Mietwagenrundreise durch Andalusien
Mietwagenrundreise durch Andalusien April 2011
Tag 1:
Unsere Mietwagenrundreise durch Andalusien startete am 20.04. mit Aufstehen um 04 Uhr morgens, und Abflug um 07 Uhr von Frankfurt mit Brussels Airlines via Brüssel nach Malaga. Nach einem etwa 3-stündigen Zwischenstopp in Brüssel erreichten wir gegen 14 Uhr dann Malaga. Mein Sohn hatte weniger Glück mit seinem Flug ab Düsseldorf mit Air Berlin. Ein technisches Problem machte einen Maschinenwechsel notwendig, und dadurch kam er anstatt um 11 erst gegen 16 Uhr an. Über holiday autos hatten wir einen Mietwagen gebucht, es war vor Ort der Vermieter Record go – trotz einiger negativer Feedbacks im Web war unser Wagen bis auf einige Schrammen doch ok.
Wir hatten etwa 250km Fahrtstrecke vor uns, teils auf gut ausgebauten Autobahnen, teils auf kurvigen Küstenstraßen durch die Orte. Die Blicke auf das Meer und die Strände waren teilweise atemberaubend, allerdings störten manche Hochhausbauten die Idylle.
Nach etwa 3,5 Stunde Fahrt mit Pausen, mit Verfahren, erreichten wir in der Dunkelheit unser Ziel für die nächsten Tage: die Villa Maltes in der Nähe von San Jose, am Tor des bekannten Cabo de Gata-Nijar Naturparks. Sehr nette Gastgeber empfingen uns und arrangierten auch gleich einen Tisch im beliebten Restaurant Casa del Miguel in San Jose.
Die Stimmung dort war ausgelassen, insbesondere weil ein Spiel zwischen Barcelona und Madrid stattfand, die Spanier lieben Fußball. Eine riesige Pfanne mit Paella und eiskaltes Alhambra Bier ließ uns schnell die Strapazen der Anreise vergessen. Gegen Mitternacht sanken wir müde aber zufrieden in die bequemen Betten der Villa Maltes.
Die Villa Maltes besteht aus verschiedenen Einheiten, angefangen mit Zimmern bis zu Häusern mit 3 Schlafzimmern, alles in landestypischer Architektur. Eine ruhige Umgebung, der Pool, das tolle individuelle Frühstück, der Gemeinschaftsraum mit dem imposanten Kamin und der Bar, ein toller Platz um seine Mietwagenrundreise durch Andalusien zu beginnen.
Gesamtkilometer: 305 km
Tag 2:
Nach einer angenehmen Nacht erwartete uns am nächsten Morgen ein gesundes Frühstück im Aufenthaltsraum, leckeres Brot, leckere Marmeladen, schmackhafter Kaffee.
Frisch gestärkt mit einigen Tipps der Gastgeber und aus dem Reiseführer, starteten wir auf unserer Mietwagenrundreise durch Andalusien in Richtung San Jose um die Küste des Natur Parks zu erkunden. Auf abenteuerlicher Piste ging es zuerst zum Playa Genoveses, gefolgt vom Playa de Monsul und weiteren Buchten, allesamt schöne Sandstrände, umrahmt von bizarren Felsen oder Dünen – bis dann die Piste an einem geschlossenen Tor in der Nähe der Bucht Cala Carbon endete – von hier ging es nur mit dem Bike oder per pedes hoch zum Cerro de la Vela Blanca und zum eigentlichen Kap „Cabo de Gata“. Zahlreiche Touren sind hier in der Region möglich….
Als nächstes Ziel war ein paar Kilometer entfernt der Playa Arco, neben dem Castillo de San Felipe, ein Platz für gelegentliche Kunstausstellungen. Hier am Strand und an der Küste konnte man die Gewalt der Wellen gut sehen. Ausgewaschene Felsen ergaben eine bizzare Szenerie. Auf der Straße in Richtung Rodalquilar lohnt ein Stopp am Mirador de la Amatista, von hier hat man einen schönen Blick auf das nicht weit entfernte Meer. Kurz danach die Abzweigung nach Rodalquilar, einem kleinen Ort, über dem markant die Ruinen eines ehemaligen Goldbergwerks tronen. Hier war es an der Zeit für ein Mittagessen, dass sich aufgrund des Andrangs vor den Osterfeiertagen etwas in die Länge zog. Dank der rumänischen Ferienkraft, die zum Glück etwas Deutsch sprechen konnte, war es und möglich, etwas zum Essen zu bestellen… Das Restaurant „Crisol„ bot Plätze im Freien, und das Essen war schmackhaft.
Frisch gestärkt erkundeten wir dann die Ruinen des Goldberkwerks, unterhalb verfallene Häuser, wohl Unterkünfte der ehemaligen Arbeiter. Das unter englischer Hand geführte Bergwerk musste wohl wegen zu übermäßigen Zerstörung der umliegenden Bergen 1966 den Betrieb einstellen. Die Ruinen sind frei zugängig, auch ein Hochzeitspaar nahm diese Kulisse für die Hochzeitsfotos unter Beschlag. Nachdem auf der Piste, die weiter hoch in die Berge führte, reger Fahrzeugverkehr herrschte, entschlossen wir uns, auch diese zu nutzen, obwohl das Navi keine Straße eingezeichnet hatte. Dies war dann auch der kürzeste Weg zur verfallenen Kirche Cortijo del Fraile, die viele Jahr lang als Kulisse für bekannte Filme diente, wie zum Beispiel 1966 für „der gute, der der Böse“.
Trotz Warnschilder erkundeten wir die Ruine, und neben der Kirche die wiederhergestellte Wasseranlage. Die Weiterfahrt auf der Piste gestaltete sich problemlos und nach einem kurzen Umweg zum kleinen Supermarkt in El Pozo de los Frailes – ein altes Wasserschöpfrad originalgetreu rekonstruiert gegenüber – hatte uns die Villa Maltes wieder.
Gesamtkilometer: 68 km
Tag 3:
Heute ging es auf unserer Mietwagenrundreise durch Andalusien etwas früher los, wir wollten durch kleine Nebenstraßen durch das Landesinnere über Los Albaricoques, Los Martinez, Fernan Perez nach Agua Amarga. Etwas schwierig gestaltete sich dies im Bereich Los Martinez, als wir die Touristenroute über eine Piste wählten, und dann aber nicht mehr weiter wussten, als wir wieder auf die kleine Asphaltstraße kamen. Nach etwas hin und her fanden wir dann die richtige Richtung und bogen dann vor Agua Amarga, kurz vor einer alten Windmühle, recht auf die Piste ein, die 7km zum Playa del Plomo aufzeigte. Dort angekommen fanden wir viele Wohnmobile in allen Preisklassen vor, der Strand war recht steinig, und so beschlossen wir, den Wanderweg zum Playa del Enmedio zu nehmen, ca. 30 Minuten Fußmarsch um den Hügel herum, am Anfang etwas steil, aber problemlos zu bewältigen. Der Playa Enmedio war fast leer, erst nach und nach kamen einige Wanderer. Da man hier nicht mit dem Auto anfahren kann, ist er weniger bevölkert, als der vorherige. Aber das Wasser war zu kalt zum Schwimmen, und die Steine im Wasser machen das Tragen von Badeschuhen ratsam. So packten wir nach einigen Photos wieder ein und machten uns auf den Rückweg.
Unterwegs rüttelten uns zum Teil starke Windböen gut durch. Am Auto angekommen fuhren wir auf der Piste zurück und dann direkt nach Agua Amarga, ein beliebter Touristenort mit Strand, dem ein oder anderen Hotel und ein paar Geschäften. Hier war am Karfreitag einiges los, nach einem kurzen Bummel und Einkauf im kleinen Supermarkt, machten wir uns auf den Weg in Richtung Carboneras um am Mirador de los Muertos auf den weiten Sandstrand unter uns zu werfen, der auf der einen Seite mit bizarren Felsbrocken begrenzt wird. Ein recht steiler Fußweg führte vom Parkplatz zum Strand, ich schätze so ca. 10 Minuten Laufzeit, hochwärts sicherlich länger.
Dann ging es weiter nach Carboneras, bereits außerhalb des Naturparks, was auch verständlich war, den die bereits weit sichtbare Fabrik wäre innerhalb des Parkes sicherlich undenkbar gewesen. Ein Fischereihafen, Strandpromenade, der obligatorische Strand, in dem Fall recht groß und zum Teil recht enge Gassen erwartete uns.
Auf dem Rückweg wählten wir dann die Hauptstraße und den Umweg über die A7 und die Ausfahrt 479 – merklich länger aber dafür weniger Kurven.
Nach etwas Entspannen am Pool, wo uns dann der Wind und die kühle Luft vertrieb, und Abendessen im Haus, statteten wir noch San Jose einen Besuch ab. Hier herrschte reges Treiben, ein paar Marktstände mit Schmuck, die Restaurants warteten auf die Gäste, und der Sportboot-Hafen lud zu einem kurzen Bummel ein. Eine leckere Pizza von „Le nostre Pizza“ auf dem Weg zum Auto vervollständigte unseren Essenbedarf an diesem Abend.
Generell sind die Preise hier in der Gegend ähnlich wie in Deutschland. Zu erwähnen wäre noch, dass diese Region sich auch für das Ausleihen von Bikes eignet, zudem für Wanderer, denn küstennah gibt es viele Wanderwege und Pfade, die die Strände miteinander verbinden und tolle Blicke auf das Meer ermöglichen.
Gesamtkilometer: 160 km
Tag 4:
Unser letzter Tag am Naturpark führte uns an die Küste, entlang der Salinas del Cabo Gata, die im heißen Sommer Afrikas den Vögeln einen Zufluchtsort bieten, weiter an den Stränden von Cabo de Gata bis Cabo de Gata, am Mirador unterhalb des Leuchtturmes hat man einen tollen Blick auf die zerklüfteten Felsen, die „Arrecifes de las Sirenas“.
Ein abenteuerliches Bergsträßchen ermöglicht die Fahrt auf den Berg „Cerro de la Vela Blanca“ – gekrönt von einem alten Wachturm. Hier wiederum ist mit dem Auto Ende – nur die Biker und Wanderer können den Weg entlang der Hügelkette talwärts und kommen dann bei dem Tor heraus, was uns am Tag 1 bereits den „Weg versperrte“ – somit die Anbindung an die Strände von San Jose.
Nach einer längeren Wartezeit beim Essen an einem Strandrestaurant fuhren wir wieder zurück zu unserem Quartier für die letzte Nacht auf unserer Mietwagenrundreise durch Andalusien am Cabo de Gata Naturpark.
Gesamtkilometer: 65 km
Tag 5:
Heute heißt es Abschied nehmen vom Gabo de Gata, das Wetter ist etwas durchwachsen, unser nächstes Ziel heißt Benalua bei Guadix, bekannt wegen der Höhlenwohnungen in der Region. Wir entschieden uns für eine Alternativroute zur direkten, nämlich via dem Pass „Puerto de la Ragua“ – knapp 2000 Meter hoch – der einzige Übergang im Nationalpark Sierra Nevada. Vorher eine Fahrt durch die Region Alpujarras, bizarre Hügellandschaften, kleine Dörfer, kaum Verkehr, gut ausgebaute Straßen – wirklich empfehlenswert. Die Passstrecke selber oft recht eng, kaum einsehbare Kurven, kaum Randsicherungen – Hupen vor den Kurven ausdrücklich erlaubt – aber wir hatten kaum Gegenverkehr!
Auf der Passhöhe empfing uns starker Regen, leichter Hagel, die Temperaturen gingen gegen Null Grad. Skibetrieb findet hier im Winter auch statt, allerdings endet er hier früher als in den Hauptskigebiet der Sierra Nevada, südöstlich von Granada – hier kann man im April, sogar bis in den Mai hinein Skifahren, nicht selten begleitet von strahlendem Sonnenschein.
Gegen 13 Uhr kamen wir bei den Cuevas la Granja an, insgesamt 24 Wohneinheiten mit maximal 2 Schlafzimmern und 2 Bädern, ein Restaurant, Pool und toller Ausblick auf die zerklüfteten rötlichen Hügelkette, ein Vergleich zu den amerikanischen Nationalparks liegt sehr nahe, und auf der anderen Seite die mit Höhlen „durchlöcherten“ Felsformationen.
Nach einer kurzen Pause ging es nach Guadix, allerdings machte uns der Region einen Strich durch die Rechung, die Erkundung der kleinen Stadt viel entsprechend kurz aus. Die alte Festung und ein großer Bereich des „Barrio de Cuevas“ wird zur Zeit restauriert, Gelder der EU werden dafür genutzt, was man an den aufgestellten Schildern erkennen kann.
Nach diversen Versuchen mit dem Navi wieder aus dem Barrio zu kommen, ohne in irgendeiner schmalen Gasse oder einem Hof zu enden, gelang uns dies schlussendlich! Auf dem Rückweg fuhren wir noch über Benalua nach Fonelas um dort einen Megaliten zu besichtigen, aber der Ort stellte sich wenig einladend dar und wir gaben nach 2 Versuchen auf. Im Höhlenrestaurant genossen wir ein leckeres Abendessen mit verschiedenen Tapas, leckeren Schinken aus der Region Trevelez und dem immer leckeren Alhambra Bier.
Und wieder ging ein erlebnisreicher Tag auf unserer Mietwagenrundreise durch Andalusien zu Ende.
Gesamtkilometer: 214 km
Tag 6:
Nach einem leckeren Frühstück mit langen Toast, Tomatencreme, landestypischen Schinken, Knoblauch und Olivenöl dazu, ging es zuerst zum Megalithen-Park bei Corafe. Dort fand man eine große Anzahl an alten Grabstätten, die jetzt nummeriert sind – eine Landkarte gibt eine Übersicht über die Lage der Grabstätten. Spektakulär von hier oben der Blick ins Tal, eine kurvige Straße führt abwärts in eine Schlucht, die umrahmt
von rötlichen Felsgestein ist – Amerika lässt grüßen!
Nach diesem Ausflug ging es jetzt auf unserer Mietwagenrundreise durch Andalusien direkt nach Granada – ca. 80km entfernt. Die Fahrt dorthin auf der Autobahn durch abwechslungsreiche Landschaft, wesentlich einfacher als der Stadtverkehr in Granada. Motorisierte Zweiräder kreuz und quer – man kommt sich vor wie in Italien – nicht lange dann sahen wir den ersten Unfall zwischen einem Autofahrer und einer Rollerfahrerin. Gewundert hat es uns nicht. Ein Großteil der Innenstadt ist für den normalen Durchgangsverkehr gesperrt, aber es scheint nicht, dass dies viele Auto- und Zweiradfahrer davon abhält,
diese Straßen doch zu nutzen. Irgendwann gelang es uns doch, ein enges Parkhaus zu finden auf der Haupteingangsstraße „Cale de Rogironcas“, die direkt von der Umgehungsautobahn ins Zentrum führt. 1 Stunde Parken kostet etwa 2 Euro – nach unserem Besuch der Stadt
und der Alhambra belief sich unsere Rechnung dann auf stolze 16 Euro.
Nach kurzen Erforschen des Zentrumsbereiches mit den Gassen voll von Tapas-Bars und Restaurants – wir fanden eine Tapas-Bar, die sich auf Schinken spezialisiert hatte – fuhren wir mit dem Minibus hoch zur Alhambra. Das Wetter war gut, erst später gegen 18 Uhr stellten sich einige Regentropfen ein. Wir besichtigten erst die Gärten des Generalife, dazu den zugängigen Teil des dazugehörigen Palastes, ein weitestgehend erhaltener Sommerpalast, bis wir uns dann durch das Eingangstor in Richtung Alkazaba und Nasridische
Paläste bewegten.
Die Anlage ist gut erhalten, eine große Anzahl an Besuchern bevölkert täglich dieses unter Weltkulturerbe stehende Bauwerk, eher eine Stadt in der Stadt, damals bis zu 2500 Bewohner lebten hier. Ein Parador in der Mitte der Anlage empfängt betuchte Gäste, errichtet in einem ehemaligen Konvent der Christen, das wiederum an Stelle eines ehemaligen Palastes errichtet wurde um Königin Isabell den Wunsch zu erfüllen, in einer christlichen Einrichtung begraben zu sein.
Die Alcazaba und vor allem die begehbaren Wehrtürme erlauben einen tollen Blick auf die verschiedenen Stadtteile von Granada, bis zur schneebedeckten Sierra Nevada.
Wir hatten um 18 Uhr die Eintrittszeit für die Nasridischen Paläste vorgebucht und warteten gespannt in der Schlange, bis wir endlich los durften. Beindruckende Räumlichkeiten und Höfe, zum Teil komplett und weitestgehend originalgetreu restauriert, lassen einen sich in die Zeit versetzen, die man nur aus alten Filmen und Büchern kennt.Das Thema „Harem“ interessierte meinen Sohn besonders.
Nach spannenden Stunden auf der Alhambra fuhren wir mit dem Taxi durch verwinkelte Gassen wieder ins Zentrum um dort noch etwas zu bummeln – die Geschäfte haben meist bis 21 Uhr geöffnet. Dann ging es nach Lanjaron, einem Kurort in den Bergen, ca. 30 Minuten von Granada entfernt. Lanjaron hat durch sein exquisites Quellwasser bereits ab 1765 als Kurort hohe Beliebtheit bei den Spaniern, die Lage in spektakulärer Bergwelt tut sein übriges dazu. Wir übernachten im Hotel Alcadima, einem sehr geschmackvoll eingerichteten Landhotel, mit Aussenpool, Innenpool, Restaurant und Zimmern, die auch 2 Schlafzimmer bieten. Nach einem kurzen Abendessen mit Spagetti und Schinkensoße
fielen wir müde in die Betten.
Gesamtkilometer: 160 km ca.
Tag 7:
Nach einem leckeren Frühstück am umfangreichen Buffet ging es kurvig los auf unserer Mietwagenrundreise durch Andalusien, über Olivia, Capileira nach Trevelez, berühmt für seinen Schinken. An der Hauptstraße reihten sich eine Verkaufsstelle nach der anderen, der einsetzende Regen hielt uns allerdings vor längerem Verweilen ab. Die Rückfahrt wieder nur Kurven, aber wir haben die Rundfahrt
unbeschadet überstanden, der erwartete Blick auf die schneebedeckte Sierra
Nevada war nur begrenzt möglich, und fiel am Nachmittag dem Wolken und Regen zum Opfer.
Nach einem kurzen Intermezzo im Indoor-Pool mit Gegenstromanlage (der Außenpool war noch zu kalt) ging es los zur Erkundung der kleinen arabischen Festung am Hügel gegenüber vom Hotel – es wird und wurde
etwas restauriert, der Blick auf die umliegende Berglandschaft ist ein Besuch wert. Ein Bummel durch die Ortsstraßen gefolgt von einem leckeren Abendessen in einem **Hotel im Zentrum mit günstigen Preisen und Übersetzung der Karte in Deutsch – ging
es zurück zum Hotel und nach kurzer TV-Nutzung ins Bett.
Gesamtkilometer: ca. 80 km
Tag 8:
Nach unserem zweiten und letzten Frühstück im Hotel Alcadima fuhren wir auf unserer Mietwagenrundreise durch Andalusien nochmals nach Granada – wir wollten unbedingt noch die Albayzin-Viertel besuchen, bei strahlenden Sonnenschein starteten wir ab dem Plaza Nueva. Man kann das günstig per Minibus machen, oder auch pedes – wir entschieden uns für eine Kombination aus Taxi und zu Fuß gehen…
Der allgegenwärtige Blick auf die Alhambra und den Generalife-Sommerpalast machte diesen Rundgang besonders spektakulär. Man kann hier alte
Badeanstalten, Paläste und Gärten besichtigen. Und wenn man abends hier ist, eine Flamenco-Show in einer der Höhlen genießen, die sich im Viertel „Sacromonte„ aneinanderreihen. Wir konnten eine der bekanntesten Plätze kurz innen besichtigen, die „Cuevas Los Tarantos“ – 2 nebeneinanderliegende Höhlensäle, in der abends bis zu 14 Künstler auftreten.
Nach einem leckeren „Cafe con leche“ auf dem Plaza Nueva ging es dann durch den Stadtverkehr, vorbei an der Stierkampfarena, in Richtung Antequera, wobei wir eine Route auf der Autobahn in Richtung Malaga nahmen, dann via einer kleinen gewundenen
Straße nach Villanueva de Constitution zum Paraje Natural „El Torcal“ – den grünen Rundweg durch die bizarren Felsformationen sollte man auf jeden Fall machen – bei strahlend blauen Himmel am Nachmittag, bei akzeptablen Temperaturen im April – ein Erlebnis der besonderen Art – Fotomotive alle paar Meter! Wer anstelle der ca. 45 Minuten eine große Runde laufen will, muß den gelben Weg nehmen.
Nach dem Besuch von „El Torcal“ ging es direkt nach Antequera, die Einfahrt aus Richtung de Berge ist ebenfalls spektakulär, die Alcazaba auf dem Hügel fesselt den Blick auf die Stadt. Antequera ist bekannt für seine vielen Kirchen und Klöster, dazu große Dolmengräber,
eine beschauliche Kleinstadt – wir bleiben hier für eine Nacht im *** Hotel Los Dolmenes.
Abends streiften wir noch etwas durch die Stadt, allerdings wurde es ab 21 Uhr merklich ruhiger auf den Gassen. Die Alcazaba war bereits geschlossen, aber von der Kirche aus hat man einen
tollen Blick auf die Stadt und Umgebung.
Gesamtkilometer: ca. 160 km
Tag 9:
Nach dem Frühstück und mehreren Versuchen, fanden wir endliche die berühmten Dolmenes in der Nähe der Repsol-Tankstelle. Es sind wohl die bekanntesten in ganz Europa, Dolmen de Viera und die größere, Dolmen de Menga.
Nach der Besichtigung schauten wir uns einen animierten Film über die Entstehung der Dolmengräber an, eine unglaubliche Leistung 2000 v. Chr. – ohne den heute bekannten Werkzeugen.
Nach einem Stadtbummel auf Wunsch der restlichen Familie, fanden wir auch nach einigen Nachfragen wieder das Parkhaus im „Centro“ und konnten unsere Fahrt in Richtung Arcos de la Frontera starten. Ich hatte nicht den direkten Weg gewählt, sondern via Valle de Abdaljis, Alora, entlang des Flusses hoch nach El Chorro, dort konnte man den ca. 400 Meter hohen Felsspalt sehen, verbunden mit einer Brücke und einem abenteuerlichen Weg entlang der Felsen, wo sich der Fluß seinen Weg aus dem Embalse de la Guadalhorce
bahnt. Unterwegs in Steinrinnen interessant neben der Straße Wasserkanäle, und der Blick auf den grünen Fluß unterhalb. Am Stausee parkten wir an einem Picknickplatz (Eintritt für Auto und Personen) und genossen Schinken und Baguette an einem der Steintische. Die Sonne schien aber trotzdem war das Wasser mit seinen einladenden Farben noch zu kalt zum Baden. Einige Wanderwege und Bikerouten nehmen hier ihren Anfang.
Eine sehr beindruckende Gegend – hier müssen wir noch mal mit Zeit herkommen!
Weiter ging es auf unserer Mietwagenrundreise durch Andalusien nach Ronda, wo wir uns auch einige Zeit aufhielten, da für den nächsten Tag Regen gemeldet wurde. Eine sehr beliebte Stadt, auch für Deutsche – und viele sehenswerte Ecken, berühmt natürlich insbesondere die Brücken. Die Stierkampfarena
kann für 6 Euro besichtigt werden, hier finden im September wieder die berühmten Kämpfe statt.
Auch eine Fußgängerzone mit vielen Geschäften in der Neustadt sorgt für viel Trubel.
Leider müssen wir heute noch weiter – etwa 1 Stunde Fahrt durch die beeindruckende Sierra Grazemala liegt noch vor uns – insbesondere enorm viele kleine Kurvenstraßen – aber diese Gegend ist unglaublich schön, kleine weißte Dörfer zwischen die Felsenlandschaft eingepasst, Natur pur! Gegen 21 Uhr
hatten wir dann unser Ziel erreicht, Arcos de la Frontera, und unser Hotel für 2 Nächte direkt am Stausee „Embalse de Bornos“ – das „Meson de la Molinera“.
Gesamtkilometer: ca. 220 km
Tag 10:
Nach dem Frühstück – der Regen war da wie vorhergesagt – machten wir uns auf in die Stadt – es war dann zum Glück trocken, aber die Sonne konnte nicht durch – und wir bezwangen den Hügel per pedes, was recht lohnenswert war – die engen Gassen, offenen
Türen mit Blick in die Innenhöfe, Kirchen – insbesonders die Basilica de Santa Maria am Plaza del Cabildo ist ein Muss zum Besuch, auch wenn dafür 2 Euro Eintritt fällig sind. Das Castillo de Arcos daneben ist leider nicht geöffnet, da es im Privatbesitz der Herzöge von Arcos ist. Am Platz kann man von einem großen Balkon aus einen Blick in die Tiefebene genießen.
Auf dem Rückweg verirrten wir uns in die Neustadt und alle Versuche mit dem Bus oder einem Taxi wieder zurück zum Plaza Modesto Gomez zu kommen, wo unser Auto stand, schlugen fehl.
Also wieder per pedes den Hügel hoch, auf der anderen Seite runter, und mit viel Durchfragen standen wir dann wieder
glücklich vor unserem Auto. Die Kirche am Platz beherbergte auf dem Dach ein riesiges Storchennest, wo gerade auch ein Storch saß.
Eine ca. 30-minütige Autofahrt nach Jerez de la Frontera führte uns zu einem riesigen Platz mit verschiedenen großen
Geschäften, das beeindruckenste war das Decathlon, wo bereits in Arcos auf blauen Schildern Werbung gemacht wurde, und man durch Jerez bis dorthin geleitet wird. Eine französische Kette im Zeichen des Sports – Reiter, Golfer, Kajakfahrer, Biker, Trecker und für viele andere Sportarten war ein großes Sortiment bereitgestellt.
Nach einiger Zeit dort ging es dann direkt zum Hotel, eine kurze Brotzeit auf der Terrasse – natürlich mit Wein, Schinken und Baguette,
dann ging es so langsam ans Packen, denn morgen müssen wir wieder zurück zum Airport Malaga.
Gesamtkilometer: ca. 80 km
Tag 11:
Heute steht leider die Heimreise an auf unserer Mietwagenrundreise durch Andalusien – ca. 3 Stunden Fahrt von Arcos zum Airport Malaga, wir haben die Strecke durch die Berge gewählt, leider regnerisch und viel Nebel! Am Mittelmeer bei Marbella angekommen, sind wir – wie erwartet – etwas geschockt, von der mit Hotels und Einkaufszentren zubetonierten Küste hoch via Torremolinos nach Malaga.
Da denken wir wehmütig zurück an die Tage am Capo de Gata!
Danke für den interessanten Reisebericht. Ich wohne zwar seit Januar 2008, bin aber erst im September 2014 nach Andalusien gezogen und muss die Gegend noch etwas erkunden (… muss mir da endlich mal Zeit nehmen). Auf alle Fälle werde ich Euren Artikel als Anregung nehmen.
Was ein toller Reisebericht. Wir leben seit 1,5 Jahren in Andalusien und haben noch nicht einmal 1/3 unserer Provinz erkundet. Doch selbst bei uns in der Ecke Mojácar gibt es so viel zu sehen und zu entdecken, dass man gar nicht weit fahren muss.
Wunderschön sind vor allem die kleinen Bergdörfer Bedar und Lubrin, die weit ab von Tourismus sind. Hier kann man das spanische Leben noch richtig entdecken. Und genau deshalb hat es uns auch in die Berge gezogen – kein Tourismus und spanisches Leben 🙂
Ich würde mich freuen, wenn du auch mal auf meiner Seite ein wenig stöbern magst 🙂
http://www.leben-in-andalucia.de
Lieben Gruß
Stephie