Klassenfahrt nach Brüssel – Europaparlament, Atomium und Manneken Pis
Unsere Klassenfahrt nach Brüssel- mit Besuch im Europaparlament, in Brügge und Gent
Wenn man an Brüssel denkt, fallen einem sofort die Begriffe Atomium und Europaparlament ein, bestenfalls erinnert man sich an das berühmte Manneken Pis. Doch dass Brüssel noch viel mehr zu bieten hat, ahnten wir nicht im Ansatz, als wir unsere Klassenfahrt nach Brüssel zum Ende unserer Schulzeit planten.
Vor allem der Europagedanke war ausschlaggebend für die Auswahl dieses Ziels. Bei Prisma-Club-Tours, dem bekannten Leipziger Klassenfahrtenveranstalter, war man uns gern behilflich, diese nicht alltägliche Fahrt nach unseren Vorstellungen ganz individuell zu planen. Schließlich waren wir alle neugierig, was unser Nachbarland uns wohl zu bieten hat.
Unsere Klassenfahrt nach Brüssel begann am frühen Montagmorgen vor der Schule. Zunächst führte uns unser Weg nach Köln, wo wir einen Zwischenstopp geplant hatten, um ein Musical bzw. eine Fernsehaufzeichnung bei Stefan Raab zu besuchen. In der sehr guten und völlig neu rekonstruierten Jugendherberge Köln/Riehl wurden wir freundlich empfangen, ein Abend- und Frühstücksbüffet ließen keine Wünsche offen. Am späteren Abend luden das Rheinufer und die Kölner Innenstadt mit ihrer urigen Atmosphäre zum Verweilen.
Am kommenden Morgen ging es auf die nächste Etappe unserer Klassenfahrt nach Brüssel, wo wir noch am Vormittag einen Besuch des Europaparlaments bereits im Vorfeld ganz problemlos über das Internet vereinbart hatten.
Im Europaparlament empfing man uns freundlich, führte uns in das beeindruckende Gebäude einschließlich des Plenarsaals. Alle Fragen wurden kompetent und ausführlich von einem Mitarbeiter für Öffentlichkeitsarbeit des Europaparlaments beantwortet. Natürlich sollten wir auch ein paar Kenntnisse über bestimmte Hierarchien, bekannte deutsche Europaparlamentarier und deren Geschäftsfelder nachweisen, hier konnten wir unser Wissen aus dem Gemeinschaftskundeunterricht anwenden.
Am zeitigen Nachmittag checkten wir in der Jugendherberge Youth Hotel „Vincent van Gogh“ mitten im Zentrum von Brüssel ein. Die unter junger Leitung geführte Herberge zeichnet vor allem ihre urige Lounge aus, wo man nicht nur an der Bar sitzen und Musik hören, sondern auch jede Menge Kontakte zu jungen Leuten aus aller Welt knüpfen konnte.
Dass Brüssel eine Weltstadt mit Flair ist, wurde uns bei dem gleich folgenden Stadtrundgang bewusst. Die weitläufige Innenstadt präsentierte uns einen beeindruckenden Kontrast von moderner Architektur und altehrwürdigen Gebäuden, wie dem Palais du Roi, der Stadtresidenz des Königs, dem Justizpalast, den Zunfthäusern an der Grand Place und der eindrucksvollen Passage St. Hubert.
Das Leben in der Stadt wird geprägt von engen Gassen mit Spezialitätenrestaurants, Freisitzen und gemütlichen Straßencafes. Dann zeigte uns unsere Stadtführerin das „Manneken Pis“.
Eigentlich heißt das Manneken Pis „Petit Julien“. Die kleine Fontäne wurde bereits im Jahre 1619 vom Magistrat der Stadt als Symbol der Respektlosigkeit der Brüsseler Bürgerschaft gegenüber der Obrigkeit in Auftrag gegeben. Das Manneken Pis ist bei weitem das beliebteste Fotomotiv Brüssels.
Auch das älteste Schokoladengeschäft Brüssels „Galler“ lockte mit seinen Auslagen und verführte zum Kosten der belgischen Spezialitäten.
Mit dem Bus erkundeten wir weitere Sehenswürdigkeiten wie das berühmte Atomium, das einst zur Weltausstellung 1958 aus Stahl und Aluminium erbaut wurde und nun, nach erfolgreicher Sanierung, in neuem Glanz erstrahlt.
Müde vom Stadtbummel versorgte uns die Jugendherberge mit einem mehrgängigen Abendessen in internationaler Atmosphäre.
Der nächste Tag führte uns zu einem weiteren Highlight unserer Klassenfahrt, nach Brügge. Richtung Nordsee fuhren wir tief in den flämischen Teil Belgiens, was uns bei der Stadtbesichtigung und einer romantischen Grachtenrundfahrt bewusst wurde, denn die Nähe zu den holländischen Nachbarn ist nicht nur an der Sprache zu erkennen.
Die ehemalige Hansestadt wird wegen seiner vielen Kanäle auch „Venedig des Nordens“ genannt und lud zu einem unvergessenen Spaziergang durch seine Gassen, wo man in zahlreichen Straßencafes entspannen und das quirlige Leben beobachten konnte.
Hier gab es auch endlich eine Gelegenheit, die besten Pommes frites der Welt zu probieren, denn in Belgien wurden sie „erfunden“ und sind um vieles delikater und größer als wir sie gemeinhin aus Deutschland kennen.
Zurück in Brüssel, stand der Abend zur freien Verfügung. Schöne Parkanlagen und ein Supermarkt, wo wir die Schokoladenspezialitäten preiswerter einkaufen konnten, als in der teuren Innenstadt, machten den Tag perfekt.
Am Donnerstagmorgen nahmen wir Abschied von Brüssel. Denn der Abschlusstag unserer Klassenfahrt sollte uns zwar schon wieder einige Kilometer der Heimat näher bringen, doch wir wollten noch den anderen, den französischen bzw. wallonischen Teil Belgiens im Osten des Landes kennen lernen. In Lüttich oder Liege erwartete uns das „Youth Hostel George Simenon“, eine Jugendherberge, die in einem alten Klostergemäuer integriert ist, dabei auch wieder Alt und Neu in der Architektur vereint.
Nach dem Beziehen der modernen Zimmer erwartete uns eine Stadtführung. Wir lernten viel über die historische Großstadt an der Maas, die bedeutende barocke Bauwerke aufzuweisen hat und in deren Zentrum französische Lebensart vor allem durch die Studenten der Universität Lüttich gelebt wird. Hier locken Fußgängerzonen und Straßencafes zum Verweilen.
Das beeindruckende Panorama der Stadt von der Uferseite des Flusses Maas in den Abendstunden war ein krönender Abschluss unserer Klassenfahrt. In der Herberge gab es typisches belgisches Bier, das in den Klostermauern historisch richtig angesiedelt ist, denn Mönche hatten einst begonnen, Bier zu brauen und erfanden das starke „Mönchsbier“, weitere Bierspezialitäten kamen über die Jahrhunderte hinzu. Heute erhalten die belgischen Brauer sogar Ausnahmegenehmigungen von der EU, um sehr kreative, nicht ganz so starke Biermischungen z.B. mit Kirsch- und Himbeergeschmack zu brauen, die zudem mehr Zutaten enthalten, als beispielsweise das deutsche Reinheitsgebot vorschreibt.
So traten wir am nächsten Morgen die Heimreise nach Deutschland an, voller Eindrücke und froh darüber, dieses bei Touristen doch eher wenig bekannte Land Belgien kennen gelernt zu haben. Viel zu schnell mussten wir Abschied nehmen von Manneken Pis, Atomium und Europaparlament. Einige Teilnehmer unserer Klassenfahrt beschlossen spontan, hier zu studieren, denn die Ungezwungenheit und Freundlichkeit der Belgier, die Möglichkeiten des studentischen Lebens am Puls Europas beeindruckten uns sehr und bleiben uns sicher immer in guter Erinnerung. Wir können diese Klassenfahrt nur zur Nachahmung weiterempfehlen.
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