie nun am anderen Ende der Welt oder direkt um die Ecke leben.
Ich selbst habe sogar nach zwei Wochen Sprachkurs entschieden, meinen Aufenthalt in der Schule um weitere drei Wochen zu verlängern und kann daher sagen, dass es sich auf jeden Fall lohnt, ein paar Wochen in diesem vielseitigen und wahnsinnig schönen Land zu verbringen. Am Ende der fünf Wochen Sprachkurs gab es ein Abschlußzeugnis.
Anschließend habe ich mit meiner Schwester und mit meiner Oma eine Reise von Johannesburg bis Kapstadt mit Sunway Safaris unternommen. Am vorletzten Tag waren wir natürlich auch am Kap der Guten Hoffnung.
Die letzten beiden Wochen meines Südafrika-Aufenthalts und meinen 20. Geburtstag habe ich noch auf Bartholomeus Klip, einer Gästefarm in traumhaft schöner Lage 1 ½ Stunden von Kapstadt entfernt, verbracht und habe dort gearbeitet, um so mein Englisch weiter verbessern können.
Nach meinem Aufenthalt hat meine Familie sogar entschieden, nach Südafrika zu ziehen. Nur 20 Minuten von Kapstadt entfernt, nämlich in Hout Bay, werden wir unser neues Zuhause finden und dort vielleicht den Rest unseres Lebens verbringen.
Ich kann demnach jedem nur empfehlen, sich wenigstens einmal in dieses Land zu begeben. Mit Spaß lernen, wundervolle Menschen treffen, die Landschaft und den Lebensstil der Südafrikaner zu sehen und Freundschaften fürs Leben zu schließen. Das alles und noch viel mehr kann man erleben, wenn man sich für einen Sprachurlaub in einer Schule wie Good Hope Studies entscheidet. Buchen können Sie den Sprachkurs beim Spezialisten für das südliche und östliche Afrika: AST-Reisen (African Special Tours).
Hallo Christl,
ich habe ganz begeistert Deinen Bericht über den Aufenthalt bei GHS gelesen. Ich war seit 1999 insgesamt 5x an dieser Schule. Zuerst in der heutigen Studentenresidenz, die damals noch Schulgebäude war, dann 2x in Mount Road und zuletzt 2x in Mariendahl Ave. Die ersten 3x habe ich am sog. Club 50 teilgenommen, einer Kombination von Sprachunterricht am Vormittag und Ausflugsprogramm am Nachmittag bzw. Wochenende. Das war sehr hilfreich, mich später allein überall in der Stadt zurecht zu finden. Die Schule im Stadtzentrum kenne ich nur von einem Besuch bei einer früheren Lehrerin. Gewohnt habe ich bei insgesamt 4 verschiedenen aber stets tollen Gastfamilien in Newlands bzw. Claremont. Im Anschluß an die Schulzeit habe ich einmal ein Stück der Gardenroute besucht und einmal Freunde in KwaZulu Natal.
Ich freue mich schon auf meine 6. Reise, die für Nov./Dez. 2011 geplant ist – ab sofort aber nur noch „reiner“ Urlaub ohne Schulbesuch.
Herzliche Grüße aus dem Wald, dem kalten Thüringer, von
Anne