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Chile Rundreise vom Norden, Atacama Wüste, über Santiago de Chile nach Süden, Punta Arenas

Eine Reise durch Chile, das heißt viel fliegen, dessen sollte man sich bewusst sein. Wir haben so viel Zeit auf dem Flughafen verbracht, dass ich meine, inzwischen alle chilenischen Flughäfen zu kennen. Doch die Alternative, nämlich endlose Fahrten in einem Bus, manchmal 2 bis 3 Tage für schnelle Strecken mit dem Flugzeug, ist definitiv keine.Wir flogen mit dem Münchner Reiseveranstalter. Eine alteingesessene, nicht zu große  Firma, die einen guten Ruf und eine gute Internetseite hat. Das überzeugt schon mal. Wir flogen mit der chilenischen Fluggesellschaft LAN. Ich kannte die Airline nicht, hatte aber im Internet einige gute Kritiken gelesen. Und ich wurde nicht enttäuscht. Der Flug war pünktlich, das Umsteigen in Madrid zwar leidig, aber nicht zu ändern, der Service war sehr gut, allerdings war am Essen ein wenig gespart worden. Die Portion war schon sehr klein, und so hatte ich schnell wieder Hunger. Das war wirklich nicht besonders schön, denn an Bord eines Flugzeuges eingesperrt zu sein, ohne die Möglichkeit zu haben, etwas zum Essen zu holen, ist furchtbar. Allerdings entschädigte wieder das Unterhaltungsprogramm, es gibt hier 400 Audio-CDs und 90 Filme „on-demand“. Toll! Außerdem habe ich gelesen, dass die LAN 2008 die älteren Flugzeuge aus der Flotte genommen haben soll und so nun alle Flugzeuge ein Durchschnittsalter von etwa 5 Jahren haben – während die der Lufthansa gut 13 Jahre alt sind. Bei der Wartung der Flugzeuge wird LAN von Lufthansa Technik unterstützt. Ich denke, das spricht absolut für die Airline.

Blick auf Santiago de Chile

Wir landeten am Morgen in Santiago de Chile. Hier begann unsere Rundreise richtig. Wir wurden abgeholt und machten gleich eine Stadtbesichtigung, bevor wir überhaupt zum Hotel gebracht wurden. Ich hätte gern ein wenig Auszeit gehabt, andererseits will man natürlich auch nichts verpassen. Santiago de Chile ist eine Stadt, die direkt zu Füßen der Anden liegt und so einen eindrucksvollen Anblick bietet. Die Straßen sind eine Mischung aus europäischer Moderne und spanischem Kolonialstil. Es wirkt sehr europäisch hier, wie in einem südlicheren Land. Wir machten Halt am Parque Metropolitano, wo wir auf den Cerro San Cristobal hinaufgingen, von dem aus wir einen guten Blick über die Stadt hatten. Am Abend hatte ich dann noch etwas Zeit für mich und beschloss, mich noch ein wenig umzusehen. Santiago ist wirklich eine schöne Stadt.

Atacama Wüste

Als wir am nächsten Tag zum Flughafen gebracht wurden, erwartete uns ein Flug in den Norden Chiles, nach Calama. Wieder verließen wir uns auf die LAN und wurden nicht enttäuscht. Auch die Inlandsflüge sind empfehlenswert. Dort angekommen, wurden wir in den Bus verfrachtet und nach San Pedro de Atacama gebracht. Dort verließen wir zu unserer Überraschung den Bus, um die Stadt zu Fuß zu erkunden. Das war auch kein Problem, da der Ort wirklich sehr klein ist. Er hat nur gut 5000 Einwohner und liegt inmitten der Atacamawüste. Es gibt hier nicht viel

zu sehen, nur eine kleine Kirche und ein Museum, in dem man Ausstellungsstücke über die Wüste sehen kann. Nett, aber nicht wirklich notwendig. Ganz im Gegensatz zu unserer Fahrt in die Wüste. Die Atacamawüste ist eine fast weiße Wüste, wir fuhren an Gesteinsformationen vorbei, die aussahen wir eine eingegrabene riesengroße Hand, bis hin zum Salzsee Salar de Atacama. Hier sind sehr viele verschiedene Flamingo-Arten heimisch, leider sahen wir nicht besonders viele. Doch der Salzsee allein ist schon eine Reise wert.

Außenrum war der verkrustete Boden ganz weiß, das vertrocknete Salzwasser hinterlässt hier eine eindrucksvolle Spur in Form eines Salzufers.
Wir übernachteten in San Pedro de Atacama in einem kleinen Hotel und fuhren am nächsten Morgen sehr zeitig nach Tatio. Leider muss man so früh aufstehen, um die Geysire, die Tatio so berühmt machen in Aktion zu erleben. Denn – wenn ich es richtig verstanden habe – morgens, wenn die erste Sonne das über Nacht angesiedelte Eis über den in mehr als 4300 Meter Höher gelegenen heißen Quellen schmelzen lässt, dann steigen bis zu 10 Meter hohe Fontänen in die
Luft auf. Es ist wirklich ein spektakuläres Schauspiel, das durch die Farben, die die Sonne mit dem Wasser und dem Dampf bildet, noch verstärkt wurde. Das lässt einen selbst die morgendliche Kälte vergessen, denn es ist doch empfindlich kühl gewesen so früh. Dafür durften wir danach die Kälte in den warmen Quellen wieder abschütteln. Am späten Nachmittag erst zogen wir weiter in das Valle de la Luna, das Mondtal. Das glänzt vor allem im Mondschein, und den kann man schon früh sehen. Man kommt sich vor wie auf dem Mond, es ist eine trockene, fast unwirtliche Gegend, die durch immer faszinierendere Formationen auffällt. Großartig!
Nach einer weiteren Nacht in San Pedro wurden wir wieder zum Flughafen gebracht. Der Flug brachte uns nach Puerto Montt ganz im Süden des Landes. Puerto Montt ist ein kleiner Ort an der chilenischen Seenplatte. Hier legen die großen Kreuzfahrtschiffe an und wir erkundeten bei einer kurzen Stadtrundfahrt den Ort. Besonders interessant waren der Besuch des Fisch- und Kunsthandwerksmarktes Angelmó. Das Wetter war herrlich,

Torres del Paine Nationalpark

und ich genoss den Anblick der Gewürzbündel, die an den Ständen von der Decke hingen und der unterschiedlichsten Fische, die man hier erstehen konnte. Dann mussten wir schon wieder in den Bus und fuhren weiter nach Puerto Varas. Auch hier machten wir eine kurze Stadtrundfahrt. Puerto Varas liegt sehr malerisch am Ufer des Llanquihue-Sees. Im Hintergrund konnten wir den Osorno, den hohen Vulkan mit seinem schneebedeckten Gipfel sehen. Eine wunderschöne Landschaft.
Den Vulkan sollten wir am nächsten Tag sehen, als wir von hier weiterfuhren, zunächst mit einem Stopp bei den Stromschnellen Saltos de Petrohue, immer mit dem Vulkan im Hintergrund. Auf dem Todos Los Santos-See machten wir eine Bootsfahrt, das war ganz nett, aber ich bin kein Bootsfan. Allerdings hatten wir einige wirklich großartig Blicke auf den Osorno. Der Höhepunkt des Tages war mit Sicherheit die Auffahrt auf den 2660 Meter hohen Osorno. Hier oben sieht man nichts als Lavafelder, und der Blick nach unten ist wirklich unvergesslich.

Und wieder ging es zum Flughafen. Am nächsten Morgen stand unser Flug nach Punta Arenas an. Wieder brachte uns LAN gesund und zufrieden zu unserem nächsten Etappenziel. Von hier aus wurden wir mit dem Bus nach Puerto Natales gebracht. Die Fahrt führte über die patagonische Steppe, weit und breit nichts zu sehen außer trockener Erde, und im Hintergrund großartige Berge mit einer weißen Spitze. Ein einmaliger Anblick.
Auch unsere nächste Station begeisterte mich. Der Torres del Paine Nationalpark Auf deutsch bedeutet das so viel wie „Park der blauen Türme“. Sie sind das Wahrzeichen des Parks, drei nadelähnliche bläuliche Granitberge. Die Rundfahrt führte durch den gesamten Park, dann machten wir noch einige kürzere Wanderungen, bei denen wir noch einmal besondere Ausblicke mitbekamen.

Santiago de Chile

Nach so viel Landschaft bekamen wir jetzt zum ersten Mal auch Tiere zu Gesicht. Überhaupt hatte ich bisher das Gefühl, das nicht besonders viele Tiere in Chile leben, außer vielleicht Vögel. Auch hier gab es Vögel zu sehen, diesmal Pinguine. In Otway sammeln sie sich und bieten den Beobachtern einen wirklich niedlichen Anblick. Am Abend wurden wir dann zum Flughafen gebracht für den Rückflug nach Santiago de Chile.
Unsere Reise war schon fast zu Ende. In Santiago konnten wir noch einmal entscheiden, ob wir für zusätzliches Geld nach Valparaiso wollten oder in der Stadt bleiben würden. Ich entschied mich, die Stadt noch genauer kennen zu lernen und blieb. Der erste Besuch war einfach so kurz gewesen. Das war eine gute Entscheidung gewesen, denn so konnte ich das Erlebte noch einmal ganz in Ruhe und in der immer noch fremden Umgebung Revue passieren lassen. Es war schön, ich setzte mich in einen Park in den Schatten der großen Bäume und beobachtete die Menschen. Berittene Polizei zog an mir vorbei, es war ein wunderschöner Abschluss einer großartigen Reise.

Manfred K., Würzburg

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Über den Autor

Eine Reaktion bis “ Chile Rundreise vom Norden, Atacama Wüste, über Santiago de Chile nach Süden, Punta Arenas ”

  1. Hallo Siggi! Habe gerade Ihre Seite entdeckt und Ihren Bericht über die Atacama Wüste gelesen. Ich habe im Jänner geplant für 1 Woche dort hinzufliegen und die wichtigsten schönsten Sehenswürdigkeiten anzusehen. Können Sie mir vielleicht ein paar Tips geben wer solche Tagesreisen zu den Tatio Gysiren, Valle de la Luna,…von San Pedro aus macht? Danke im Vorraus!
    Mit freundlichen Grüßen
    Anna-Maria F.

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