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Simbabwe Safari Erlebnis – Kazuma Pan Nationalpark

Im Kazuma Pan Nationalpark trifft man Reetboecke an.

Im Kazuma Pan Nationalpark trifft man Reetboecke an.

An diesem Morgen konnten wir kaum glauben, dass unsere wunderbare Wander-Safari im Hwange Nationalpark in Simbabwe beinahe vorbei war! Bereits abends zuvor hatten wir unsere Taschen gepackt, die mit uns im Geländewagen in den Kazuma Pan Nationalpark fahren würden, wo uns ein weiteres entlegenes Zeltcamp und weitere Abenteuer erwarteten.

Die Nacht war auf positive Weise unruhig gewesen. Im Wasser grunzten die Flusspferde lautstark. Irgendwo am Ufer trugen Hyänen eine Revierstreitigkeit aus und ihre Rufe schallten über den See um als Echo von der Anhöhe zurück zu prallen. In den frühen Morgenstunden, als die Tierwelt still war, brach ein Gewitter über uns los, mit viel Wind, Blitz und Donner und gerade genug Regen, dass wir alle schnell aus den Betten krochen um die zum Wind hin gewandten „Fenster“ unserer Zelte zu schließen. Wiederum später krachte es laut, ganz in unserer Nähe auf dem Campingplatz, doch was hier zu Boden gefallen war, zeigte erst das Tageslicht. Auf einer Säule der Absperrung des Platzes zum See hin, hatten Nationalparks-Ranger den gebleichten Schädel eines Flusspferdes platziert. Eine neugierige und sehr hungrige Hyäne hatte offenbar noch Sehnen und vertrocknete Fleischreste daran vermutet und hatte das schwere Knochengebilde vom Sockel gezerrt. Die kräftigen Zahnspuren unseres nächtlichen Besuchers waren deutlich zu erkennen.

Begegnung mit einem Elefantenbullen im Hwange Nationalpark

Begegnung mit einem Elefantenbullen im Hwange Nationalpark

Bei Sonnenaufgang waren wir startklar, um zunächst zu unserem Zwischenziel, Robins Camp im Hwange Nationalpark, aufzubrechen. Hier planten wir zu Mittag Rast zu machen und dann den Park in Richtung Westen zur Grenze nach Botswana und dem Kazuma Pan Nationalpark zu verlassen.
Wie jeden Morgen fuhren wir los, alle mit den Augen nicht nur auf den umgebenden Busch gerichtet, sondern auch auf die Schotterpiste um die Spuren der letzten Nacht zu sehen und zu deuten.

Unsere erste Begegnung des Tages war heute ein Elefantenbulle, in der Nähe des Mandavu Stausees. Offenbar war er auf dem Weg zur Tränke vielleicht auch zu einem Schlammbad. Er hob schnuppernd den Rüssel und sah uns an, dann setzte er seinen Weg fort. Ein schwarzer, beweglicher Strich auf der Piste brachte uns bald wieder zum Stehen. Eine Kolonie großer schwarzer Ameisen der Gattung Megaponera war auf Wanderschaft, genauer gesagt, sie waren auf dem Heimweg nach einem Überfall auf eine Kolonie von Termiten. Wenn man genau hinsah, konnte man erkennen, dass viele der Ameisen eine Last zu tragen hatten: tote Termiten um ihre eigenen Larven zu ernähren. Wir beobachteten die

Ein Raubadler im Hwange Nationalpark

Ein Raubadler im Hwange Nationalpark

Insekten fasziniert bis sie im Busch verschwanden.

Obwohl es noch früh am Tag war, wurde es bereits heiß und die Zikaden machten in den Mopane-Wäldern, durch die wir fuhren, einen ohrenbetäubenden Lärm – eines der charakteristischen Geräusche der Wildnis zu dieser Jahreszeit. Wir ließen uns genüsslich vom Fahrtwind kühlen und hielten weiter Ausschau. Ein Raubadler saß dicht an der Piste auf einem umgestürzten Baum. Wir beobachteten ihn eine Weile um festzustellen, ob er vielleicht eine Beute in der Nähe geschlagen oder Aas entdeckt hatte.  Der schöne Greif mit dem Gefieder in allen Nuancen von Braun und Gold putzte sich und saß dann reglos dort, also fuhren wir weiter.

Auch in scheinbar kleinen Pfuetzen kann man sich festfahren!

Auch in scheinbar kleinen Pfuetzen kann man sich festfahren!

Andy steuerte unseren Geländewagen auf eine Pfütze zu, die die Regenfälle der letzten Tage hinterlassen hatten, und die die gesamte Breite der Straße einnahm. „Haltet Euch fest! Ich fahre da mit Schwung durch!“ Rief er und setzte dazu an. Mit einer Schlammfontäne pflügte der Land Cruiser in den Matsch und versank dann mit blubbernden und schmatzenden Geräuschen bis über die Achsen. Ein paar kleine Wasserschildkröten schienen uns grinsend anzufeixen. „Du Sohn einer seefahrenden Kakerlake!“ schimpfte Andy und schwang sich aus dem Fahrersitz direkt in die schwarze Pampe. Phumi, seines Zeichens hervorragender Camp-Koch, kletterte etwas geschickter über das Trittbrett auf festen Boden. Andy watete zur Seilwinde und schaltete sie ein um das Stahlkabel abzuwickeln. Im Nu war das Stahlseil um einen vertrauenserweckend dicken Mopane-Stamm befestigt und Andy schaltete die Winde auf Zug um, während ich über das Trittbrett auf den Fahrersitz turnte, um zu lenken und sachte etwas Gas zu geben. Wenige Minuten später waren wir wieder flott und Andys Sandalen hingen zum Trocknen am Frontschutzbügel des Wagens.

Die kleine Wasserschildkroete lebte in der Pfuetze.

Die kleine Wasserschildkroete lebte in der Pfuetze.

Nicht lange danach erreichten wir Robins Camp, wo wir unter einem schattigen Reetdach Mittagspause machten. Phumi packte wieder die erstaunlichsten Leckereien für unser Picknick aus der Kühlkiste und wir griffen hungrig zu. Es dauerte nicht lang, da waren wir von hungrigen Besuchern umlagert: Baumhörnchen und verschiedenste Vogelarten hofften darauf, etwas von unserem Mittagessen abzubekommen. Uns schien dies der bislang heißeste Tag der Reise zu sein, daher hielten wir alle vor der Abfahrt noch den Kopf unter den Wasserhahn im kleinen Garten des Camps bevor wir wieder in den Wagen stiegen.

Wir verließen schweren Herzens den Hwange Nationalpark, in dem wir auf unserer Safari so viel erlebt hatten, aber gleichzeitig waren wir neugierig auf den Kazuma Pan Nationalpark und was es in dieser neuen Gegend wohl zu sehen gab. Die Piste in Richtung zu dem Pandamatenga Grenzübergang war teils sehr steinig und ausgewaschen, teils gab es auch hier Pfützen, die wir mit Skepsis betrachteten. Doch es lief alles hervorragend und wir erreichten den Grenzposten am frühen Nachmittag. Wir mussten die Grenze nicht überqueren aber unser Weg führte uns dennoch durch das Gebiet des Postens. Es war immer noch brütend heiß und während Andy mit den Grenzern sprach, beobachtete ich sehnsüchtig, wie Wasser laut platschend über den Rand eines hochgelagerten Tanks zu Boden lief.  Offenbar hatte jemand vergessen die Pumpe auszuschalten, als der Tank voll war. Schließlich war es mir egal was die Grenzer dachten, es war einfach zu

Sonneuntergang im Kazuma Pan Nationalpark

Sonneuntergang im Kazuma Pan Nationalpark

verlockend! Ich sprang aus dem Auto und stellte mich unter den „Wasserfall“. Himmlisch! Meine Mitreisenden zögerten dann auch nicht mehr und warfen sich mit unter das Wasser. Schließlich kam Andy unter großem Gekicher bei den Grenzbeamten auch noch dazu um sich abzukühlen bevor wir weiter fuhren, immer an der Grenze zwischen Zimbabwe und Botswana entlang.

Unser komfortables Zelt Camp im Kazuma Pan Nationalpark

Unser komfortables Zelt Camp im Kazuma Pan Nationalpark

Die Landschaft um uns herum wurde immer flacher und ebener, die Vegetation bestand aus Mopane-Bäumen, Brachystegia-Arten, Baobabs und gelegentlich ein paar Palmen. Bereits auf dem Weg zu unserem neuen Camp begegneten wir Riedböcken, einer Rappenantilope und ein paar Pferdeantilopen, die man sonst nicht häufig sieht.

Gerade rechtzeitig zum Sonnenuntergang erreichten wir unser gemütliches neues Camp. Wir richteten uns kurz in den geräumigen Zelten ein, dann setzten wir uns mit einem kühlen Bier ans Lagerfeuer und ließen die Ereignisse des Tages Revue passieren.

Wenn auch Sie an einer Safari im Kazuma Pan Nationalpark interessiert sind, besuchen Sie uns auf zimbabwetravel.info!

 

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Über den Autor

Sabine Gebele

Seit ich als Kind, mit etwa 7 Jahren, die ersten Tierfilme auf dem schwarz-weißen Fernseher ansehen durfte, war mir klar, daß ich eigentlich nach Afrika gehöre. Je mehr Filme ich ansah, im Schneidersitz auf dem Teppich, Rücken an das Sofa gelehnt, desto sicherer war ich. Meine Helden waren Bernhard Grzimek, Jacques Cousteau und Gerald Durrell. Seit 1988 reise ich regelmäßig nach Afrika, habe Südafrika, Lesotho, Swaziland, Namibia, Botswana, Simbabwe, Sambia, Tansania, Kenia und Ghana bereist. So wunderschön diese Länder alle sind, so ist meiner Meinung nach keines mit Simbabwe vergleichbar. Ich habe mich in das Land verliebt, als ich zum Erstenmal dort war, es dauerte keine fünf Minuten! Am liebsten bin ich tief im Busch zu Fuß auf Safari, habe aber auch sehr viel Freude am Reisen mit allen anderen Mitteln, seien es Flugzeuge, Geländewagen, Mountainbikes oder Pferde.

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