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Japan Reisebericht – Rundreise im Land der Kirschblüten, mit Tokio, Kyoto, Osaka, und Hiroshima

Fuji-san - Der heilige Berg

Fuji-san – Der heilige Berg

Ein Linienflug der JAL, der japanische Fluggesellschaft, brachte uns nach Japan. Wir waren zu viert, zwei befreundete Paare, die endlich einmal zusammen Urlaub machen wollten. Auf Japan hatten wir uns sofort einigen können und so recherchierten meine Frau Angelika und ich nach den besten Angeboten. Bei einem Spezialveranstalter für Gruppenreisen, wurden wir fündig. Die neuntägige Reise „Best of Japan“ enthielt alles, was wir gerne sehen wollten, und war kurz genug, dass ich mein Geschäft guten Gewissens zumachen konnte.
Schon der Service am Telefon war überaus nett, Frau Watzlawczik machte es uns leicht, immer wieder auch wegen Kleinigkeiten nachzufragen, ohne das Gefühl zu haben, wir würden lästig. Und wir hatten eine Menge Fragen. Wir wollten uns nicht nur auf unseren Reiseführer und das Internet verlassen, so fragten wir nach dem Wetter, den Unterkünften, Sitzplatzreservierungen für den Flug, Geldumtausch und anderen für uns wichtigen Dingen. Und immer erhielten wir nicht nur freundliche, sondern gut gelaunte und fundierte Auskünfte. Vielen Dank, Frau Watzlawczik, schon in der Vorbereitungszeit waren Sie uns eine große Hilfe und haben uns hervorragend auf unseren Urlaub eingestimmt.
Am Morgen unseres ersten Tages bestiegen wir in Frankfurt den Flieger, um am frühen Nachmittag des zweiten Tages in Tokio auszusteigen.

Tokyo Shibuya

Tokyo Shibuya

Ein langer Flug, allerdings muss man auch die Zeitverschiebung mitrechnen. Wie Frau Watzlawczik uns schon am Telefon sagte, wurden wir am Flughafen von unserem Reiseleiter abgeholt. Nach einer herzlichen Begrüßung wurden wir in unser Hotel gebracht, wo der Checkin von der Reiseleitung übernommen wurde. Es gab noch eine kurze Verwirrung, da wir das Zimmer wechseln wollten, um in der Nähe von unseren Freunden zu sein. Doch unser wunderbarer Reiseleiter organisierte diesen Wechsel ohne Probleme. Nur aufs Zimmer gehen mussten wir noch selbständig. Der Service war schon zu Beginn hervorragend. Unser Hotel lag im Stadtteil Asakusa. Nachdem wir noch den ganzen Abend Zeit hatten, entschlossen wir uns, einen wagemutigen Ausflug in unbekanntes Terrain zu machen. Wir schlenderten kleine Straßen und Gässchen entlang, einige davon waren mit einem Dach geschützt. Es nieselte ein wenig, so dass es ganz gut war, dass wir manchmal überdacht waren. Die Läden waren erhellt von Neonröhren, handgemalte Schilder wiesen die Preise aus. Wir verstanden gar nichts und ließen uns einfach gefangen nehmen von der Andersartigkeit. Der Schilderwald war gigantisch und beeindruckend.
Am nächsten Morgen machten wir uns auf den Weg nach Roppongi. Der Stadtteil wird beherrscht von dem alles weit überragenden Roppongi Hills Mori Tower. Wir fuhren hinauf und hatten einen völlig neuen Blick auf die Stadt: von einer Aussichtsplattform in 250 Metern Höhe. Am Eingang zum Meiji-Schrein erläuterte uns unser Reiseleiter die rituelle Reinigung, der wir uns auch unterzogen. Mit der Kelle schöpft man Wasser und spült damit die Hände und den Mund. Allerdings muss man aufpassen, dass die Lippen die Kelle nicht berühren. Dann gingen wir zum Schrein, wo wir uns die Schuhe auszogen und das Heiligtum betraten. Der Schrein selbst ist eher unspektakulär, aber der umliegende Park ist wunderschön. Wir hatten das Glück, auf ein Hochzeitspaar zu treffen, die sich hier ihren Segen holten. Doch leider schien der Haussegen schon jetzt schief, die beiden sahen nicht gerade glücklich aus. Die Schwiegermutter – wir nahmen an, dass die Frau das war – hatte einen verbissenen Gesichtsausdruck und so malten wir uns lachend aus, wie diese Feier wohl weitergehen würde.
Die Bootsfahrt auf dem Sumida war ein schönes Erlebnis. Ganz gemütlich schunkelten wir über den ruhigen Fluss. Die Sicht auf die Stadt ist von hier aus nur zu empfehlen, schon allein, weil man viel langsamer unterwegs ist. So hat man Zeit, sich bestimmte Dinge genauer anzuschauen, als wenn man mit dem Auto fährt. Das hat uns sehr gefallen. In Asakusa sind wir wieder ausgestiegen und zum Kannontempel gelaufen. Vor dem Tempel stiegen dicke Rauchschwaden von dem kleinen Rauchaltar auf, an dem die Gläubigen ihre Räucherstäbchen anzündeten. Die riesige Papierlaterne in der Mitte des Tempels erinnerte an asiatische Lichterketten. Fasziniert hat uns auch die Fahrt mit der Metro. Kaum zu glauben, wie viele Leute in eine U-Bahn passen können. Hier hat man scheinbar kein Problem mit Körperkontakt und zu wenig Distanz.
Den nächsten Tag haben wir auf eigene Faust in Tokio verbracht. Das hat Spaß gemacht, war aber auch etwas beschwerlich aufgrund der vielen Schilder in japanischer Schrift. Aber viele Menschen hier sprechen englisch, und so haben wir einfach an der Rezeption des Grand Prince Hotels nachgefragt. Wir hatten viel Spaß an diesem Tag und fanden es schön, auch innerhalb einer Gruppenreise Zeit nur für uns zu haben.
Mit dem Bus ging es am darauf folgenden Tag nach Kamakura. Der Hasederatempel ist eines von vielen Bauwerken, die an die große Zeit des damals herrschenden 4. Shogunats erinnern. Die kleinen Statuen, die zum Schutz der ungeborenen Kinder dienen, sind anrührend behängt mit heutigen Accessoires für Kleinkinder, Bärchen, Lätzchen und andere Spielsachen. Der Fuji Hakone Nationalpark bietet einen kleinen Ausflug in Japans Natur. In der Stadt merkt man davon ja nicht viel. Der Park mit dem Ashisee liegt sehr beschaulich und bietet einen grandiosen Blick auf den Fuji

Fuji

Fuji

, den höchsten Berg Japans. Nach einer Übernachtung fuhren wir mit dem Shinkansen nach Himeji. Darauf hatten wir uns schon die ganze Zeit gefreut. Da wir begeisterte Zugfahrer sind, waren wir mehr als nur glücklich über diesen Teil unserer Reise. Unser Shinkansen gehörte leider nicht zur neuesten Generation, sondern zur 300er-Serie, wie unser Reiseleiter erklärte. Die neuesten, die 500er, die wir am Bahnhof sahen, sehen eher aus wie eine Rakete oder eine Pistolenmunition. Großartig. Und sie sind wirklich schnell! Man merkt gar nicht, wie man dahinfliegt. Schön ist auch, dass der Shinkansen immer pünktlich ist, da er ein vom übrigen Schienenverkehr abgekoppeltes eigenes Schienennetz besitzt. Weit besser als bei uns mit dem ICE! In Himeji besichtigten wir die Burg des weißen Reihers, ein wunderschön auf einem Hügel gelegenes und feinst verziertes Bauwerk. Unser Reiseleiter erzählte uns, dass die Burg schon einige Male als Filmkulisse verwendet wurde, unter anderem für den James-Bond-Film „Man lebt nur zweimal“. Die restliche Strecke legten wir noch einmal im Shinkansen zurück. Auf Hiroshima waren wir sehr gespannt. Wir waren bedrückt, was uns wohl erwartete in dieser Stadt, der so viel Schlimmes zugestoßen war. Vor allem erwartete uns Hitze. Meine Frau kaufte uns vieren allen einen japanischen Fächer.

Miyajima

Miyajima

An der Stelle des Atomdom schlug 1945 die erste Atombombe ein. Wir waren still, als wir vor der Stelle standen, jeder hing seinen eigenen Gedanken nach.

Es dauerte eine Weile, um wirklich zu begreifen, wo wir uns hier befanden. Im benachbarten Friedenpark gab es einige Mahnmale, aber nichts hat uns so mitgenommen wie das zerstörte Haus, das seit 1945 unverändert zur Mahnung stehen gelassen wurde.
Auch die Besichtigung des Shinto-Schreins auf der Insel des Inlandsees konnte uns nicht mehr auf einen anderen Gedanken bringen. Wenn wir heute Fotos ansehen, können wir uns kaum mehr erinnern, dass wir bei dem Schrein gewesen sind, so sehr waren unsere Gedanken bei den tragischen Kriegsszenarien.
Nara war die erste Hauptstadt Japans. Heute ist sie unbedeutend, aber es gibt noch ein paar schöne Dinge zu tun. Am nachhaltigsten hat sich uns die bronzene Buddhastatue in Erinnerung gehalten. Sie ist gigantisch.

Unser letztes Ziel war Kyoto.

Kyoto Golden Palace

Kyoto Golden Palace

Für uns war das die Stadt der Geishas. Vielleicht nur ein Klischee, aber das wollten wir noch herausfinden. Aber auch so war die frühere Kaiserstadt sehr schön. Neben einer Stadtrundfahrt hatten wir noch einen ganzen Tag für uns allein und machten uns nach dem Besuch des Philosophenwegs abends auf den Weg ins Altstadtviertel Gion. Und tatsächlich: Wir begegneten einigen Geishas, allerdings wurden wir darauf aufmerksam gemacht, dass es sich durchaus auch um eine Maiko, so etwas wie eine Geisha-Gesellin, handeln könne. Wir konnten den Unterschied leider nicht mehr feststellen.
Wir haben unsere Japan-Rundreise sehr genossen, das Land bietet von allem etwas, Kultur, Natur, Geschichte. Unsere Gefühle waren oft gemischt, Schönes wechselte mit Erschreckendem ab, aber jede Station war gut gewählt und eine Reise wert. Die Hotels entsprachen unseren Vorstellungen, alle waren sauber und der Service sehr freundlich. Das Umsteigen in den Shinkansen machte die Reise abwechslungsreich und gleichzeitig haben wir einiges erlebt, was wir vielleicht auf anderen Reisen verpasst hätten, unter anderem die Fahrt mit der Metro, die man unbedingt einmal mitgemacht haben sollte.

von Angelika und Rudolf B.

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Über den Autor

6 Reaktionen bis “ Japan Reisebericht – Rundreise im Land der Kirschblüten, mit Tokio, Kyoto, Osaka, und Hiroshima ”

  1. könntet ihr mir noch ein paar infos zum Preis geben ?

    toller Bericht ansonsten

  2. Hallo Finn,

    freut uns das Dir der Bericht gefällt. Wir haben die Reise bei Kiwi Tours gebucht, dort kannst Du Dir die kompletten Infos zu der Reise anschauen.
    http://www.kiwitours.com/kiwi_reiseangebote/reisen_asien/japan-best-of-2010.php

  3. Hallo, Eigentlich vermeiden wir es, lange Berichte zu lesen. Dieser gefiel uns aber besonders, da wir planen nach Japan zu fliegen, um dieses fuer uns unbekannte Land etwas naeher kennen zu lernen. Darueber wuerden wir uns gerne mit jemanden austauschen, der schon einmal in Japan war. Wir bevorzugen Reisen ohne Reisefuehrung.
    Wo sollte man seine Reise beginnen? Gibt es wirklich so viele Japaner, die Englisch sprechen?

  4. Hallo Manfred,

    ich kann euch nur zu einer Reise nach Japan raten! Es ist so großartig! Leider bin ich mit eurer Frage etwas überfordert, denn wir sind mit einer Reisegruppe gereist, was wir als sehr angenehm empfanden. Deswegen gab es bei unserer Reise keine Fragen zur Sprache. Solltet ihr doch eine Reisegruppe wählen, kann ich Kiwi Tours in München empfehlen.
    Unsere Reise liegt ja nun auch schon ein Jahr zurück, deswegen ist auch nicht mehr alles so frisch. In den großen Städten findet man genug Japaner, die englisch sprechen, aber überall würde ich dafür nicht meine Hand ins Feuer legen. Wenn ihr zum ersten Mal nach Japan fahrt, dann solltet ihr schon die wichtigsten Stationen mitnehmen. Tokio natürlich und Kyoto. Dann eine Fahrt nach Himeji zur Burg des weißen Reihers. Und macht eine Fahrt mit dem Shinkansen, der ist wirklich großartig. Ich könnte noch so vieles aufzählen, wie du wahrscheinlich merkst, bin ich ein großer Japan-Fan geworden. Ich wünsche euch viel Spaß bei eurer Reise und hoffe, dass ihr eure Fragen noch beantwortet bekommt.

  5. Vielen Dank für den interessanten Bericht! Meine Frau und ich planen ebenfalls, nächstes Jahr eine Rundreise durch Japan zu machen und wollten daher bei ihnen nachfragen, ob sie sich vielleicht noch an den Namen des von ihnen sehr gelobten Reiseleiters erinnern? Vielleicht kann man ja bei Kiwi Tours nachfragen, wann der gute Mann wieder unterwegs ist. Herzlichen Dank!

  6. Hallo Hans!

    Es freut mich, dass unser Reisebericht Ihnen gefallen hat. Die Reise war auch wirklich großartig. Ich habe noch einmal bei Kiwi Tours nachgefragt, ob man feststellen kann, wann unser Reiseleiter wieder in Einsatz ist. Dabei habe ich erfahren, dass aufgrund der Vielzahl von Touren, die vor Ort durchgeführt werden, leider nicht im Vorfeld bestimmt werden kann, welcher Reiseleiter welche Tour übernimmt. Mit wurde aber versichert, dass alle Reiseleiter Japanologen sind, die über eine sehr fundierte Ausbildung und hohe Qualifikation verfügen. Natürlich kann das eine persönliche Sympathie nicht versprechen. Aber ich hoffe, dass Sie genauso viel Glück haben mit Ihrem Reiseleiter wie wir. Viel Spaß in Japan!

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