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Wochenende auf San Cristóbal und Galápagoskreuzfahrt mit der Treasure of Galapagos

Galápagos – morgen fliege ich nach Galápagos! Ich konnte es noch gar nicht glauben. Im August erfüllte ich mir den Traum, eine Kreuzfahrt um die Galápagos-Inseln in Ecuador zu machen. Wilde Tiere, außergewöhnliche Landschaften, traumhafte Strände…was würde mich wohl tatsächlich erwarten?

Meine Kreuzfahrt begann zwar erst am Montag, jedoch flog ich schon am Samstag von Quito, der Hauptstadt Ecuadors, auf die Insel San Cristóbal. In Puerto Baquerizo Moreno angekommen, suchte ich mir zunächst ein Hotel. Dank des Reiseführers wurde ich schnell fündig und mietete mich in eine gemütliche Cabaña direkt am Strand ein. Am Nachmittag besuchte ich das Informationszentrum der Insel, ein Museum über die Geschichte des Galápagos-Archipels. Es war sehr interessant, mehr über die berühmten Riesenschildkröten und die Deutschen Siedler auf den Inseln zu erfahren, wie z.B. die Familie Wittmer, die 1932 auf der Insel Floreana landete. Noch heute leben die Nachkommen auf der Insel Floreana. Anschließend gönnte ich mir einige gemütliche Stunden am Strand bei strahlendem Sonnenschein. War das gerade wirklich ein Seehund der direkt an mir vorbeigewatschelt ist? Ich war ja schon an vielen verschiedenen Stränden gewesen, aber das hier war eine ganz besondere Erfahrung. Ich fühlte mich wie in einer Traumwelt, wo Tiere und Menschen an einem wunderschönen Ort friedlich zusammen leben. Am nächsten Tag genoss ich noch einmal die ganz besondere Stimmung des kleinen Inseldorfes und versuchte mich an einem der Surfspots San Cristóbals, dem „Tonga Reef“, beim Surfen.

Am Montag ging das Abenteuer auf der „Treasure of Galapagos“ endlich los. Ich war schon sehr gespannt auf das Schiff. Das einzige, was ich wusste, war, dass es sich um einen Erste Klasse Motorkatamaran handelt, auf dem 16 Passagiere Platz finden. Harry, unser deutschsprachiger Guide, und die gesamte Crew des Bootes begrüßten alle Neuankömmlinge mit einem Willkommensgetränk und zeigten uns die Kabinen. Wow! In der Doppelkabine mit Balkon und eigenem Badezimmer fühlte ich mich sofort wohl. Auf einem kleinen Rundgang über das Schiff entdeckte ich auch das Sonnendeck mit einem Jacuzzi. Später des Tages besuchten wir das Reservat „La Galapaguera“, eine Brutstation für Riesenschildkröten im Hochland der Insel San Cristóbal. Die ersten beiden Riesenschildkröten, die ich zu sehen bekam, hockten in einem Schlammloch und genossen sichtlich das kühle Bad. Ist es nicht faszinierend, dass die kleinen Babyschildkröten eines Tages eine solch herrschaftliche Größe erreichen? 

An den folgenden Tagen ging es weiter zu den Inseln Española, Floreana, Isabela und Santa Cruz. Wir fuhren immer nachts weiter, um die Tage für die Ausflüge zu nutzen. Meine Bedenken vor den Nachtfahrten stellten sich als unnötig heraus, denn ich konnte trotz des sich bewegenden Katamarans immer gut schlafen. Höhepunkte der Kreuzfahrt waren das Schnorcheln beim „Leon Dormido“, einer gewaltigen Felsenformation nahe der Insel San Cristóbal. Die Formation besteht aus zwei Felsen die durch eine markante Spalte getrennt sind. Mit der Strömung kann man sich durch die Spalte hindurch treiben lassen und seinen Blick ganz dem Leben unterhalb der Wasseroberfläche widmen. Ich konnte Seesterne und eine große Meeresschildkröte beobachten.

An der „Bahia Gardner“ auf der Insel Española ruhte ich mich am Strand zwischen zahlreichen Seelöwen ein bisschen aus und bestaunte das türkisblaue Wasser. Das war wirklich ein unglaubliches Gefühl! (siehe Foto) Auf der Insel Floreana besuchten wir die „Post Office Bay“. Hier werden in einem alten Briefkasten Postkarten von Touristen aus der ganzen Welt gesammelt. Mit unserem Guide durchsuchten wir die Postkarten und wer eine Postkarte fand, die an eine Adresse aus seinem Land oder gar seiner Stadt gerichtet war, konnte diese mitnehmen und erklärte sich verantwortlich, die Karte dem Empfänger zu übermitteln. Ich muss jedoch zugeben keine Postkarte mitgenommen zu haben. Auf der Insel Isabela tauchten wir noch einmal tief in die Geschichte der Galápagos-Inseln ein. Wir besuchten die Mauer der Tränen. Eine 200 m lange und 8 m hohe Mauer im Hochland der Insel, die in den 1950er Jahren unter unmenschlichen Bedingungen errichtet wurde. Gefangene der Strafkolonie „Alemania“ sollten auf Isabela ein Gefängnis bauen, doch das Projekt scheiterte. Aufgrund der unerträglichen Lebensbedingungen für die Gefangenen und die Wärter kam es 1959 zum Aufstand und das Lager wurde geschlossen.

Am Freitagmorgen legten wir dann nach einer etwas „schaukeligen“ Nacht am Hafen der Stadt Puerto Ayora auf Santa Cruz an. In einem kleinen Bus machten wir uns auf den Weg ins Hochland, um die Zwillingskrater „Los Gemelos“ (auf Deutsch: Die Zwillinge) zu besichtigen. Die zwei siebzig Meter in die Tiefe hinab fallenden Schluchten befinden sich in einem feucht tropischen Klima. Schaut man in die Tiefe, stellt man fest, dass unten eine genauso vielfältige Vegetation wie oben am Kraterrand existiert. So neigte sich die traumhafte Reise im Wunderland Galápagos dem Ende zu. Am Nachmittag ging es von der Flughafeninsel Baltra zurück nach Quito.

Für mich war die Woche in dieser außergewöhnlichen Inselwelt etwas ganz Besonderes. Das Wochenende auf San Cristóbal und natürlich ganz besonders auch die Tage auf dem Motorkatamaran Treasure of Galápagos waren eine einmalige Erfahrung. Da man sich auf den unbewohnten Inseln nur mit dem Guide bewegen kann, wird man sehr wertschätzend in die Reichtümer der Flora und Fauna eingeführt und man lernt viel Respekt vor den Tieren und der Erhaltung dieses außergewöhnlich artenreichen Archipels auf unserem Planeten.

Ich habe die Galápagoskreuzfahrt bei  einem Reiseveranstalter mit Sitz in Quito gebucht, und kann diesen nur weiterempfehlen.

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Über den Autor

Inga H

Ich habe an der FH München Tourismus studiert und mache zurzeit einen Master an der Universität Passau.

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