Reiseberatung für individuelle Reisen

Aktivurlaub in den Pyrenäen Andorras, Val de Incles, Vall de Nuria, Sorteny Park, Barcelona

Dieser Reisebericht ist der 2. Teil meines Berichtes über meine Reise nach Andorra.

03.07.2009: Wanderung ins Val de Incles

Vall-dIncles

Vall-dIncles

Diesen Tag können wir wohl als das absolute Highlight betiteln. Hektik und Stress lassen wir heute hinter uns, unberührte Natur, Blumenmeere und absolute Stille begleiten uns dabei. Wir wandern in das Tal von Incles (Vall d’Incles). Die Tour beginnt bei sonnigen aber kühlen Temperaturen, kurzhosig aber mit Fleecejacke bekleidet, direkt vom Hotel startend. Unser Weg windet sich einen schmalen, naturbelassenen Weg oberhalb des Dorfes Soldeu den Berg hinauf. Für den Einen oder Anderen mit etwas Schwierigkeiten behaftet, manch einem fehlt die Kraft, anderen die Luft. Aber mit entsprechend vielen Pausen und einem angepassten Tempo für Jedermann machbar. Wir genießen herrliche Ausblicke ins Dorf und haben schon bald den schwierigsten Anstieg des Tages vollbracht. Der Wald fängt an sich zu lichten, der Weg wird gemächlicher und allmählich werden wir überrascht von zahlreichen Blütengewächsen. Das große Rätselraten beginnt.

Alpen-Schnittlauch

Alpen-Schnittlauch

Aber wir haben Glück. Eine Reiseteilnehmerin kennt sich besonders gut mit der Gebirgsflora aus und unterstützend wird ein Pflanzenbestimmungsbuch zur Hand genommen. Unser Tempo verlangsamt sich, soviel schöne und einzigartige Blumen wollen fotografiert und bestimmt sein. Wir sind einfach nur noch überwältigt. Unser Wanderführer Joan Maria erzählt uns von romantischen Angelnächten an den Bergseen, die wir nun passieren, von den Sonnenuntergängen die die Berge in einem purpurroten Licht erscheinen lassen und den Seen, die zu dunklen schwarzen Löchern werden. Uns wird es immer wärmer ums Herz herum, und das nicht nur wegen der sportlichen Betätigung. Die Blumenpracht wird immer phantastischer, riesige Alpenrosenmeere erschließen sich uns und ein spektakuläres Wolkenspiel am Himmel setzen noch eins drauf. Oberhalb einer Schutzhütte, der „Refuge Estany del Siscaro“, am gleichnamigen Bergsee machen wir eine Rast. Jeder hat sein Picknick dabei, ich labe mich an Oliven gefüllt mich Anchovis, spanischem Manchego-Käse und andorranischer Salami vom Bergdorf Os de Civis. Und für eine kleine Siesta in der Blumenwiese liegend und den Wolkenzug am Himmel beobachtend, ist auch noch Zeit. Nun folgt der Abstieg ins Tal von Incles. Zunächst durchqueren wir das Siscaro-Tal, ähnlich einem ausgetrocknetem Reisfeld, bevor wir einen rauschenden Gebirgsbach erreichen. Unser Weg läuft immer parallel zum Bach, bietet zahlreiche Erfrischungsmöglichkeiten und wiederum eine einzigartige Blumenpracht. Wir erreichen das Tal von Incles. Ein befestigter Weg führt nun durch das 3 Kilometer lange, liebliche Tal. Erste traditionelle Berghäuser (Casa’s) passieren wir. Die Zivilisation hat uns allmählich wieder. Im Hotel angekommen, sind wir etwas erschöpft. Ein Cortado weckt allmählich wieder die Lebensgeister. Aber alle sind sich einig – es war ein Traum.

04.07.2009: Ausflug Vall de Nuria

Gaensegeier

Gaensegeier

Dieser Tag war eigentlich zur freien Verfügung ausgeschrieben. 2 meiner Gäste nutzen dies, um eine weitere Wanderung auf eigene Faust zu unternehmen. Und wie ich am Abend erfuhr, waren die Beiden mit ihrem Tag sehr zufrieden. Neben vielen einzigartigen Blumenfotografien entstanden dort auch sehr schöne Bleistiftzeichnungen dieser herrlichen Landschaft.

Mit den anderen Gästen, unserer örtlichen Reiseleiterin Christine und unserem Chauffeur Vincence ging es für uns heute nach Spanien. Ziel sollte das Vall de Nuria sein, auch Tal der Träume genannt. Zunächst fuhren wir über den Pas de la Casa zum französischen Dorf Bourg Madame. Nach einer Cortado-Pause steuerten wir über zahlreiche Kurven und Serpentinen (nicht ganz ohne Folgen) das katalanische Dorf Ribes de Freser an. Hier bestiegen wir die Zahnradbahn, die uns rumpelnd und pfeifend zusammen mit vielen sich angeregt unterhaltenden Spaniern in das autofreie “Tal der Träume” brachte. Adler, Gämse, Wasserfälle und weitläufige Wälder – kurz “Natur pur” beobachteten wir während dieser traumhaften Fahrt. Und endlich eröffnete sich uns die Wallfahrtsstätte, auf 1967 Metern Höhe in einem Talkessel gelegen. Jahrhunderte lang pilgerten Tausende in das Gebirgsdorf und noch heute kommen alljährlich viele Gläubige, um die Marienfigur anzubeten, die als Schutzheilige der Pyrenäenschäfer gilt und auch beim Ausbleiben des Kindersegens helfen soll. Eine  Gondelbahn brachte uns nun noch weitere Meter hinauf, auf immerhin 2050 Meter Höhe. Von hier aus spazierten wir gemütlich in das Tal hinab. Hierbei treffen wir auf ein Ensemble eigenwillig geformter moderner Kreuze. Auch ein halbrunder Höhenaltar fehlt nicht und weiter abwärts passieren wir schließlich 14 Kreuzwegstationen, bei denen jede einzelne eine genauere Betrachtung lohnte. Anschließend hatten wir noch etwas Freizeit bevor es dann wieder mit der Zahnradbahn hinab nach Ribes de Freser ging. Alle schienen bereits recht müde und während unserer Busfahrt zurück nach Soldeu zum Hotel schlummerte der eine oder andere genüsslich. Selbst der obligatorische Cortado-Stopp wurde abgewählt. Aber da wir uns am Nachmittag im Bus etwas ausgeruht hatten, saßen wir nach dem Abendessen noch lange zusammen an der Bar und erfuhren bei einer netten Plauderrunde viel Interessantes über unsere Mitreisenden.

05.07.2009: Wanderung Sorteny Park

Sorteny Tal

Sorteny Tal

Als ich an diesem Morgen die Augen aufschlug, konnte ich nicht wie gewohnt die Berge vom Bett aus sehen. Es war dunkelgrau und es regnete in Strömen. Das eine oder andere Gewitter zog über uns hinweg und eigentlich mochte man am liebsten liegen bleiben. Aber wir waren zum Wandern von weit her angereist und so konnte uns das Wetter auch nicht wirklich die Stimmung verderben. Das Frühstück war wieder klasse und gab uns die notwendige Grundlage für die bevorstehende Wanderung. Mit Joan Maria, unserem Wanderführer, schauten wir uns gemeinsam auf dem Radar die Wettervorhersagen an und wir konnten um die Mittagszeit ein großes Loch auf dem Bildschirm ausmachen. Also beschlossen wir uns auf den Weg zu machen. Wir bestiegen zunächst den Bus, der uns zum Ausgangspunkt unserer Wanderung brachte. Und wie sollte es anders sein, wenn Englein reisen, der Himmel riss auf und verhieß uns einen wunderschönen sonnigen Tag.

Kleearten

Kleearten

Wir veränderten die Tour etwas, da am Nachmittag wieder mit ähnlichen Unwettern zu rechnen sein musste. Also ging es nicht wie geplant bis zum Estanyo See, sondern wir wanderten ganz gemütlich durch den Sorteny Park. Einen ersten Stopp legten wir am Botanischen Garten ein. Direkt am Wanderweg gelegen, bettet sich dieser ganz idyllisch in die umliegende Berglandschaft ein. Pyrenäen-alpine und sup-alpine Flora konnten wir dort in einer thematischen Präsentation bewundern. Das Pflanzenbestimmungsbuch wurde wiederum zur Hand genommen und verglichen, es wurde fotografiert und gefachsimpelt. Noch schnell ein Gruppenerinnerungsfoto geschossen zwischen Blumenstauden und einer herrlichen Bergkulisse und weiter ging’s auf schmalen Pfaden durch saftige und blumenreiche Wiesen, über kleine rauschende Bäche zur Schutzhütte „Borda-Refugi de Sorteny“. Allmählich zogen um uns herum schon wieder mächtig schwarze Wolken heran. Aber wir ließen uns nicht beunruhigen und legten an der Hütte eine Rast ein. Mein Picknick bot wiederum Oliven, Salami und Käse, dazu etwas Brot. Natürlich versäumten wir es nicht, einen Blick in die Schutzhütte zu werfen, in der Wanderer übernachten können.

El Serrat

El Serrat

Feuerstelle, Tische und Betten und sogar ein kleines ÖKO-WC sind vorhanden. Es roch nach verbrannten Nadelhölzern und irgendwie war es dort fast ein wenig gemütlich. Nun stiegen wir allmählich wieder hinab in das kleine Bergdörfchen El Serrat. Hier fanden wir ein kleines Café mit einer Terrasse, die uns einen wunderbaren Ausblick in das Tal bot. Eis, Cortado oder ein kleines Bier wurden genossen und allmählich trat etwas Wehmut ein. Uns wurde nun klar, dass dies unsere letzten schönen Stunden inmitten dieser einzigartigen Natur sein würden. Die Gruppe nutze die Stimmung, sich nun auch bei unserem Wanderführer Joan Maria zu verabschieden, wobei das eine oder andere dankbare Küsschen auf seinen Wangen landete. Und schließlich ging es mit dem Bus wieder zurück zum Hotel. Viele der Gäste nutzen noch die einmalige Chance, mit dem Lift auf unseren Hausberg aufzufahren, denn der Lift wurde nach seiner Winterpause an diesem Tag erstmalig wieder geöffnet. Nach dem Abendessen setzten wir uns alle nochmals in der Lobby-Bar zusammen, ich spendierte auf Kosten von Eberhardt TRAVEL einen Sangria und schließlich waren wir uns alle einig – es war eine gelungene Reise, eine prima Truppe, schöne Landschaften … Einfach ein Genuss für Leib und Seele, und viele der alltäglichen Sorgen wurden für kurze Zeit vergessen.

06.07.2009: Barcelona und Heimreise

Barcelona Hafen

Barcelona Hafen

Heute hieß es Abschied nehmen. Ein letztes Mal das Frühstück genossen, wurden bereits um 8.15 Uhr die Koffer in den Bus verladen. Vincence sollte uns wieder fahren und Christine war auch zur Stelle. Wir ließen Andorra nochmals an uns vorbeiziehen und selbst das Wetter zeigte sich nochmals von der sonnigen Seite. Bereits wieder in Spanien legten wir unseren letzten Cortado-Stopp ein und erreichten gegen Mittag Barcelona. Zuvor aber stimmte ich unsere Gäste mit einem musikalischen Höhepunkt auf diese reizvolle Stadt ein – aus der Musikbox von Vincence erklang „Barcelona“ von Freddie Mercury und Montserrat Cabelle. In Barcelona angekommen stieg Lorenzo zu uns in den Bus – ein charmanter Gästeführer, der uns nun seine Heimatstadt zeigte. Wir starteten mit einer Auffahrt auf den Montjuic, der 173 m hohe, abrupt ins Meer abfallende Hügel, der über der Hafenstadt thront. Von hier oben eröffnete sich uns ein überwältigender Blick über Barcelona und die Stadt hatte uns bereits in ihren Bann gezogen.

La Sagrada Familia

La Sagrada Familia

Natürlich statteten wir der Sagrada Familia, der bis heute unvollendet gebliebenen Kathedrale, entworfen von Gaudi, einen Besuch ab. Und was wäre ein Besuch in Barcelona ohne die Rambla. Unablässig wälzt sich hier ein Menschstrom von Touristen und Einheimischen lang, vorbei an gefüllten Cafes und Kiosken, umringt von Gauklern und Straßenmusikanten. So spazierten auch wir unter den Schatten spendenden Platanen lang und ergaben uns der Faszination. Und in der Markthalle an der Rambla kamen wir aus dem Staunen dann nicht mehr raus – Obst- und Gemüsestände, wie sie meine Augen noch nicht gesehen hatten, Gewürzstände, wie ich sie zuvor nur in der Türkei zu riechen vermochte, überwältigend und anregend gleichermaßen. Mit einer Auswahl an exotischen Früchten bewaffnet, ging es dann zügig zum Bus, der uns nun zum Flughafen brachte. Hier verabschiedeten wir uns herzlichst von Christine und Vincence – und für mich war klar – ich komme ganz bestimmt wieder, dies zumindest versprach ich den Beiden. Das Einchecken lief problemlos und Air Berlin brachte uns sicher wieder nach Berlin zurück. Nun hieß es nochmals Abschied nehmen, nämlich von meinen, mir sehr lieb gewonnen Gästen. Wir lagen uns drückend in den Armen, die Chauffeure standen bereit und brachten schließlich alle Gäste wieder bequem nach Hause.

Mehr geht nicht in einer Woche. HASTA LA VISTA! ADIOS!  VIVA ANDORRA!

Hier finden Sie den 1. Teil des Reiseberichtes zu der Wanderreise in die Pyrenäen.

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