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Peru Bolivien Rundreise

Inkaruine Ollantaytambo

Grandiose Inkabaukunst in Ollantaytambo

Eigentlich wollte ich schon immer mal nach Südamerika, vor allem in die Anden. Und da ich im Zusammenhang mit dieser gewaltigen Gebirgskette immer an Peru und Bolivien denke, machte ich mich auf die Suche nach einer Peru Bolivien Rundreise. Suchet und ihr werdet finden und so gelangte diese Reise zu mir. In einer kleinen Gruppe von 12 Personen fanden wir uns in der nördlichsten Stadt Chiles, in Arica ein. Dies sollte der Startpunkt dieser dreiwöchigen Tour durch die drei Andenländer Chile, Bolivien und Peru sein. Arica liegt eindrucksvoll direkt am Pazifik unterhalb des berühmten Morro de Arica, einer Felskante, auf der die Chilenen einstmals einen wichtigen Krieg entschieden. Am nächsten Tag erklimmen wir dann das erste Mal das Andengebirge in Richtung Bolivien. Die Strasse schlängelt sich zunächst gemütlich durch das Valle de LLuta um dann später über enorme Sandhügellandschaft anzusteigen. Faszinierend ist, die Kargheit der Wüste zu beobachten um dann aber in höheren Lagen wieder Bewuchs vorzufinden. So erreichen wir an diesem Tag das Städtchen Putre auf 3500 Metern Höhe – winzig unterhalb der Nevados de Putre gelegen. Sobald die Sonne weg ist wirds kalt hier oben und wir schlüpfen in die warmen Anoraks.

Kirche bei Lagunas

Ursprüngliche Dörfer auf unserer Bolivien Rundreise

Ein klarer, wenngleich saukalter Morgen empfängt uns am nächsten Tag. Der Himmel ist noch blaugrau, doch die ersten Berge erstrahlen schon im Sonnenlicht. Wir schrauben uns höher hinauf in den chilenischen Lauca Nationalpark an der Grenze zu Bolivien. Wie gemeiselt stehen die Vulkane Pomerape und Parinacota da und ergießen ihr Spiegelbild in den Lago Chungara. Ein paar Bergviscachas wärmen sich in der Morgensonne und tauen zu neuem Leben auf. Welche Szenerie hier Gottes Künstlerhand wieder erschaffen hat, einfach phänomenal! Auf unserer weiteren Peru Bolivien Rundreise überqueren wir unproblematisch die Grenze nach Bolivien, einzig die Höhe macht ein wenig zu schaffen. Immerhin sind wir immer noch über 4000 Meter hoch und die Pumpe rattert bei Anstrengung ein wenig. Beim Dorf Lagunas machen wir Mittagspause und bald schon kommen die Kinder herbeigerannt, um sich eine Schnitte abzuholen. In Reih und Glied stellen sie sich auf und singen dafür die Nationalhymne von Bolivien, die man ihnen wohl als erstes in der Schule beigebracht hat. Urlandschaft in Erosion begleitet den weiteren Weg unserer Peru Bolivien Rundreise nach La Paz. Dabei geht es zunächst immer entlang des höchsten Bergs von Bolivien, dem 6550 Meter hohen Sajama. Seine Spitze gipfelt in einer Eiskappe und sein Bauch wird von einem breiten Gürtel aus Quenoabäumen umrahmt, eine einheimische Art, die selbst in diesen Höhen noch gedeiht. Wir nähern uns immer mehr der im Osten des Altiplano liegenden Königskordillere mit dem mächtigen Illimani, dem Hausberg der irre liegenden Stadt La Paz. Unser Fahrer braucht gute Nerven, um sich durch das hupende Chaos von El Alto und dann in die tiefer liegenden Bezirke zu quälen, in denen unser Hotel steht. Die Eindrücke dieser ersten Tage unserer Reise waren überwältigend und müde falle ich ins Bett.

Hausberg von La Paz

Illimani bei La Paz

Nach zwei erlebnisreichen Tagen in und um La Paz geht unsere Peru Bolivien Rundreise weiter. In engen Kehren winden wir uns aus dem Hexenkessel der Indianerstadt wieder in luftige Höhen, lassen das geschäftige El Alto hinter uns und nähern uns mit jedem Kilometer dem Andenmeer. Der Titicacsee liegt nördlich des bolivianisch-peruanischen Grenzpostens und beim Dorf Desaguadero sehen wir seine ersten Ausläufer. Unser drittes Reiseland ist erreicht und nun freue ich mich richtig auf Peru. Schön angelegt windet sich die schmale Straße entlang des Sees. Einheimische halten sich am Seeufer auf, legen Kartoffeln zum Trocknen aus oder treiben ihre Tiere vor sich her. Im Hintergrund steht die bolivianische Königkordillere wie gemeiselt da. In der Ferne sieht man bis zum Illimani bei La Paz und in der anderen Richtung beeindruckt der 6368 Meter hohe Illampu.

Einheimischer auf der Isla Taquile

Auf der Isla Taquile im Titicacasee

Das Wetter ist einfach nur genial. Jeden Tag hatten wir bislang Sonne, so auch heute. Sie begleitet unsere Bootsexkursion auf den Titicacasee, den höchstgelegenen schiffbaren See der Welt. Schon als Kind hatte ich davon geträumt, einmal hierher zu reisen. Und nun bestaune ich die Handfertigkeiten der Uros, die auf ihren Schilfinseln im See hausen. Eine feuchte, ungesunde Angelegenheit, die es wohl ohne die täglichen Turistengelder auch nicht mehr gäbe. Fast eindrücklicher finde ich den Besuch auf der Isla Taquile im Titicacasee. Die strickenden Männer lassen die Zeit verrinnen, sitzen irgendwo entlang des Steinweges und lassen uns Gringos wie Besucher von einem anderen Planeten an sich vorüberziehen. Ich bekomme das Gefühl nicht los, dass ich irgendetwas hinterher renne, was diese Menschen schon längst gefunden haben.

Zwischen Titicacasee und Cusco

Zwischen Titicacasee und Cusco

Weiter geht es auf unserer Peru Bolivien Rundreise in Richtung Norden. Das karge Altiplano von Bolivien weicht nach und nach einer sanfteren Landschaft. Die Erde ist hier fruchtbarer und nach dem berühmten La Raya Pass nimmt die Bevölkerungsdichte zu. Überall wird gearbeitet und das Land bis in höhere Lagen bestellt. Die Andenes – die Terrassen – haben es damals den Inkas ermöglicht, mehr Menschen zu ernähren als heute in den Anden leben. Sie sehen kunstvoll aus und ich frage mich, wie reich und ordentlich und schön dieses Land schon damals gewesen sein muss. Am Abend erreichen wir dann die ehemalige Inkahauptstadt Cusco. Wenn man in die Aussenbezirke eintaucht, erscheint Cusco zunächst wie jede andere peruanische Stadt – nämlich laut, chaotisch und pulsierend. Weiter im Herzen jedoch merkt man schnell, dass hier früher einmal etwas Besonderers gewesen sein muss. Die Plaza de Armas zum Beispiel ist wunderbar eingerahmt von historischen Gebäuden, welche bei Nacht ansprechend beleuchtet sind. Cusco ist Südamerika zum Anfassen, reich an Geschichte, längst nicht so verwässert mit europäischem Blut wie etwa Santiago, farbig, voller Kunst und Künstler. Die engen Gassen mit den millimetergenau bearbeiteten Steinquaderwänden, die vielen kleinen Geschäfte, die Aussichtspunkte auf das rote Dachziegelmeer, die gemütlichen Restaurants, die unermüdlich gegen den Verkehr anpfeifenden Polizisten und eben die Geschichte, die man bei genauem Hinschauen vielerorts entdecken kann, haben es mir angetan.

Ehemalige Inkahauptstadt Cusco

Am Hauptplatz in Cusco

Ich freue mich nun auf den weiteren Verlauf unserer Rundreise durch Peru und Bolivien. Es geht ins Heilige Tal der Inkas, in dem wir den Falkenhorst Pisac und das uralte Ollantaytambo besuchen werden. Und dann natürlich auf nach Machu Picchu, der von den Spaniern nie entdeckten Inkastadt. Anschließend warten noch die Anden, die wir über Abancay auf dem Weg an die Küstenwüste durchqueren wollen um dort im Paracas Nationalpark eine Bootsfahrt zu den Islas Ballestas und deren Vogelreichtum zu unternehmen.

Kormorane und Tölpel

Seevögel im Paracas Nationalpark

 

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