Reiseberatung für individuelle Reisen

Mit dem Auto nach Gambia. 3.Etappe: Madrid – Algeciras – Tanger – Marrakesch

Hier ist der dritte Film / Reisebericht über die Etappe von Madrid über Algeciras und Tanger bis nach Marrakesch – die Filme 1 und 2 sowie 4 bis 9 finden sich auch bei YouTube. Die weiteren Berichte folgen in Kürze. Die Fahrt unterstützt drei Projekte der “Projekthilfe Dritte Welt e.V.” in Hattingen: eine Buschklinik, eine Vorschule mit Kindergarten und Gartenbauprojekte. (Produktion: www.engelkes-tv.de). Ulfert Engelkes

Gambia-Tour 2009 – Tourtagebuch von Thorsten Meilahn und Ulfert Engelkes

Tag 3:    Von Madrid über Algeciras und Tanger bis nach Marrakesch

Sonntag, 01.03.2009

 

Der Hilfskonvoi im Hafen von Algeciras. Foto: © Ulfert Engelkes

Es ist kurz vor acht am Sonntag morgen. Wir haben es sogar schneller als gedacht von Madrid nach Algeciras geschafft und unsere gebuchte Fähre erreicht. Das gebuchte Wetter gibt es leider nicht. Dunkle Wolken am Himmel über Südspanien: es regnet in Algeciras. Gut 14 Stunden sind wir seit gestern abend von Irun an der spanischen Grenze bis hierher gefahren – gehalten haben wir nur zum Tanken und Beine vertreten. Die längste Pause: eine halbe Stunde. Die Zwischenstopps zum Fahrerwechsel haben nie länger als 5 Minuten gedauert. Die Strapazen der Nacht sind in unseren Gesichtern deutlich zu erkennen. Aber trotzdem sind wir froh über das erreichte Ziel und richtig gut drauf. Gestern abend hatten wir nach einem Tag Warterei vor einer Autowerkstatt eins unserer ursprünglich acht Fahrzeuge zurücklassen müssen: die Reparatur hätte zu lange gedauert. Jetzt sind wir 19 Fahrer mit nur noch sieben Autos. Es ist noch enger geworden – aber wir können uns beim Fahren häufiger abwechseln. Die Autos – bis auf den Ambulanzwagen – wollen wir am Ziel unserer Reise – Gambia – verkaufen. Der Erlös fliesst in die Projekte, die wir im Dorf Jahaly/Gambia unterstützen: eine Buschklinik, eine Vorschule und Gartenbauprojekte.

Die Fähre von Algeciras nach Tanger. Foto: © Dirk Doelle

Die Fähre – ein Schnell-Katamaran – nach Tanger/Marokko wartet schon im Hafen. Eine knappe Stunde soll die Überfahrt dauern. Die marokkanische Pass-Kontrolle wird während der Überfahrt erledigt: ein Grenzbeamter stempelt unsere 19 Reisepässe ab. Wir gleiten an der Insel Gibraltar vorbei, beobachten Delfine, die die Fähre begleiten, trinken Kaffee und freuen uns auf besseres Wetter in Afrika.

Es ist kurz vor 12 Uhr, als wir erstmals marokkanischen, also afrikanischen Boden befahren. Die Zollformalitäten für unsere sieben Autos im Transit Richtung Gambia sind aufwendig, aber im Hafen von Tanger erstaunlich gut organisiert. Hilfsbereite Mitarbeiter führen uns an den Warteschlangen vorbei von Schalter zu Schalter. Hier zeigt sich, wie gut die ganze Planung und all die Vorbereitungen waren: der Hilfs-Konvoi ist bei den deutschen Botschaften und Außenministerien  der Länder, die wir in Afrika durchqueren, angemeldet. In jedem Auto liegt eine Mappe mit den Originalen und Kopien der Fahrzeugpapiere und Bescheinigungen. Dieter und Ingo öffnen mitten auf dem Abfertigungsparkplatz ihren– neuen – Küchenwagen. Es gibt Wesermarsch-Dosen-Schwarzbrot mit Senf und kalte Würstchen. Weil die Abfertigung noch im Gange ist, bauen wir sogar unseren Campingkocher auf und trinken um kurz nach eins auch noch einen Kaffee mit heißem Wasser. Ganz plötzlich um kurz vor halb zwei Uhr sind alle Grenzformalitäten erledigt und wir müssen das Gelände sofort verlassen: also schnell die Küche schließen, im Auto verstauen, und schon werden wir an allen Abfertigungsschlangen vorbeigeschleust. Noch ein Tor wird für uns geöffnet – und wir sind in Tanger.

Der Hilfskonvoi in Tanger. Foto: © Dirk Doelle

Anders als auf unseren Karten verzeichnet, gibt es inzwischen eine durchgehende Autobahn bis Marrakesch. Bei der letzten Tour 2005 fehlten noch gut 150 Autobahnbahnkilometer. Wir kommen schnell voran, aber allen Fahrern ist die Müdigkeit deutlich anzusehen. Wir verzichten auf eine längere Essenspause, damit wir nicht noch müder werden. Sobald ein Fahrer sich meldet und ausgetauscht werden will, halten wir an. Sicherheit geht absolut vor. Wir richten uns in unseren Autos ein: Funkgeräte und Laptops, Handys, Kameras und Akku-Ladegeräte brauchen Strom. Wir schließen Spannungswandler und Mehrfachsteckdosen an – ein irrer Kabelsalat: aber ohne Strom geht es nicht. Das Wetter ist zunächst regnerisch – aber dann kommt die Sonne raus und wir erahnen, welche Temperaturen noch auf uns zukommen werden in den nächsten Tagen.

Wieder geht ein Tag zuende – es wird dunkel und gegen 22 Uhr sehen wir die Lichter von Marrakesch. Am Eingang der Stadt ein letzter Tankstopp. Frank hat auf seinem Handy sogar eine Navigationshilfe für Afrika. So finden wir ohne Stress und Verzögerung unser Hotel am alten Bahnhof von Marrakesch.

Endlich gepflegt duschen, essen und trinken und danach herrlich ausschlafen: denn morgen machen wir einen Tag Pause. Das haben wir uns verdient, finden wir.

– Fortsetzung folgt… –

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Über den Autor

Ich arbeite als selbstständiger TV-Produzent, -Journalist und -Trainer. Als Produzent/Autor im Auftrag der Bertelsmann Stiftung und für den RTL Spendenmarathon genieße ich das Privileg, viel zu reisen und dabei soziale Projekte und ihre engagierten Macher an oft entlegenen Orten der Welt kennenzulernen. 1986-2007 war ich als Reporter/Redakteur/Redaktionsleiter (Berlin, Frankfurt, Köln) für die RTL Nachrichten im Einsatz.

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