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Thailand Reiseerlebnis – Bangkok und der Königliche Grosse Palast

der Royal Grand Palast in Bangkok

Es ist meine zweite Reise nach Thailand, doch schon vor 6 Jahren hatte ich mir vorgenommen dieses Land ein weiteres mal zu besuchen. Und nun ist es soweit- ich bin wieder  in Bangkok .
Zufrieden strecke ich mich in meinem Bett aus. Es ist das gleiche Hotel wie damals, das Hotel Arnorma. Es liegt zentral, direkt gegenüber des Central World Center  und  nur fünf Geh-minuten entfernt von einer Metrostation.  Eine gute Voraussetzung um die Stadt zu erkunden. Doch der heutige Vormittag  ist bereits verplant.
Direkt bei der Ankunft am Flughafen Bangkok stehen freundlich Mitarbeiterinnen eines Reisebüros und bieten den meist übernächtigten und müden Ankömmlingen die ersten Ausflüge an. Stadtrundfahrten, Tempelbesichtigungen oder  den Besuch im „Royal Grand Palast“. Mit privatem Chauffeur und Reiseleitung für 6,00€ ! Das ist weniger als ich vermutlich für die Hinfahrt in einem Taxi bezahlen würde. Bei dem Preis konnte ich einfach nicht widerstehen und nun bin ich gespannt welcher Haken dieser Preis hat.

Sanya, meine Reiseleitung im Königlichen Großen Palast

Pünktlich zur verabredeten Zeit erscheint die Reiseleitung  in der Hotelhalle und draußen wartet ein neues und gut gepflegtes Auto auf mich. Bei der Fahrt zum Grand Palast informiert mich meine Reisebegleitung Sanya, dass Bangkok über 7 Millionen Einwohner hat und  sie selbst  dringend einen Schluck Wasser braucht. Sie hat  heute morgen ihren Beta –Blocker nicht eingenommen und ohne den kann sie nicht arbeiten. „Sie wissen, dass der Eintrittspreis nicht eingeschlossen ist?“ macht sie mich aufmerksam. Ja sicher, klar. Das scheint sie ein wenig zu beruhigen, oder ist es bereits die Wirkung vom Beta-Blocker? Sie deckt mich mit Informationsbroschüren über weitere Ausflüge des Reisebüros ein und macht mich besonders auf den Besuch im Tigertempel aufmerksam. Doch den habe ich bereits in Europa gebucht, da ist nichts zu machen. „Und eine Stadtrundfahrt? Oder eine Führung durch verschiedene Tempel? Dann verdiene ich etwas, denn heute arbeite ich ohne Lohn. Das ist Werbung für die anderen Ausflüge.“  Oh weh- das erklärt natürlich den Preis von 6,00€.

erster Blickfang- der Chedi bedeckt mit Blattgold

Inzwischen sind wir am Grand Palace angekommen und  Sanya zeigt mir wo ich die Eintrittskarte kaufen kann.
Der Große Palast wurde 1782 erbaut und beherbergt den königlichen Palast, Regierungsgebäude und den berühmten Tempel  Wat Phra Kaeo.

Bereich des Wat Phra Kaeo

Sanya beginnt unseren Rundgang mit dem Tempelbereich, der vermutlich eindrucksvollste Teil des Palastes. Der erste Blickfang ist der mit Blattgold bedeckte  Chedi, doch nach einer Weile weiß ich gar nicht mehr,wo ich zuerst hinsehen soll. Eine Anhäufung von Gebäuden mit farbigen Ziegeln und Intarsien aus Spiegelmosaik verzieren die Anlage. Riesige Statuen, mythologische

bunt schillernde Stützen aus der Mythologie

Fabelwesen und goldene Kinnaris bewachen das Gelände. Affenartige  Figuren stützen die Kanten eines vergoldeten Turmes und und überall spiegelt sich Sonnenlicht in den Glasmosaiken.
Doch die Hauptattraktion in der Anlage ist der heiligste Schrein des Landes. Der Wat Phra Kaeo Tempel  mit seinem goldenen Altar und dem Smaragdbuddha, welcher  jedoch in Wirklichkeit aus Jade ist. Dieser ca. 75 cm große Buddha thront in 11 Metern Höhe auf dem Altar.
Einer Legende nach wurde dieser Buddha in Indien von den Hindugöttern Indra und Vishnu erschaffen. Erst Jahrhunderte später kam er über Sri Lanka, Myanmar und Angkor nach Thailand.

goldene Fabelwesen

Es werden der Buddhastatue magische Kräfte nachgesagt und seinem Besitzer soll er Wohlstand bringen. Das ist natürlich für den thailändischen König sehr wichtig. Noch heute wechselt der König von Thailand drei mal im Jahr in einer feierlichen Zeremonie die Gewänder des Jadebuddhas. Diese Gewänder wechseln mit den Jahreszeiten, der Buddha erhält eine Bekleidung für den Winter, die Regenzeit und die heißen Monate.

Im Inneren des Tempels ist es recht dunkel,  hoffnungslos überfüllt und die Statue ist in ihrer luftigen Höhe leider  viel zu weit entfernt um sie deutlich zu erkennen. „No photos inside!“ hat mir Sanya  noch schnell zugeraunt, doch mir sind die Hinweisschilder bereits aufgefallen. Sollte man wohl auch wirklich lassen, denn ich habe vor meiner Reise gelesen, dass die überall anwesenden Wärter da keinen Spaß verstehen. Abgesehen von der Heiligkeit der Statue, sollte man auch mit Rücksicht auf die vielen betenden Menschen in diesem Raum davon Abstand nehmen.

der Königspalast in Bangkok

Die Tempelanlage ist von einer Galerie begrenzt, deren Säulengänge  mit Malereien des Ramakien-Epos geschmückt sind.
Südlich des Wat Phra Kaew befindet sich der Königspalast, der auch heute noch für Staatsempfänge und -zeremonien genutzt wird. Das Palastgelände besteht aus vier Gebäudegruppen, die Phra Maha Montien-, die Chakri-, und die Dusit Gruppe sowie das Borom Phiman Gebäude.  Die Königliche Familie Thailands lebt inzwischen jedoch in einem Palast im Norden von Bangkok.
Meine Besichtigungstour findet hier ein ende und  Sanya möchte wissen, ob ich nicht für die nächsten Tage noch einige Touren mit ihr unternehmen möchte. Doch ich ziehe es vor Bangkok alleine zu erkunden und muss Sanya leider enttäuschen. „No problem“ ist ihre Antwort, doch erfreut sieht sie nicht gerade aus. „Ich kann mit dir zu einer Touristeninformation gehen, sie arbeiten zusammen mit meinem Büro“ schlägt sie mir vor. Na ja, warum nicht. Ich möchte in einigen Tagen ja gerne nach Kambodscha und könnte mich schon mal nach Busverbindungen usw. erkundigen. Vielleicht verdient Sanya dann doch noch etwas, wenn sie mich dort anschleppt.  Allerdings möchte ich anschließend nicht in mein Hotel, sonder wieder hier abgesetzt werden, um den Wat Pho mit dem liegenden Buddha zu besichtigen. „No problem“ versichert mir Sanya und so machen wir uns auf den Weg zur „Touristeninformation“. Doch als ich an unserem Ziel ankomme hole ich erst mal tief Luft. Ich hätte es ja wissen müssen! Ein Schmuckgeschäft! „Das ist doch keine Touristeninformation!“ erkläre ich Sanya. „Doch- hier werden Touristen informiert über Jade und  anderen thailändischen Schmuck“  versichert sie mir mit Überzeugung in der Stimme. Hmmm- so kann man das natürlich auch sehen.  Also kaufe ich einen kleinen Jadeelefanten, so habe ich ein Souvenir und mit der Kommission war der Tag für Sanya doch nicht nur verlorene Zeit.
Das Büro, für das sie arbeitet, bekomme ich auch noch vorgeführt. Vielleicht habe ich es mir ja überlegt und mache doch noch eine Stadtrundfahrt? Das nicht, aber ich lasse mir einen Kostenvoranschlag machen für 3 Tage Angkor Wat inklusive Hotel, Transport und Visum. Da ich mich nicht direkt entscheiden möchte erhalte ich eine Visitenkarte und werde zum Abschluss meines Ausfluges von dem Fahrer am Wat Pho abgesetzt.

der liegende Buddha von Bangkok

Der historische Name des Tempels ist  Wat Potharam, welche von dem Namen der indischen Stadt Bodhagaya mit dem Kloster des Bodhi-Baumes abgeleitet wurde. Die Hauptattraktion dieses Tempels ist die liegende Buddha-Statue aus Blattgold und den Perlmutteinlagen auf den Fußsohlen. Diese Statue ist 46 Meter lang und 15 Meter hoch und es ist bereits mein zweiter Besuche dieses Tempels. Doch dadurch ist die Größe der Figur nicht weniger beeindruckend. Ich kaufe mir ein kleines Töpfchen mit Münzen und mache einen Rundgang um den Buddha. Es sind genauso viele Münzen darin enthalten  wie aufgestellten Opferstöcke in dem Tempel. Sie sind entlang der Wand aufgereiht und bei meiner Umrundung der Statue werfe ich in jedes der Töpfchen eine Münze und dabei darf ich mir etwas wünschen. „Klick-klick-klick“  tönt es die gesamte Zeit in dem gut besuchten Tempel. Fast habe ich die Runde geschafft und so langsam gehen mir die Wünsche aus. Einige habe ich schon drei mal wiederholt, vor allem die betreffs der Gesundheit.
Noch fünf Spendentöpfchen –vier—drei –zwei – nanu ??? Da fehlt tatsächlich eine Münze, es hat sich einer der Mönche verzählt. Oder habe ich in eines der Töpflein zwei Münzen eingeworfen? Egal, Hauptsache das mit den Wünschen scheitert nicht an einer  Ein-Baht-Münze.

Steinfigur im Wat Pho

Ich trete wieder aus dem Tempel in die gleißende Sonne und spaziere durch den Rest der großen und weitläufigen Anlage. Diese Tempelanlage ist heute auch berühmt als Lehrstätte für Kräuterheilkunde und Thai-Massage.
An einem der Aus-bzw. Eingänge steht eine Reisegruppe deren Führer gerade auf Deutsch etwas  zu einer Steinfigur erklärt. Was hat er denn zu diesem grimmig dreinschauenden Mann zu sagen? „Das ist Marco Polo!“ höre ich die Stimme des Reiseleiters und bleibe neugierig eine Weile stehen. „Er  hat auf seiner Rückreise von China in Bangkok Station gemacht und diese Statue wurde ihm zu Ehren hier aufgestellt.“  Na- ob das so richtig ist? Marco Polo ist über Thailand gereist? Nun, wenn er es so erzählt wird es sicher stimmen. „Und er hat die Nudeln nach Europa gebracht, denn die hat er in China kennen gelernt.“ Ja, davon habe ich schon gehört. Die berühmten Spagetti sind gar keine italienische Erfindung, sondern stammen aus China. Wieso gab es bei diesem Beweis eigentlich Kritiker, die bezweifelten das Marco Polo all seine Reisen wirklich erlebt hat?

Tuktuks in Thailand

Nach dem Tempelbesuch schlendere ich ein wenig am Fluss entlang. Hier stehen Markthallen in denen vorwiegend Fisch in frischem sowie in getrocknetem Zustand verkauft wird. Davor sind entlang des Gehwegs Essensstände aufgebaut. Hier sehe ich Bekanntes und noch viel mehr Unbekanntes. Fleisch und Fisch, verarbeitet zu Würstchen, frittiert und gebacken oder mit Gemüse in einem großen Topf als Suppe gekocht. Doch so recht mein Geschmack ist das alles nicht. Links wird frischer Fisch gegrillt, doch der Geruch ist sehr intensiv. Da würde jede spanische Sardine vor Neid erblassen. Ob es hier wohl irgendwo ein vegetarisches Restaurant gibt? Am besten ich nehme mir ein Tuktuk und fahre in Richtung Hotel, denn inzwischen bin ich nicht nur hungrig sondern auch müde.

Central World Einkaufszentrum

Nach einer 20-minütigen Fahrt durch Bangkok´s Verkehr komme ich am Arnorma Hotel an. Für ein Restaurant ist es eigentlich noch zu früh, daher gehe ich in das gegenüberliegende Central World Shopping Center. Dieses Einkaufszentrum ist vor ca. fünf Jahren abgebrannt und neu aufgebaut worden.  Bei meinem letzten Bangkok-Urlaub habe ich das  Zentrum einige male besucht und bin nun gespannt was sich alles verändert hat. Nun- eigentlich alles!! Hell und großzügig, gebaut mit viel Glas und zwei Aufzügen, verfügt die Mall über mehrere Stockwerke mit sehr guten und auch relativ teuren Geschäften.

Bäckerei in Bangkok

Die T-Shirts mit Tuktuk- Bildern und preiswerte Seidenschals sind verschwunden. Ebenso der Schneider, der mir vor sechs Jahren ein „echtes“ Armani-Kostüm im Stil „the same same“ genäht hat. Das Kostüm hängt immer noch ungetragen in meinem Schrank und passt inzwischen vermutlich noch schlechter als damals.
Stattdessen sind hier Geschäfte mit internationalen Markenprodukten aus allen Bereichen zu finden.  Irgendwie ein wenig schade- ich vermisse den Verkäufer der Trockenfrüchte, der ständig hinter seinem Stand saß und ein Nickerchen machte.

Weinhandlung in Thailand

Doch am meisten beeindruckt mich der Lebensmittelbereich in der obersten Etage. Was für ein Angebot! Exotische Früchte ebenso wie ein solider Apfel, Gemüse, Wurst, Fleisch und Käse- alles ist vorhanden. Sogar Backwaren mit verschiedenen Brotsorten! Wo früher ein Regal mit Toastbrot stand  befindet sich heute eine richtige Bäckerei!
Und schau da einer an- der kleine mickrige Weinladen von einst! Der hat sich ganz schön gemausert und bietet Weine und andere Alkoholika aus aller Welt an.
Neben den Lebensmitteln befinden sich hier oben einige Restaurants. Da habe ich die Qual der Wahl, denn von Thai-Küche über indisches Curry bis zur Pizza wird hier alles angeboten. Und zum Nachtisch kann ich mir ein pinkfarbiges,  papp-süsses Eis kaufen. Manches hat sich eben doch nicht geändert!
Ich entscheide mich für das indische Curry und gehe im Anschluss direkt in das Hotel auf mein Zimmer. Denn auch der Bummel durch ein Einkaufszentrum ist anstrengend und zeitraubend. Und morgen muss ich früh aufstehen, denn ich werde schon um fünf Uhr an der Rezeption abgeholt. Es steht eines der absoluten Highlights auf dem Programm: ein Besuch im Tigertempel! Da möchte ich ausgeschlafen und fit sein, deshalb mache ich auch bald das Licht aus und träume die nächsten Stunden von der Begegnung mit  wilden Tigern.

Thailand-Kambodscha Reise

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Über den Autor

Elke Hoppe

Vor ca. 20 Jahren bin ich von Deutschland nach Spanien ausgewandert, um auf der Sonnenseite Europas leben zu können. Doch auch von hier aus habe ich das Bedürfnis mehr von der Welt kennen zu lernen. Da es mir zeitlich und beruflich möglich ist, mache ich seit 2005 einmal im Jahr eine „große Reise“. Begleitet werde ich dabei von Edith, meiner Mutter, die vor 18 Jahre ebenfalls aus dem deutschen Regen in die spanische Sonne geflüchtet ist. Bisher hat uns unsere Reiselust nach Asien, Kenia und Peru geführt. Für das Jahr 2009 hatten wir uns für Indien entschieden und dort neben Rajasthan inzwischen auch andere Regionen besucht. Auf den Rundreisen in Indien waren wir in Begleitung von unserem Fahrer Prakash Acharya. Er ist ein zuverlässiger und informativer Reisebegleiter, den ich sehr empfehlen kann. Prakash hat sich vor einigen Jahren selbständig gemacht und falls jemand mit ihm eine Rundreise machen möchte bin gerne bereit den Kontakt herzustellen.

4 Reaktionen bis “ Thailand Reiseerlebnis – Bangkok und der Königliche Grosse Palast ”

  1. […] anzunehmen für das Sanya arbeitet. Hoffentlich kommt sie  doch noch zu einem kleinen Verdienst.  https://www.reiseberichte-blog.com/thailand-reiseerlebnis-bangkok-und-der-koenigliche-grosse-palast/   Wo steckt  denn nur die Visitenkarte?   Gefunden! Kurz darauf habe ich den freundlichen […]

  2. Ein sehr spannender Reisebericht! Hab‘ ihn wirklich gern gelesen. Danke für die vielen Tipps. Im August fliege ich auch mal nach Bangkok und guck mir die Stadt an. Werd‘ wohl mit Qatar fliegen.

    Bin schon jetzt total aufgeregt. Herzlichst, Euer Schorch Meyer.

  3. Elke Hoppe

    Hallo Schorsch
    vielen dank für deine Zuschrift und den Kommentar. Ich freue mich immer über eine Rückmeldungung!
    Leider komme ich erst heute dazu dir zu antworten, da ich über Weihnachten und Neujahr in Indien auf reisen war.
    Thailand und Bangkok habe ich 2 x bereist und es ist immer wieder schön und einen Besuch wert. Ich wünsche dir jedenfalls eine tolle Zeit im August und viel Spass!
    Liebe Grüsse
    Elke

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