Reiseberatung für individuelle Reisen

Der Prado in Madrid

Der Prado

Heute besuchen wir das bekannteste Highlight von Madrid- der Prado. Ein absolutes Muss für alle die sich für Kunst begeistern.

der Prado in Madrid

der Prado in Madrid

Der Prado ist nicht weit von unserem Hotel entfernt, nur etwa 10 Minuten Fußweg. Unterwegs kehren wir noch zum Frühstück in eine kleine Bar ein. Yoghurt und Obst, belegte Brötchen und einen Kaffee. Gar kein Vergleich zu dem trockenen und sparsam belegten Brötchen von gestern. Preislich allerdings auch nicht! Aber was soll´s- es hat uns geschmeckt.

Die Eintrittskarten für den Prado habe ich vorab im Internet gebucht, so umgehen wir die langen Warteschlangen an der Kasse und können direkt zu dem entsprechenden Eingang gehen.
Das Museum del Prado ist eines der grössten und bedeutsamsten Kunstmuseen der Welt und kommt jährlich auf ca. 3 Mio Besucher.

Das Museum umfasst eine Sammlung von mehr als 5.000 Zeichnungen, 3.000 Gemälde, dazu kommen Skulpturen, Drucke, Münzen und Medaillen. Mich persönlich interessieren am meisten die Gemälde, welche dem Prado seinen hohen Rang verleihen. Es ist eine der weltweit besten Sammlungen der spanischen Maler wie z.B. Valázquez und auch holländische Meister wie z.B. Rembrandt sind hier vertreten.
Die meistbesuchte Abteilung ist der Sala de Tiziano, der als der führende Vertreter der venezianischen Malerei des 16. Jahrhundert gilt. Zu Lebzeiten wurde er oft nach seinem Geburtsort Da Cadore genannt.
Gebaut wurden die ersten Räume des Prado 1815 von Ferdinand VII nach dem Vorbild des Louvre. Im Jahr 1819 wurde das Museum del Prado unter dem Namen Museo Real de Pintura y Escultura (Königliches Museum für Malerei und Bildhauerei) eingeweiht.
Seit dem Jahr 1971 werden die Werke des 19. und 20. Jahrhunderts in dem Museum Reina Sofia ausgestellt.
Nach dem spektakulären Umbau des Louvre wurde auch in Madrid am Prado ein Erweiterungsbau angeschlossen. Obwohl die Anwohner zuerst gegen den Anbau klagten, wurde die Erweiterung durchgeführt. Dazu wurde aus dem angrenzenden Jeronimuskloster der seit langem zerfallene Kreuzgang benutzt. Stein für Stein wurde der Kreuzgang abgetragen, restauriert und überdacht. Nun verbindet ein unterirdischer Gang die beiden Gebäude und vergrößerte die Ausstellungsfläche um mehr als die Hälfte. Die Kosten für diesen Anbau betrugen rund 152 Millionen Euro, sechs mal soviel wie zuerst veranschlagt. Also nicht nur der Flughafen Berlin !!!!

Diego Valázquez und Rubens

Der Triumph des Baccus (Foto:Prado)

Der Triumph des Baccus (Foto:Prado)

Wir haben uns den ganzen Tag Zeit genommen und das braucht man auch um den Prado zu besuchen. Und dann hat man noch immer nicht alles gesehen. Wir bummeln durch die Hallen, bewundern die Werke der alten Künstler und sind beeindruckt von der Vielzahl der ausgestellten Kunstwerke. Erstaunlich ist auch die Größe vieler Bilder. Dazu braucht man ja wirklich Hallen in einem Schloss. Eines der Bilder ist z.B. von Diego Valázquez, der Triumph des Baccus. Ein beeindruckendes Bild von 1,65 m auf 2,25m und ich frage mich: wer gab so etwas in Auftrag? Nichts gegen das Bild, aber bei mir zu Hause möchte ich das nicht aufhängen. Vermutlich war der Zeitgeschmack im Jahr 1628 ein anderer als Heute.
Auch die Bilder von Rubens- toll, ich kann sie mir immer wieder ansehen……..im Museum!

Rubens (Foto:Prado)

Rubens (Foto:Prado)

 El Bosco

Foto: Prado Madrid

Foto: Prado Madrid

Foto: Prado Madrid

Foto: Prado Madrid

Doch am beeindruckensten finden Monika und ich die Bilder von Hieronymus Bosch.
Hieronymus Bosch entstammt eine Malerfamilie von vier Generationen. Bereits der Urgroßvater war als Maler in Nijmegen, eine Hansestadt in den Niederlanden, tätig. Sein Großvater und sein Vater blieben bei diesem Handwerk und erlebten einen sozialen Aufstieg in Hertogenbosch. Hieronymus hatte vier Geschwister, zwei Schwestern und zwei Brüder. Er und seine Brüder folgten der Familientradition und erhielten ihre Malerausbildung in der väterlichen Werkstatt. Nach dem Tod des Vaters übernahm der älteste Bruder die Werkstatt und Hieronymus benannte sich nach seiner Heimatstadt, die auch Den Bosch genannt wird.

Im Jahr 1481 heiratete Hieronymus Bosch, der in Spanien auch El Bosco genannt wird, eine Patriziertochter. Durch das in die Ehe eingebrachte Landgut erhielt El Bosco eine gewisse finanzielle Unabhängigkeit.
Er trat einer religiösen Bruderschaft bei in deren Kreis von Adligen und Geistlichen er Kontakte zum Hof und dadurch zu seinen Auftraggebern fand.
Erhalten geblieben sind von Bosch nur die Gemälde auf Holztafeln, wie auch die im Prado ausgestellten Werke von El Bosco.
Wie auch bei meinem letzten Besuch sind seine Bilder von einer Menschentraube umringt. Doch mit etwas Hartnäckigkeit und Drängelei gelingt uns eine gute Sicht auf die Kunstwerke. Erstaunlich- ich habe das Gefühl, der Mann hat einen Blick in die Zukunft getan. Solche Gebäude hat es zu dieser Zeit doch noch gar nicht gegeben? Und was ist das? Ein Flugkörper? Eine Rakete? Leider gibt es zu keinem der Bilder von El Bosco irgendwelche Aufzeichnungen von ihm. Zu einigen seiner Bilder gibt es Interpretationen, doch viele Darstellungen sind rätselhaft geblieben.

 

Als wir durch die angrenzenden Räume gehen werde ich langsam müde. Wie spät ist es denn? Ach herrje! Schon nach drei Uhr! So spät? Kein Wunder, dass meine Füsse müde sind und die Augen ebenfalls. Wie geht es denn Monika? Sie wirkt noch so fit! „Eine Tasse Kaffee und eine Pause wären gut“ sagt sie jedoch auf meine Frage. Wir sind auch nicht weit von der Cafeteria entfernt und dort legen wir erst mal eine Erholungszeit ein.
Danach geht es weiter, durch Räume mit Statuen, Münzen und noch mehr Bildern. So langsam ist meine Aufnahmefähigkeit erschöpf. Glaube meine Augen haben schon Bilderrahmen- form.
Und meine Knie schmerzen- ausgerechnet kurz vor der Reise nach Madrid wurde ich fußlahm und der Besuch im Prado hat es nicht besser gemacht. Daher machen wir uns langsam auf den Weg zum Ausgang- wir haben genug gesehen, es reicht uns.
Die Sonne steht schon tief als wir wieder auf der Strasse sind und zurück zum Hotel gehen. Vorsichtig hinke ich neben Monika her und bin froh, als ich nach einer Weile in meinem Zimmer bin. Jetzt erst mal ausruhen und meinem Knie Erholung gönnen.

Puerta del Sol bei Nacht

Puerta del Sol bei Nacht

Zwei Stunden später bin ich bereits wieder „gehfähig“ und wir machen uns auf die Suche nach einem Lokal um noch etwas zum Abend zu essen. Ebenso wie gestern werden wir in einer kleinen Gasse fündig. Gericht mit Ziegenkäse überbacken- das ist immer gut. Da haben Monika und ich den gleichen Geschmack und so sind wir uns schnell über die Wahl des Lokales einig.
Das Essen ist gut wie erwartet und damit runden wir einen gelungenen Tag richtig ab. Und morgen? Morgen werden wir den Parque del Buen Retiro besuchen, eine der Grünanlagen in Spaniens Hauptstadt Madrid und das Ausflugsziel vieler Familien an Wochenenden und Feiertagen.

Rate this post

Über den Autor

Elke Hoppe

Vor ca. 20 Jahren bin ich von Deutschland nach Spanien ausgewandert, um auf der Sonnenseite Europas leben zu können. Doch auch von hier aus habe ich das Bedürfnis mehr von der Welt kennen zu lernen. Da es mir zeitlich und beruflich möglich ist, mache ich seit 2005 einmal im Jahr eine „große Reise“. Begleitet werde ich dabei von Edith, meiner Mutter, die vor 18 Jahre ebenfalls aus dem deutschen Regen in die spanische Sonne geflüchtet ist. Bisher hat uns unsere Reiselust nach Asien, Kenia und Peru geführt. Für das Jahr 2009 hatten wir uns für Indien entschieden und dort neben Rajasthan inzwischen auch andere Regionen besucht. Auf den Rundreisen in Indien waren wir in Begleitung von unserem Fahrer Prakash Acharya. Er ist ein zuverlässiger und informativer Reisebegleiter, den ich sehr empfehlen kann. Prakash hat sich vor einigen Jahren selbständig gemacht und falls jemand mit ihm eine Rundreise machen möchte bin gerne bereit den Kontakt herzustellen.

Hinterlassen Sie eine Antwort

Sie müssen angemeldet sein, um einen Kommentar abgeben zu können.