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Zugfahrt mit dem Rocky Mountaineer von Banff nach Vancouver

Der Flug neigt sich langsam seinem Ende. Nach einem achtstündigen Flug von Frankfurt nach Toronto, Kanada mit der Air Canada, befinden wir uns nun auf dem Weiterflug im Landeanflug auf Calgary

Blumenmeer am Lake Louise, Alberta - Kanada

. Calgary, Kanada ist unter anderem  bekannt durch die jährlich wiederkehrende größte Cowboyshow, der Calgary Stampede. Wir waren für die Show etwas spät dran, es war Ende September, dafür sahen wir bereits im Landeanflug die sich beginnende Färbung der Laubwälder. Der Indian Summer – ein Naturschauspiel in Kanada – war kurz davor, in seiner schönsten Blüte zu erstrahlen. Wir haben die Organisation der Reise unserem Reisebüro kanadareisen.de anvertraut, und ich kann jetzt schon sagen, dass wir nicht enttäuscht wurden.

Ecki, unser Fahrer erwartete uns schon am Gepäckband. Hundemüde wurden der Kleinbus bestiegen und der erste Programmpunkt in Angriff genommen. Calgary wurde uns während einer kurzen Stadtrundfahrt vorgestellt. Das Wahrzeichen von Calgary, war nicht zu übersehen. Im Schnelldurchlauf haben wir die Sehenswürdigkeiten abgehakt, Stampede Park, die Olympiastätten und auch der Bahnhof des Rocky Mountaineer in Calgary wurde kurz besichtigt. Dies war der eigentliche Grund dieses Kurztripps nach Kanada. Eine Bahnfahrt mit dem legendären Luxuszug von Banff nach Vancouver durch die kanadischen Rocky Moun. Doch davon später mehr.
Endlich machten wir uns auf den Weg in die Rocky Mountains. Das verträumte Lake Louise war unser Ziel. Hier hatten wir das Vergnügen in einem der bekanntesten Hotels Kanadas zu übernachten, dem Fairmont Château Lake Louise. Bevor es dann endlich zur wohlverdienten Nachtruhe kam, wurde noch ein leckeres Abendessen in der Deer Lodge in Lake Louise eingenommen. Hundemüde sagte ich meinem Kissen hallo und schlief so fest, wie lange nicht mehr.
Flagge von Kanada am Columbia Icefield
  Pünktlich gegen 04.00 Uhr in der Früh war ich wach. Zum Frühstück war es noch ein wenig früh, also Emails checken, Buch lesen und herumdösen war angesagt. Gegen 08.00 waren wir dann endlich zum Frühstück in dem imposanten Château Lake Louise verabredet. Sehr umfangreich und sehr lecker. Nun starteten wir zur Erkundungstour in Richtung Jasper, Alberta. Eine der schönsten Panoramastraßen dieser Welt, der Icefields Parkway, wurde unter die Räder genommen. Es gibt zahlreiche Stopps, die alle erwähnenswert sind, doch beschränken möchte ich auf den farbenfrohen Peyto Lake, der wunderschöne Moraine Lake, die Num te Yah Lodge und vor allen Dingen, der Columbia Glacier. Mit speziellen Gleetscherbussen, den sogenannten Snowcoaches, sind wir ein schönes Stück auf den Gletscher gefahren.  Etwas touristisch, aber zumindest in seine Art einzigartige Weise, um einen Gletscher zu entdecken. Die Strecke zurück auf dem Icefields Parkway war wieder genauso schön wie der Hinweg, allerdings mit etwas müderen Augen.
Das Fox Hotel and Suites in Banff war unsere Bleibe für die heutige Nacht. Ein nettes 4 Sterne Haus auf der Banff Avenue. Banff ist im Sommer und im Winter in Hand der Touristen. Im Sommer sind es die Gäste aus Asien, die das Bild in Banff prägen, im Winter sind es die Skifahrer, die es in die nahegelegenen Skigebiete zieht. Zum Abschluss diesen ereignisreichen Tages, gab es ein leckeres Steak im etwas außerhalb gelegenen Rimrock Hotel.
Voyager Kanus wurden von den frühen Entdeckern Kanadas verwendet, um die zahlreichen Flüsse und Seen zu erforschen. Und in einem dieser riesigen Kanus waren wir heute paddelnd auf dem Bow River unterwegs. Mit sage und schreibe 14 Personen war das Kanu bis zum letzten Platz belegt. Auf der kurzen Strecke sahen wir ein Deer, die Hiesige Rotwildart. Unser erstes Wildlife in Kanada. Später, ging es mit der Seilbahn auf den Sulpher Mountain, ein beeindruckender Berg am Rande von Banff. Der Ausblick war einfach überwältigend…
Der smaragdblaue Peyto Lake im Banff Nationalpark

Ein Blick auf den herrlichen Peyto Lake im Banff Nationalpark.

Die heißen Quellen, die Banff Springs machten Banff bekannt, doch nach einem Blick in den überfüllten Pool, haben wir uns diesen Programmpunkt geschenkt und statt dessen eine kurze Wanderung zum Banff Springs Hotel unternommen. Das Banff Springs Hotel ist das Wahrzeichen von Banff und wohl eines der bekanntesten Hotels der kanadischen Rocky Mountains. Zum Abschluss diese ereignisreichen Tages, gönnten wir uns noch einenSchlaftrunk im Rose and Crown, einer Kneipe mit Live Musik und ein beliebter Treffpunkt der Einheimischen.

Nun kommen wir zum eigentlichenHöhepunkt dieser Reise, die Fahrt mit dem Rocky Mountaineer, ein Luxuszug, welcher zwischen Calgary, Banff und Vancouver verkehrt. Die zweitägige Reise wird in verschiedenen Kategorien angeboten, Red, Silver und Gold Leaf. Die Unterschiede sind im Service und dem Komfort zu suchen. Red Leaf, die preiswerte Variante, beschränkt sich auf einen Sitzplatz und  eine Imbiss am Platz. Im Silver Leaf, bekommt man schon etwas mehr freien Blick und ein umfangreicheres Angebot bei den Speisen. Wir ließen uns richtig verwöhnen und machten es uns in der Gold Leaf Klasse gemütlich. Die nach oben offenen Panoramafenster, bieten einen uneingeschränkte Sicht auf die vorbei rollende Landschaft. Zum Service gehören bequeme Sitzplätze, ein tolles Essen, welches im Speiseabteil eingenommen wird, sowie eine nette Bordunterhaltung. Unser Gruppe reduzierte etwas das Durchschnittsalter der Teilnehmer. Zumindest in der Gold Leaf Klasse, genossen die meisten Zugreisenden bereits den wohlverdienten Ruhestand.
Die Sicht auf die kanadische Wildnis kann man nur als spektakulär beschreiben. Von Banff aus ging es über Lake Louise, Golden, Revelstoke bis nach Kamloops, der einzigen Zwischenstation dieser Reise. Die ursprüngliche Idee einer Reise mit dem Rocky Mountaineer, ist das Befahren einer der schönsten Bahnstrecken Kanada, bei Tageslicht. Daher die Zwischenübernachtung in Kamloops, welches ziemlich genau in der Mitte zwischen Banff, Calgary und Vancouver liegt. Der besagte hervorragende Service sorgte dafür, dass unsere Koffer bereits auf den Zimmer auf uns warteten.Während der Eisenbahnfahrt auf dem Rocky Mountaineer zwischen Banff und Vancouver.
Gegen 07:30 ging es bereits weiter in Richtung Vancuber, BC. Die Organisation, um ca. 400 Personen rechtzeitig bis zur Abfahrt auf die Sitzplätze zu bekommen, ist genial. Reibungslos fand jeder Bus den richtigen Einstieg für seine Gruppe und ein paar Minuten später konnte es bereits losgehen. Heute führte die Strecke von Kamloops durch das Okanagan Gebiet, dem größten Obst- und Weinanbaugebiet Kanadas. Die Reise folgte dem Thompson River und später dem Fraser River, bis wir dann am frühen Abend in Vancouver ankamen. Ich muss sagen die Fahrt mit dem Rocky Mountaineer, war eines meiner schönsten Erlebnisse in Kanada. Auch in Vancouver klappte wieder alles bestens. Die Busse waren genauso pünktlich, wie unsere Koffer auf den Zimmern des Georgian Court Hotels.
Am nächsten Tag stand Vancouver auf dem Programm. Mit dem Capilano Suspension Park ging es los. Eine schwindelerregende Hängebrücke überquert den Capilano Canyon. Auf der Eingangsseite ist der Besucherbereich mit dem obligatorischen Souvenirladen untergebracht. Der weit aus interessantere Teil befindet sich auf der anderen Seite. Ein Baumgipfelpfad wurde in mitten des kanadischen Regenwalds entworfen. Man kommt der Natur sehr nahe und Dank der interessanten Während der Zugfahrt mit dem Rocky Mountaineer, KanadaDisplays, kann man sogar noch etwas lernen. Die Neueste Errungenschaft des Parks, der Cliffwalk, wurde für ca. 4 Mio kanadischen Dollars vor einem Jahr eröffnet. Schwindelfreiheit ist kein Nachteil, wenn man in 100 Metern Höhe auf einer Glasscheibe steht.

Auf der Capilano Suspension Bridge in Vancouver

Gang über die atemberaubende Capilano Suspension Bridge in North Vancouver, Kanada

Mit Rockwood Adventures haben wir unser Wissen über den kanadischen Regenwald noch vertiefen können. Manfred, der aus Deutschland stammende Eigentümer, kennt den Regenwald wie andere Leute ihren Garten. Sehr informativ und anschaulich führte er uns während eines kurzen Spaziergangs die Entstehungsgeschichte des Waldes plastisch vor Augen. Nun genug der Natur, so langsam machte sich auch wieder der Hunger bemerkbar. Einen besseren Platz als der Public Market auf Granville Island gibt es in Vancouver nicht. Eine riesige Auswahl aus Obst, Gemüse, Meeresfrüchte und und und gibt es in Vancouver nicht. Noch ein paar Geschenke für die Armen daheimgebliebenen besorgt und dann hieß es auch schon wieder Koffer für den Rückflug packen.
Ein strammeres Programm in 6 Tagen, ist für Westkanada kaum vorstellen. Unser Reiseveranstalter Fasten Your Seatbelts hat ganze Arbeit geleistet und uns ein tolles Programm mit dem Highlight Rocky Mountaineer ausgearbeitet.
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