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Reisebericht Normandie: Varengeville, Etretat, Honfleur und der Benedictine

Die stürmische See, niedliche Städtchen, Cidre und Käse, Muscheln und Wein, Wanderungen und Ausblicke, herrschaftliche Villen – das ist die Normandie.
Der Urlaub beginnt für mich immer in einem kleinen Ort namens Varengeville. Nur 1000 Leute wohnen hier und der ort selbst hat, außer seinen herrschaftlichen Villen, dem Manoir d`Àngo und einem barocken Garten nicht viel zu bieten. Was den Ort so besonders macht, ist seine Lage an der beieindruckenden Côte d’Alabatre, der normannischen ‚Alabasterküste’ mit ihren weißen Klippen. Es ist ein malerischer Ort, der von den Kontrasten zwischen der rauen, teils dramatischen Klippenküste und der lieblichen Sommerfrische des Ortes lebt.
Wer direkt hier wohnen will, dem seinen kleine Pensionen in und um Varengeville empfohlen. Wer etwas eleganter übernachten will und außerdem gut essen will, der schaue sich das „Hotel de la Terrasse“ an.
Weiter geht es dann, die kleine, sich durch Wälder, entlang Klippen und durch herrliche Felderlandschaft mit Meeresblick, schlängelnde Straße nach Etretat.
Bekannt ist Étretat vor allem durch die steilen Felsklippen mit ihren spektakulären Felsformationen, die den Ort auf beiden Seiten umrahmen. Hier kann man lange Wanderungen unternehmen, Algen und vor allem Muscheln sammeln und – vielleicht im eigenen Ferienhaus – zubereiten. In Weisweinsoße –  ein Gedicht. Ich bin fast jeden Abend in einem urgemütlichen Restaurant namens „Salamanderie“ eingekehrt. Hier kann man lecker essen und stundenlang bei herrlichem Wein sitzen.
Etretat hat schon immer viele Künstler, wie Maupassant und Monet angezogen. Meisterdieb und Verkleidungskunst Arlene Lupin (erfundene Romanfigur von Autor Maurice Leblanc hortete in der hohlen Nadel von Etretat seine auserlesene Kunstschätze, darunter die Mona Lisa von Leonardo da Vinci. Auch Simeon Maigret ließ einen seiner Romane hier spielen.
Nicht weit von Etretat entfernt liegt das ehemalige Arbeiterstädchen Fecamp. Wie in Kleinliverpool oder sonst wo in England kommt man sich hier manchmal vor; so eng, klein und farblos ducken sich die kleinen steinernen Reihenhauser aneinander.

Gemütlich ist es hier.

Doch den Ruf von Fécamp macht das Palais Benedictine aus.

Fast schon kann man ihn riechen: hier kommt der berühmte Likör – gemacht aus den 27 Kräutern – her. Die Basisrezeptur wurde von dem Benedictinermönch Bernardo Vincelli im Kloster von Fecamp in der Normandie um 1510 entwickelt. Noch heute wird der gehaltvolle Likör hier hergestellt und in die ganze Welt verschickt. Man kann eine Führung durch die Destillerie mitmachen und dann im herrlichen Innenhof des Gebäudes die verschiedenen Versionen des Likörs verkosten.

Wer noch Lust hast, ein Stück an der normannischen Küste weiterzufahren, der sollte Honfleur aufsuchen. Wie aus dem Bilderbuch liegt das Städtchen am Wasser, hat einen kleinen Hafen mit wunderbaren alten Holzsegelschiffen. Am Quai de Sainte Catharine sind herrliche Cafes – eines am anderen. Fisch kann man hier essen, bei einem Glas Wein und auf das Hafenbecken schauen. Allabendlich sind (zur Saison) Veranstaltungen im ehemaligen Salzspeicher „Greniers à Sel“ zu besuchen.

Brückenfans begeistert die „Pont du Normandie“ – sie ist eine Schrägseilbrücke, die mit 856 m die größte Spannweite in Europa besitzt. Sie überquert die Seinemündung und verbindet Honfleur mit Le Havre.

Generell gibt es an der Küste eine größere Küstenstraße (D 925), auf der man bis zum Mont Saint Michel – und sogar noch weiter fahren kann. Ab und zu sollte man aber von dieser abfahren und die ganz kleine Küstenstraße (D75) nehmen. Das dauert zwar länger, aber schließlich ist der Weg das Ziel.

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Über den Autor

Dipl. Biologin, Freie Journalistin, Naturpädagogin und Reiseleiterin

2 Reaktionen bis “ Reisebericht Normandie: Varengeville, Etretat, Honfleur und der Benedictine ”

  1. Hallo Manaya,

    wir sind große Frankreich-Liebhaber und fahren jedes Jahr 2-3 mal dort hin.

    Jetzt planen wir für den Oktober eine Reise in die Normandie. Dein Reisebericht hätte gerne auch länger sein dürfen.

    Mit freundlichen Grüßen

    Joachim

  2. Die Steilküste Falaise d’Étretat an der Alabasterküste ist wirklich sehenswert. Nachdem wir oft an der Autobahn vorbei gefahren sind, konnte ich mich 2014 mit dem Plan durchsetzen, einen kurzen Abstecher nach Étretat einzulegen. Fotos und meinen Bericht sehen Sie unter:
    http://www.leos-ferienwelt.de/normandie_alabasterkueste.htm

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