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Rundreise an Englands Südküste – Eastbourne, Brighton, Jurassic Coast

Bei dem Wort Süden denken Urlauber automatisch an Sonne und Strand – und das passt so gar nicht zusammen mit dem, was sie gemeinhin mit England verbinden: Regen. Wie also sieht es an Englands Südküste aus?

Die weißen Klippen von Dover sind das erste, was Urlauber von der Autofähre aus von England sehen. Sie laden zu schönen Spaziergängen ein. Außerdem hat Dover mit dem Dover Castle eine interessante Befestigungsanlage vom König Henry VIII zu bieten. Doch als wirklich schön ist der Ort nicht zu bezeichnen, uns zieht es weiter Richtung Westen.

Schöner wird es etwa zwei Stunden Autofahrt von Dover entfernt. Hier locken die alten englischen Seebäder mit ihren weiß getünchten Pieren, viktorianischen Hotelfassaden und Stränden. Eastbourne gilt als eines der schicksten Seebäder und viele Engländer verbringen hier ihren Ruhestand. Der Herzog von Devonshire, dem Eastbourne zum Teil gehört, hat den Umbau der schönen Hotels verboten, so dass es hier noch aussieht wie zu viktorianischen Zeiten – auch sind wenige bunte Vergnügungen zu finden.

Auf dem Weg nach Westen lohnt sich ein Stop bei den weißen Klippen von Beachy Head, die halsbrecherisch steil vor den Füßen abfallen bis zum Meer. Nur wenige Minuten entfernt sind die ebenfalls weißen Klippen „Seven Sisters“ – diese kann man hervorragend von unten, statt wie Beachy Head von oben, betrachten. Vom Parkplatz aus führt ein schöner Wanderweg an einem kleinen Fluss entlang und über Wiesen mit Schafen bis vor ans Meer. Von dort ragen dann die sieben weißen Klippen auf.

Der nächste Stopp ist das bekannte Brighton in East Sussex. Der Pier und die weißen viktorianischen Fassaden erinnern an Eastbourne, doch ist Brighton sehr viel touristischer. Auf dem Pier reihen sich die Vergnügungen wie eine Achterbahn knapp über dem Wasser und diverse Souvenierbuden. Am Strand finden sich viele Cafés und Bars und an Sommerwochenenden treffen sich hier viele Jugendliche zum Feiern. Angeboten werden auch Tretboote, Surfbretter und Jetski. Besonders Kindern und Jugendlichen wird hier so schnell nicht langweilig. Ich persönlich präferiere jedoch das ruhigere Eastbourne. Auch stört in Brighton etwas der seit 2003 abgebrannte und noch immer nicht renovierte West-Pier und einige graue Beton-Bauten an der Strandpromenade. Doch auch für Erwachsene gibt es einiges hinter dem lauten Trubel zu entdecken: Zum Beispiel die kleinen Kunstgeschäfte an der Promenade, die schöne Bilder anbieten. Und natürlich die weltberühmten engen Lanes mit ihren verschiedenen kleinen Geschäften und hübsch hergerichteten Häuschen. Die Lanes führen zum Royal Pavilion, der mit seinen orientalisch wirkenden weißen Türmen fast wie ein Märchenschloss aussieht. Hier kann man Führungen mitmachen oder einfach im Garten davor einen Tee genießen. Berühmt wurde Brighton auch durch den hier im Oktober 1984 verübten IRA-Bombenanschlag, dem Margarete Thatcher nur knapp entkam.

Auf dem Weg weiter nach Westen liegt zum Beispiel noch das durch seine Kinder-Feriencamps bekannte Littlehampton mit einem hübschen Hafen. Von Portsmouth aus kann man mit verschiedenen Fähren zu der „Isle of Wight“ fahren, die besonders viele hübsche weite Strände beherbergt und sich auch für einen Tagesausflug eignet.

Etwa eine Stunde von Portsmouth und zwei Stunden von Brighton liegen die kilometerlangen Sandstrände von Bournemouth. Zum Sonnenbaden und Sandburgen bauen genau der richtige Ort. Außerdem kann man ein bisschen schauen und träumen, denn in Bounemouth stehen einige der teuersten Immobilien der Welt.

Dahinter beginnt dann die sogenannte „Jurassic Coast“. Hier können etwa 190 Millionen Jahre Erdgeschichte betrachtet werden. An einigen Stränden kann man Fossilien entdecken und die Sandsteinfelsen sind über 200 Millionen Jahre alt. Der Fossilwald bei Lulworth Cove (einer hübschen Bucht, hervorragend für ein Picknick) ist besonders interessant. Die vielen Klippen-Wanderwege sind allein schon einen Urlaub wert: An jeder Ecke wartet ein neuer schöner Blick auf Klippen, Strände, Buchten und Meer. Eine der schönsten Buchten überhaupt ist die mit der Felsenbrücke „Durdle Door“. Man muss vom Parkplatz (an dem auch ein schöner Campingplatz liegt) ein wenig herunterklettern, wird aber dann mit einem traumhaften Sandstrand und türkis-schimmerndem Meer belohnt. Hier kann man hervorragend geschützt baden und den Blick auf die Felsenbrücke genießen. Einer meiner Lieblingsplätze in ganz England.

Nach Dover kommt man zum Beispiel mit der Autofähre vom französichen Calais. Auch durch den Eurotunnel gelangt man nach Dover in Großbritannien. Eine Alternative wäre ein Flug nach London und von dort aus mit dem Mietwagen weiter. Brighton ist von London nur etwa eine Stunde Autofahrt entfernt, Eastbourne etwa 1,5 Stunden.

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