Kolumbien Reise
Was ist das Einzigartige an einer Kolumbien Reise? Was ist DAS Highlight des Landes? Und warum reist du dorthin? – waren die Fragen meiner Familie und Freunde, als ich ihnen von meinem Plan der Kolumbien Reise erzählte. Die Antwort fand ich im Laufe meiner Tour durch das Land schnell: Auf einer Kolumbien Reise entdeckt man Landschaften, Kulturen und Bräuche aus ganz Südamerika. Ein Land dessen Besonderheit die Vielfalt ist. Die Anden, die sich von Feuerland bis Venezuela erstrecken, teilen sich im Süden Kolumbiens in drei Kordilleren. Diese tragen einen wichtigen Teil zur Diversität des Landes bei, denn sie gestalten nicht nur die Landschaft und Infrastruktur des Landes, sondern auch die unterschiedlichsten Klimata und Kulturen. Die Ostkordillere ist die Bergkette mit den meisten Einwohnern. Hier liegt die Hauptstadt Bogota und die kolonialen Dörfer Villa de Leyva und Barichara.
In der Zentralkordillere befindet sich die Stadt Medellin, die in den 80-er und 90-er Jahren durch die Drogenkartelle in Verruf geriet, heute aber zu einer der wichtigsten und sichersten Städte Kolumbiens zählt. Weiter südlich von Medellin liegt die berühmte Kaffeezone oder das Kaffee-Dreieck, das 2011 zum Weltkulturerbe der UNESCO ernannt wurde.
Kolumbien hat zwei Küsten, insgesamt über 3000 Kilometern: Die Karibikküste mit ihrer Perle Cartagena, die in keiner Kolumbien Reise fehlen darf und dem Nationalpark Tayrona. Die Pazifikküste mit seinen unberührten Stränden bietet zwischen Juni und Oktober die Möglichkeit des Whale Watching. Die Buckelwale kommen hier jedes Jahr her, um zu gebären.
Wie die meisten Kolumbien Reisen beginnt auch meine in der Hauptstadt Bogota. Mit acht Millionen Einwohnern ist Bogota die größte Stadt Kolumbiens. Die Bogotaner – auch Rolos genannt – gelten unter den Kolumbianern als eher zurückhaltend, steif und hochnäsig, was auf mich als Deutsche aber überhaupt nicht so wirkt. Ich erlebe immer wieder schöne Begegnungen mit herzlichen und gastfreundlichen Menschen. In der Markthalle von Paloquemao erklärt mir ein Verkäufer geduldig jede einzelne Obst- und Gemüsesorte: wie sie heißt und wie man sie zubereitet. Hier findet man einfach alles:
von der Maracuja über Mangos, Papayas und anderen exotischen Früchten, wie Feijoa oder Guanabana – dessen Namen manchmal wirklich schwer auszusprechen sind.
Bei einem Rundgang durch Bogota darf der Besuch des berühmten Goldmuseums – Museo del Oro – nicht fehlen. Die Bedeutung des Goldes für die indigene Bevölkerung steht hier im Vordergrund und ist ein guter Einstieg, um in die komplexe kolumbianische Geschichte einzutauchen. Das Herzstück des Museums ist das goldene Floß, das das Ritual des „El Dorado“ – des Vergoldeten darstellt und der Auslöser für die Spanier war, in der Umgebung von Bogota nach Goldschätzen zu suchen. Die Häuptlinge der Muisca Kultur wurden zu ihrer Weihe mit Harz eingerieben und mit Gold bestäubt, mit Goldschmuck behängt und mit Opfergaben auf ein Floß in die Mitte der Lagune Guatavita gefahren. Hier tauchte der „cacique“ bei seiner Krönung zu einem bestimmten Sonnenstand ins Wasser, um so die Befruchtung der Mutter Erde durch das Männliche (das Gold) darzustellen.
Eine Geschichte mit viel Mystik, die man beim weiteren Verlauf der Kolumbien Reise mit einem Besuch der Lagune Guatavita fortsetzen sollte.
Von Bogota aus mache ich mich auf den Weg nach Villa de Leyva, einem kleinen kolonialen Dorf im Departament Boyaca. Damit mir die vierstündige Fahrt nicht lang vorkommt, halte ich in Zipaquira und besuche die größte Untertage-Salzkathedrale der Welt. In einem Salzstollen wurden hier ein Kreuzweg und das Hauptschiff der Kathedrale erbaut. Wie unglaublich muss die Akustik hier sein, wenn Gottesdienst ist oder ein Konzert stattfindet?! In Villa de Leyva angekommen genieße ich einfach ein bisschen das Ambiente dieses hübschen Dorfes und gehe von einem Café ins nächste. Am Abend besuche ich den Hauptplatz, den Plaza Mayor, und setze mich auf die Stufen vor der Kirche. Von hier aus beobachte ich Wetterleuchten, die über den Himmel blitzen – mit den Bergen im Hintergrund ein tolles Bild und ein Ort zum Entspannen auf der Kolumbien Reise.
Villa de Leyva und Barichara, im Departament Santander, streiten um den ersten Platz des schönsten kolonialen Dorfes in Kolumbien. Ich kann mich gar nicht so richtig entscheiden, denn beide sind sehr verschieden. Villa de Leyva bietet viele kleine Cafés und Kunsthandwerksgeschäfte. Die Landschaft um Villa de Leyva ist recht trocken, fast schön wüstenartig und das Klima ist gemäßigt. Barichara hingegen ist ruhiger, viele Künstler haben sich hier angesiedelt oder haben hier ihre Wochenendhäuser und ihre Werkstätten. Das Klima ist wärmer als in Villa de Leyva und die Landschaft grüner. Die Erde hier ist fast schon rot. Eine wunderschöne Landschaft, die zum Reiten oder Wandern einlädt.
Die Region ist außerdem bekannt für seine Extremsportarten und so überwinde ich meine Höhenangst tatsächlich für einen Paragliding-Flug. Wir schweben über dem Cañon Chicamocha, einer der tiefsten Canyons der Anden! Ein Höhepunkt der Kolumbien Reise im wahrsten Sinne des Wortes. An meinem letzten Tag in Santander muss ich noch zwei Dinge tun: Eine Kaffeefinca besuchen und Ameisen essen! Ja, richtig – die Spezialität von Santander sind die „hormigas culonas“, die geröstet ein bisschen wie Erdnüsse schmecken, sagen die Santandereaner… Ich denke eigentlich die ganze Zeit nur daran, dass ich gerade Ameisen esse.
Auf meiner Kolumbien Reise wird es einmal wieder Zeit für eine Großstadt: Medellin! Früher bekannt als die Heimatstadt von Pablo Escobar und seines Drogenkartells, ist Medellin heute eine der fortschrittlichsten Städte in Südamerika. Eines der Vorzeigeprojekte der Stadt: Die Metrocable – eine Seilbahn, die die berühmten „comunas“ (soziale Brennpunkte Medellins) mit der Innenstadt verbindet und deren Geschichten der Kolumbien Reise einen etwas anderen Blickwinkel des Landes gibt. Die Stadt des ewigen Frühlings bietet anstatt Sehenswürdigkeiten der Vergangenheit fortschrittliche Projekte der Gegenwart. Erst vor kurzem wurde eine neue Seilbahnstrecke eröffnet, die zum Parque Arvi, einem Naturpark direkt hinter Medellin führt – der schnelle Weg ein Stück Natur ganz nahe der Großstadt zu genießen.
Bei der Kolumbien Reise ist Medellin der Ausgangspunkt für Reisen an die Pazifikküste z.B. nach Capurgana, Bahia Solano und Nuqui. Mein persönlicher Favorit ist Nuqui. Der Flug von 45 Minuten ist sehr eindrücklich: Wir fliegen über den Rio Cauca und die Westkordilere, die kaum besiedelt ist. Hier gibt es nur noch eins – Regenwald. Der ist so dicht, dass man nicht einen Zentimeter Boden entdecken kann. Die Flüsse schlängeln sich durch das dichte Grün. Das Faszinierendste für mich an der Pazifikküste ist die Landschaft: der Regenwald reicht bis zum Strand und das Wasser glitzert in den verschiedensten Blau- und Türkistönen!
Die Ruhe und Einsamkeit dieses wunderbaren Ortes lässt jeden Stress sofort verfliegen. Von Juni bis Oktober kommen die Buckelwale an die Pazifikküste, um sich hier zu paaren und zu gebären. Ein beeindruckendes Spektakel, das man sich auf einer Kolumbien Reise nicht entgehen lassen sollte.
Von Medellin aus ist es außerdem nicht weit bis zur Kaffeezone. Keine Kolumbien Reise ohne Kaffee! In sieben Stunden per Bus oder Auto erreicht man dieses wunderschöne, grüne Gebiet, das durch seine Bambushaine und die Kaffeeplantagen besticht. Ein absolutes MUSS ist neben dem Besuch einer Kaffeefinca und der Verkostung des Kaffees, eine Wanderung durch das Valle de Cocora. Einzig auf der Welt wachsen hier – auf über 2000 Metern Höhe, Wachspalmen, die bis zu 60 Meter hoch werden. Eine beeindruckende Landschaft, in der man nicht nur zahlreiche Arten Kolibris, sondern auch Schmetterlinge und Orchideen findet. In Salento genieße ich nach einer langen Wanderung durch den Nebelwald des Cocora Tal eine Forelle – das typische Gericht für die Region.
Noch weiter südlich, im Departament Huila, fahre ich nach San Agustin und besuche dort den Archäologischen Park mit den Steinfiguren der San Agustin Kultur. Dieses noch recht unerforschte Volk errichtete in der gesamten Region von riesigen Steinstatuen bewachte Gräber. Für den archäologisch interessierten einer der spannenden Aufenthalte einer Kolumbien Reise.
Die Region ist wunderschön grün und man kann tolle Reitausflüge unternehmen. Hier, im Macizo Colombiano, teilen sich die Anden in drei Kordilleren – es ist eins der wasserreichsten Gebiete Kolumbiens. Auch einen Besuch wert ist die weiße Stadt Popayan und Tierradentro, wo man Grabhöhlen mit Felsmalereien besichtigen kann.
Nun ist es Zeit, auch einmal die Karibikküste kennenzulernen und vor allem den Tayrona Nationalpark, von dem ich schon so viel gehört habe und ein absolutes MUSS für jede Kolumbien Reise sein soll. Von Santa Marta aus ist es ca. eine Stunde Fahrt bis zum Eingang des Parks. Ich entscheide mich für eine Wanderung, die mich über eine Dorfruine der Kogui Indigenen – Pueblito – zur ersten Bucht des Parque Tayrona führt. Nach 5 Stunden erreiche ich Cabo San Juan, eine der Badebuchten des Nationalparks. Nach der Anstrengung, muss ich nicht zweimal überlegen und hüpfe sofort in das erfrischende, klare Wasser der Karibik.
Die Buchten des Tayrona Parks zeichnen sich durch ihre Unterschiedlichkeit aus: manche mit weißem Sandstrand und ruhiger See, manche mit riesigen, runden Felsen und andere mit großen, rauen Wellen…. Und für das richtige Karibikfeeling schlafe ich in der Hängematte.
Die letzte Station auf meiner Kolumbien Reise ist die Perle der Karibik – Cartagena. Nach vier Stunden Fahrt von Santa Marta komme ich in der Heroischen Stadt an. Cartagena ist umgeben von einer riesigen Stadtmauer, hinter der sich das Historische Zentrum verbirgt, das bereits 1984 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde. Die bunten kolonialen Häuser wurden aufwendig restauriert und laden zum Schlendern durch die Gassen ein. Ich besuche das Konvent La Popa, von dem aus man einen schönen Blick über die Stadt hat und danach die Festung San Felipe, die die Stadt vor den Piraten schützte. Am letzten Abend meiner Reise genieße ich den Sonnenuntergang von der Stadtmauer Cartagenas aus.
Warum also Kolumbien? Kolumbien vereint alle Arten von Landschaften, die man sich nur vorstellen kann: Berge und Gletscher, Meer, Regenwald, Wüste und Weideland und all diese Landschaftsformen bringen verschiedenen Kulturen, Flora und Fauna, Speisen, Musik und Tänze mit sich. Dies macht eine Kolumbien Reise zu einem MUSS für jeden Traveller und zu einem einzigartigen Reiseziel.
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